Dr. Johann Fedor Gross

Location 
Prinzregentenstr. 6
District
Wilmersdorf
Stone was laid
03 April 2009
Born
06 December 1869 in Neustadt O. S. (Schlesien) / Prudnik
Deportation
on 28 January 1943 to Theresienstadt
Murdered
30 May 1943 in Theresienstadt

Johann Fedor Teodor Gross wurde am 6. Dezember 1869 im oberschlesischen Neustadt (dem heutigen Prudnik in Polen) geboren. Er war der Sohn des Zahntechnikers Julius Gross (1838–1884) und dessen zweiter Ehefrau Auguste Gross, geborene Schneider, die die Tochter eines ortsansässigen Getreidehändlers war. Johann hatte einen 1865 geborenen Bruder, der aus der ersten Ehe seines Vaters stammte, namens Fritz und eine jüngere Schwester namens Frieda, die 1871 in Neustadt geboren wurde. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Johann Gross und seinen Geschwistern in der oberschlesischen Stadt haben sich keine Informationen erhalten. Seine Eltern gehörten aber aller Wahrscheinlichkeit nach zur kleinen jüdischen Gemeinde der Stadt, zu der zum Zeitpunkt der Geburt von Johann etwa 180 der knapp 9000 Einwohner zählten. Das die Stadt und die Region beherrschende Wirtschaftsunternehmen war die Textilfabrik der jüdischen Familie Fränkel, die über vorbildliche Wohlfahrtseinrichtungen verfügte und sich an städtischen Bauprojekten beteiligte. Die 1847 gegründete Höhere Lehranstalt wurde 1869 zu einem Gymnasium erweitert, das vermutlich auch von Johann besucht wurde.<br />
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Nach seinem Abitur begann Johann Gross ein Medizinstudium, studierte in Berlin und München und promovierte 1893 in Berlin mit einer Arbeit zur Lungenentzündung mit dem Titel: „Statistische und klinische Beiträge zur Kenntnis der fibrinösen Pneumonie“. 1894 erhielt er die Approbation zum Allgemeinpraktiker. Nach einer Zeit als Assistenzarzt in Berlin praktizierte Johann Gross Ende des 19. Jahrhunderts in Oberglogau (heute Głogówek) unweit seines Geburtsortes. 1896 heiratete er die aus Wien stammende Irma Grünhut und bekam mit ihr am 16. April 1897 in Oberglogau einen Sohn namens Peter Julius Leo Gross. 1901 ließ sich Dr. Johann Gross mit seiner Familie in Berlin nieder und eröffnete eine Praxis in der Geisbergstraße 27. 1907 verlegte er diese an den Prager Platz 6 an der Ecke zur Motzstraße in Wilmersdorf, wo er mehr als 20 Jahre seine Patienten behandelte und auch der Wohnsitz seiner Familie lag. Im Ersten Weltkrieg war Johann Gross landsturmverpflichteter Arzt und später Kriegsassistenzarzt. 1915 kam er als Truppenarzt zu einem Feldartillerie-Regiment an die Westfront und praktizierte dann in einem Feldlazarett. Zum Ende des Krieges befand er sich in einem Seuchenlazarett eines Kriegsgefangenenlagers in Rumänien, von wo aus er 1918 in die Heimat nach Berlin zurückkehrte. Für seinen Einsatz wurde er mit dem Eisernen Kreuz II. und I. Klasse ausgezeichnet.<br />
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In Berlin stürzte sich der Kriegsheimkehrer ins Berufsleben. Neben seiner Tätigkeit in seiner Praxis als Allgemeinmediziner, Wundarzt und Geburtshelfer war er Sachverständiger für Fragen der gerichtlichen Medizin für das Kammergericht und die Gerichte der Landgerichtsbezirke I (Amtsgericht Mitte), II (südliches Umland) und III Berlin (übriges Umland) beziehungsweise für das Kammergericht und die Gerichte des Landgerichtsbezirks Berlin allgemein. Von 1923 bis 1931 bekleidete er eine Stelle als Volontärassistent unter dem international renommierten Gynäkologen Professor Paul Straßmann (1866–1938) am Institut für gerichtliche und soziale Medizin an der Berliner Universität. Von 1924 bis 1927 war er außerdem nebenamtlicher Schularzt beim Bezirksamt in Berlin-Wilmersdorf und anschließend von 1928 bis 1933 nebenamtlicher Vertragsarzt im Frauengefängnis Berlin in Lichtenberg. Daneben war er von 1928 bis 1933 und zwischen dem April 1934 und April 1935 als allgemein beeidigter Sachverständiger tätig. Sein Sohn Peter Julius Leo Gross studierte nach seinem Schulabschluss ebenfalls Medizin, war als Arzt in Berlin tätig und praktizierte Ende der 1920er-Jahre in der Flensburger Straße 16 im Hansaviertel. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben der Familie Gross im Berlin der Weimarer Republik geben könnten.<br />
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Mit der schrittweisen Entrechtung und Verfolgung von Juden seit 1933 – beziehungsweise aller Personen, die nach den Nürnberger Gesetzen im NS-Staat als Juden galten – begannen auch Zwangsmaßnahmen gegen Dr. Johann Gross und seine Familie. Darunter fielen zahlreiche Maßnahmen der Diskriminierung und sozialen Ausgrenzung, des Entzugs staatsbürgerlicher Rechte sowie der Verdrängung aus dem Berufs- und Wirtschaftsleben. Abgesehen von Boykottmaßnahmen, behördlichen Schikanen und Verhaftungsaktionen wurde die Schlinge für jüdische Ärzte durch eine Flut von Verordnungen und Gesetzen schrittweise enger gezogen: So wurde mit insgesamt sieben Verordnungen von 1933 bis 1937 „nichtarischen“ Ärzten nach und nach die Kassenzulassung entzogen; mit dem „Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“ vom 7. April 1933 waren sie vom öffentlichen Gesundheitswesen ausgeschlossen, mit der Verordnung vom 20. November 1933 durften sie keine ärztlichen Fortbildungskurse mehr besuchen und wurden vom ärztlichen Bereitschaftsdienst ausgeschlossen; ab dem Jahr 1936 durften sie nicht mehr mit „deutschstämmigen“ Ärzten zusammenarbeiten. 1934 zog das Ehepaar Gross aus seiner langjährigen Wohnung am Prager Platz 6 in die Kaiser-Friedrich-Straße 195 in Neukölln (die heutige Sonnenallee). Am 30. September 1938 wurde Dr. Johann Gross und seinem Sohn wie allen jüdischen Ärzten und Ärztinnen mit der „Vierten Verordnung zum Reichsbürgergesetz“ die Approbation entzogen. Johann Gross konnte zwischen 1938 und 1943 noch als „Krankenbehandler“ ausschließlich jüdische Patienten versorgen. Sein Sohn verließ Ende der 1930er-Jahre das Land und gelangte nach Südamerika. Ob auch Johann und Irma Gross Pläne verfolgten, Deutschland zu verlassen, ist nicht bekannt. Falls sie konkrete Schritte unternahmen, so scheiterten diese. 1940 zogen sie zurück nach Wilmersdorf in eine Wohnung in der Prinzregentenstraße 6. In Berlin wurde das Leben für das Ehepaar Gross Ende der 1930er-Jahre und Anfang der 1940er-Jahre zum Existenzkampf. Um nur eine der vielen einschneidenden Maßnahmen zu nennen, konnten sie sich mit der Polizeiverordnung vom 1. September 1941 „über die Kennzeichnung der Juden“ nur noch mit stigmatisierendem „Judenstern“ in der Öffentlichkeit bewegen.<br />
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Der Entrechtung folgte die Deportation: Am 1. Oktober 1941 teilte die Gestapo der Jüdischen Gemeinde Berlin mit, dass die „Umsiedlung“ der Berliner Juden beginnen würde. Johann und Irma Gross lebten noch bis Anfang 1943 in Berlin. Im Winter 1942/1943 erhielten sie den Deportationsbescheid, wurden in der Sammelstelle im ehemaligen Altersheim der jüdischen Gemeinde in der Gerlachstraße 18–21 interniert und von dort gemeinsam mit dem „83. Alterstransport“ am 28. Januar 1943 in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Ihr Sohn Peter erfuhr erst spät vom Schicksal seiner Eltern: „Die Nachricht, dass meine Eltern nach Theresienstadt deportiert wurden, erhielt ich nach Beendigung des Krieges von Fräulein Hildegard Lehmann […], welche schrieb: […] ‚Ich bin bis zu dem Tage, da sie nach Theresienstadt verschleppt wurden, mit ihren Eltern in Verbindung gewesen […]. Ihre Eltern wurden am 6. Januar 1943 abgeholt.‘ […] Ferner schrieb mir unter dem 31.7.46 Fräulein Dr. Dorothee Westphal: […] ‚Ich war in den Jahren 1941–43 bei ihren Eltern in der Prinz-Regenten-Str. als Sprechstundenhilfe und Haushaltshilfe und habe ihren Abtransport nach Theresienstadt miterlebt‘.“<br />
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Der zum Zeitpunkt der Deportation 73-jährige Mediziner und seine 70-jährige Frau überlebten die unmenschlichen Bedingungen in Theresienstadt nur wenige Monate. Sein Sohn schrieb später: „Mein Vater starb im Mai 1943, meine Mutter starb später, wahrscheinlich im Krankenhaus von Theresienstadt.“ Im Gedenkbuch Berlin wurde das Todesdatum von Dr. Johann Fedor Gross auf den 30. Mai 1943 datiert, für seine Ehefrau Irma Gross ist der September 1944 angegeben. Ihr Sohn Peter Julius Leo Gross überlebte die NS-Verfolgung im Exil in Südamerika und lebte später in Bolivien. Das Schicksal der Geschwister von Johann Gross, Fritz und Frieda, ist ungeklärt.

Johann Fedor Teodor Gross wurde am 6. Dezember 1869 im oberschlesischen Neustadt (dem heutigen Prudnik in Polen) geboren. Er war der Sohn des Zahntechnikers Julius Gross (1838–1884) und dessen zweiter Ehefrau Auguste Gross, geborene Schneider, die die Tochter eines ortsansässigen Getreidehändlers war. Johann hatte einen 1865 geborenen Bruder, der aus der ersten Ehe seines Vaters stammte, namens Fritz und eine jüngere Schwester namens Frieda, die 1871 in Neustadt geboren wurde. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Johann Gross und seinen Geschwistern in der oberschlesischen Stadt haben sich keine Informationen erhalten. Seine Eltern gehörten aber aller Wahrscheinlichkeit nach zur kleinen jüdischen Gemeinde der Stadt, zu der zum Zeitpunkt der Geburt von Johann etwa 180 der knapp 9000 Einwohner zählten. Das die Stadt und die Region beherrschende Wirtschaftsunternehmen war die Textilfabrik der jüdischen Familie Fränkel, die über vorbildliche Wohlfahrtseinrichtungen verfügte und sich an städtischen Bauprojekten beteiligte. Die 1847 gegründete Höhere Lehranstalt wurde 1869 zu einem Gymnasium erweitert, das vermutlich auch von Johann besucht wurde.

Nach seinem Abitur begann Johann Gross ein Medizinstudium, studierte in Berlin und München und promovierte 1893 in Berlin mit einer Arbeit zur Lungenentzündung mit dem Titel: „Statistische und klinische Beiträge zur Kenntnis der fibrinösen Pneumonie“. 1894 erhielt er die Approbation zum Allgemeinpraktiker. Nach einer Zeit als Assistenzarzt in Berlin praktizierte Johann Gross Ende des 19. Jahrhunderts in Oberglogau (heute Głogówek) unweit seines Geburtsortes. 1896 heiratete er die aus Wien stammende Irma Grünhut und bekam mit ihr am 16. April 1897 in Oberglogau einen Sohn namens Peter Julius Leo Gross. 1901 ließ sich Dr. Johann Gross mit seiner Familie in Berlin nieder und eröffnete eine Praxis in der Geisbergstraße 27. 1907 verlegte er diese an den Prager Platz 6 an der Ecke zur Motzstraße in Wilmersdorf, wo er mehr als 20 Jahre seine Patienten behandelte und auch der Wohnsitz seiner Familie lag. Im Ersten Weltkrieg war Johann Gross landsturmverpflichteter Arzt und später Kriegsassistenzarzt. 1915 kam er als Truppenarzt zu einem Feldartillerie-Regiment an die Westfront und praktizierte dann in einem Feldlazarett. Zum Ende des Krieges befand er sich in einem Seuchenlazarett eines Kriegsgefangenenlagers in Rumänien, von wo aus er 1918 in die Heimat nach Berlin zurückkehrte. Für seinen Einsatz wurde er mit dem Eisernen Kreuz II. und I. Klasse ausgezeichnet.

In Berlin stürzte sich der Kriegsheimkehrer ins Berufsleben. Neben seiner Tätigkeit in seiner Praxis als Allgemeinmediziner, Wundarzt und Geburtshelfer war er Sachverständiger für Fragen der gerichtlichen Medizin für das Kammergericht und die Gerichte der Landgerichtsbezirke I (Amtsgericht Mitte), II (südliches Umland) und III Berlin (übriges Umland) beziehungsweise für das Kammergericht und die Gerichte des Landgerichtsbezirks Berlin allgemein. Von 1923 bis 1931 bekleidete er eine Stelle als Volontärassistent unter dem international renommierten Gynäkologen Professor Paul Straßmann (1866–1938) am Institut für gerichtliche und soziale Medizin an der Berliner Universität. Von 1924 bis 1927 war er außerdem nebenamtlicher Schularzt beim Bezirksamt in Berlin-Wilmersdorf und anschließend von 1928 bis 1933 nebenamtlicher Vertragsarzt im Frauengefängnis Berlin in Lichtenberg. Daneben war er von 1928 bis 1933 und zwischen dem April 1934 und April 1935 als allgemein beeidigter Sachverständiger tätig. Sein Sohn Peter Julius Leo Gross studierte nach seinem Schulabschluss ebenfalls Medizin, war als Arzt in Berlin tätig und praktizierte Ende der 1920er-Jahre in der Flensburger Straße 16 im Hansaviertel. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben der Familie Gross im Berlin der Weimarer Republik geben könnten.

Mit der schrittweisen Entrechtung und Verfolgung von Juden seit 1933 – beziehungsweise aller Personen, die nach den Nürnberger Gesetzen im NS-Staat als Juden galten – begannen auch Zwangsmaßnahmen gegen Dr. Johann Gross und seine Familie. Darunter fielen zahlreiche Maßnahmen der Diskriminierung und sozialen Ausgrenzung, des Entzugs staatsbürgerlicher Rechte sowie der Verdrängung aus dem Berufs- und Wirtschaftsleben. Abgesehen von Boykottmaßnahmen, behördlichen Schikanen und Verhaftungsaktionen wurde die Schlinge für jüdische Ärzte durch eine Flut von Verordnungen und Gesetzen schrittweise enger gezogen: So wurde mit insgesamt sieben Verordnungen von 1933 bis 1937 „nichtarischen“ Ärzten nach und nach die Kassenzulassung entzogen; mit dem „Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“ vom 7. April 1933 waren sie vom öffentlichen Gesundheitswesen ausgeschlossen, mit der Verordnung vom 20. November 1933 durften sie keine ärztlichen Fortbildungskurse mehr besuchen und wurden vom ärztlichen Bereitschaftsdienst ausgeschlossen; ab dem Jahr 1936 durften sie nicht mehr mit „deutschstämmigen“ Ärzten zusammenarbeiten. 1934 zog das Ehepaar Gross aus seiner langjährigen Wohnung am Prager Platz 6 in die Kaiser-Friedrich-Straße 195 in Neukölln (die heutige Sonnenallee). Am 30. September 1938 wurde Dr. Johann Gross und seinem Sohn wie allen jüdischen Ärzten und Ärztinnen mit der „Vierten Verordnung zum Reichsbürgergesetz“ die Approbation entzogen. Johann Gross konnte zwischen 1938 und 1943 noch als „Krankenbehandler“ ausschließlich jüdische Patienten versorgen. Sein Sohn verließ Ende der 1930er-Jahre das Land und gelangte nach Südamerika. Ob auch Johann und Irma Gross Pläne verfolgten, Deutschland zu verlassen, ist nicht bekannt. Falls sie konkrete Schritte unternahmen, so scheiterten diese. 1940 zogen sie zurück nach Wilmersdorf in eine Wohnung in der Prinzregentenstraße 6. In Berlin wurde das Leben für das Ehepaar Gross Ende der 1930er-Jahre und Anfang der 1940er-Jahre zum Existenzkampf. Um nur eine der vielen einschneidenden Maßnahmen zu nennen, konnten sie sich mit der Polizeiverordnung vom 1. September 1941 „über die Kennzeichnung der Juden“ nur noch mit stigmatisierendem „Judenstern“ in der Öffentlichkeit bewegen.

Der Entrechtung folgte die Deportation: Am 1. Oktober 1941 teilte die Gestapo der Jüdischen Gemeinde Berlin mit, dass die „Umsiedlung“ der Berliner Juden beginnen würde. Johann und Irma Gross lebten noch bis Anfang 1943 in Berlin. Im Winter 1942/1943 erhielten sie den Deportationsbescheid, wurden in der Sammelstelle im ehemaligen Altersheim der jüdischen Gemeinde in der Gerlachstraße 18–21 interniert und von dort gemeinsam mit dem „83. Alterstransport“ am 28. Januar 1943 in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Ihr Sohn Peter erfuhr erst spät vom Schicksal seiner Eltern: „Die Nachricht, dass meine Eltern nach Theresienstadt deportiert wurden, erhielt ich nach Beendigung des Krieges von Fräulein Hildegard Lehmann […], welche schrieb: […] ‚Ich bin bis zu dem Tage, da sie nach Theresienstadt verschleppt wurden, mit ihren Eltern in Verbindung gewesen […]. Ihre Eltern wurden am 6. Januar 1943 abgeholt.‘ […] Ferner schrieb mir unter dem 31.7.46 Fräulein Dr. Dorothee Westphal: […] ‚Ich war in den Jahren 1941–43 bei ihren Eltern in der Prinz-Regenten-Str. als Sprechstundenhilfe und Haushaltshilfe und habe ihren Abtransport nach Theresienstadt miterlebt‘.“

Der zum Zeitpunkt der Deportation 73-jährige Mediziner und seine 70-jährige Frau überlebten die unmenschlichen Bedingungen in Theresienstadt nur wenige Monate. Sein Sohn schrieb später: „Mein Vater starb im Mai 1943, meine Mutter starb später, wahrscheinlich im Krankenhaus von Theresienstadt.“ Im Gedenkbuch Berlin wurde das Todesdatum von Dr. Johann Fedor Gross auf den 30. Mai 1943 datiert, für seine Ehefrau Irma Gross ist der September 1944 angegeben. Ihr Sohn Peter Julius Leo Gross überlebte die NS-Verfolgung im Exil in Südamerika und lebte später in Bolivien. Das Schicksal der Geschwister von Johann Gross, Fritz und Frieda, ist ungeklärt.