Max Mendelsohn

Location 
Damaschkestr. 28
District
Charlottenburg
Stone was laid
17 March 2011
Born
21 August 1890 in Königsberg / Kaliningrad
Deportation
on 04 March 1943 to Auschwitz
Murdered
in Auschwitz

In der ersten Etage des Gartenhauses in der Küstriner Straße 12 A (heute Damaschkestraße 28) in Charlottenburg wohnte bis zu ihrer Deportation Anfang März 1943 die Familie Mendelsohn. Max Mendelsohn, der am 21. August 1890 in Königsberg (Kaliningrad) geborene Vater, die als Emma Perl am 28. Dezember 1892 in Bischofstein in Ostpreußen geborene Mutter und ihre Kinder Louis, geboren am 20. Februar 1926, und Mia, geboren am 9. Juni 1928. Mit der Familie zusammen wohnte Else Neumann, die Schwester von Max Mendelsohn, die am 20. Februar 1884 in Friedland in Ostpreußen geboren wurde.<br />
<br />
Es ist nicht sehr viel über die Familie Mendelsohn bekannt. Aus verschiedenen Quellen ist zu entnehmen, dass Max Mendelsohn mit großer Wahrscheinlichkeit in einem Ledergeschäft gearbeitet hat oder der Besitzer war. Nach den Novemberpogromen im November 1938 war Max Mendelsohn bis zum 20. Dezember im Konzentrationslager Sachsenhausen inhaftiert. Im Jargon der Nationalsozialisten war er in „Schutzhaft“ genommen worden.<br />
<br />
Als gesichert kann angenommen werden, dass alle Mitglieder der Familie Mendelsohn im Zuge der „Fabrik-Aktion“ an ihren jeweiligen Arbeitsstellen verhaftet und in der Sammelstelle in der Synagoge in der Levetzowstraße in Berlin-Moabit festgehalten wurden.<br />
<br />
Zu dieser Zeit, Anfang 1943, war Max Mendelsohn bei der Siemens AG beschäftigt, Louis, 17 Jahre alt, bei der Firma Gentschow in Treptow und Mia, 15 Jahre alt, bei der Luftschiff Zeppelin in Tempelhof – alle als Zwangsarbeiter in Betrieben, die Kriegsgüter herstellten.<br />
<br />
Die Wohnungssituation war sehr beengt. Die Zweieinhalb-Zimmer-Wohnung hatte eine Grundfläche von ca. 60–70 m². Hier lebten zumindest fünf Erwachsene, denn es ist auch noch von einem „Fräulein Löwenstein“ die Rede, die in der „Vermögenserklärung“ als Untermieterin verzeichnet ist. Das alles ist schwer vorstellbar, insbesondere wenn sich tatsächlich ein Steinway-Flügel im Wert von 500 RM in der Wohnung befunden haben soll.<br />
<br />
Die Familie Mendelsohn wurde am 3. März 1943 gemeinsam mit mehr als 1700 Mithäftlingen, unter anderem aus dem Raum Bielefeld/Paderborn und Hannover, nach Auschwitz deportiert. „In dem Transport aus Berlin befanden sich 632 Männer und Knaben sowie 118 Frauen und Mädchen. Nach der ‚Selektion‘ wurden 517 Männer sowie 200 Frauen als Häftlinge in das Lager eingewiesen. Die übrigen 1033 Menschen aus diesem Transport wurden in den Gaskammern von Birkenau getötet.“ (Gottwaldt/Schulle, S. 413).<br />
<br />
Die gesamte Familie Mendelsohn wurde in Auschwitz ermordet. Else Neumann, die Schwester von Max Mendelsohn, war schon am 1. März nach Auschwitz deportiert und umgebracht worden.

In der ersten Etage des Gartenhauses in der Küstriner Straße 12 A (heute Damaschkestraße 28) in Charlottenburg wohnte bis zu ihrer Deportation Anfang März 1943 die Familie Mendelsohn. Max Mendelsohn, der am 21. August 1890 in Königsberg (Kaliningrad) geborene Vater, die als Emma Perl am 28. Dezember 1892 in Bischofstein in Ostpreußen geborene Mutter und ihre Kinder Louis, geboren am 20. Februar 1926, und Mia, geboren am 9. Juni 1928. Mit der Familie zusammen wohnte Else Neumann, die Schwester von Max Mendelsohn, die am 20. Februar 1884 in Friedland in Ostpreußen geboren wurde.

Es ist nicht sehr viel über die Familie Mendelsohn bekannt. Aus verschiedenen Quellen ist zu entnehmen, dass Max Mendelsohn mit großer Wahrscheinlichkeit in einem Ledergeschäft gearbeitet hat oder der Besitzer war. Nach den Novemberpogromen im November 1938 war Max Mendelsohn bis zum 20. Dezember im Konzentrationslager Sachsenhausen inhaftiert. Im Jargon der Nationalsozialisten war er in „Schutzhaft“ genommen worden.

Als gesichert kann angenommen werden, dass alle Mitglieder der Familie Mendelsohn im Zuge der „Fabrik-Aktion“ an ihren jeweiligen Arbeitsstellen verhaftet und in der Sammelstelle in der Synagoge in der Levetzowstraße in Berlin-Moabit festgehalten wurden.

Zu dieser Zeit, Anfang 1943, war Max Mendelsohn bei der Siemens AG beschäftigt, Louis, 17 Jahre alt, bei der Firma Gentschow in Treptow und Mia, 15 Jahre alt, bei der Luftschiff Zeppelin in Tempelhof – alle als Zwangsarbeiter in Betrieben, die Kriegsgüter herstellten.

Die Wohnungssituation war sehr beengt. Die Zweieinhalb-Zimmer-Wohnung hatte eine Grundfläche von ca. 60–70 m². Hier lebten zumindest fünf Erwachsene, denn es ist auch noch von einem „Fräulein Löwenstein“ die Rede, die in der „Vermögenserklärung“ als Untermieterin verzeichnet ist. Das alles ist schwer vorstellbar, insbesondere wenn sich tatsächlich ein Steinway-Flügel im Wert von 500 RM in der Wohnung befunden haben soll.

Die Familie Mendelsohn wurde am 3. März 1943 gemeinsam mit mehr als 1700 Mithäftlingen, unter anderem aus dem Raum Bielefeld/Paderborn und Hannover, nach Auschwitz deportiert. „In dem Transport aus Berlin befanden sich 632 Männer und Knaben sowie 118 Frauen und Mädchen. Nach der ‚Selektion‘ wurden 517 Männer sowie 200 Frauen als Häftlinge in das Lager eingewiesen. Die übrigen 1033 Menschen aus diesem Transport wurden in den Gaskammern von Birkenau getötet.“ (Gottwaldt/Schulle, S. 413).

Die gesamte Familie Mendelsohn wurde in Auschwitz ermordet. Else Neumann, die Schwester von Max Mendelsohn, war schon am 1. März nach Auschwitz deportiert und umgebracht worden.