Gerhard Meyer Rosenbaum

Location 
Hektorstr. 18
District
Wilmersdorf
Stone was laid
08 June 2009
Born
08 August 1899 in Berlin
Deportation
on 03 March 1943 to Auschwitz
Murdered
03 May 1943 in Auschwitz

Gerhard Meyer Rosenbaum ist am 8. August 1899 in Berlin geboren. Er war ledig, bis 1933 als kaufmännischer Angestellter beim Kaufhaus Wertheim beschäftigt gewesen und wohnte mit seiner Schwester Alice Rosenbaum zusammen. Nach seiner Entlassung „wegen jüdischer Abstammung“ bekam er keine neue Stelle mehr. Ein Zimmer der Wohnung war zeitweilig untervermietet an Martha Auerbach. Kurz vor der Deportation fanden Gerhard und Alice bei ihrer Schwester Hilla in der Kleiststraße 25 Unterschlupf.<br />
Bei der „Fabrikaktion“ in den Tagen nach dem 27. Februar 1943, als in Berlin etwas 8000 in Rüstungsbetrieben zwangsarbeitende Juden verhaftet wurden, sind auch Gerhard M. Rosenbaum und seine Schwester gegriffen worden. Sie wurden in das Sammellager an der Levetzowstraße gebracht, eine Synagoge. Von dort aus mussten sie am 3. März 1943 zum Güterbahnhof Moabit an der Putlitzstraße, wo ein Zug bereitstand, der 1756 Menschen nach Auschwitz transportierte. Während die meisten sofort in Birkenau vergast wurden, ist Gerhard Meyer Rosenbaum zwei Monate später, am 3. Mai 1943, ermordet worden.<br />
<br />
Eine ältere Schwester war Hilla Henriette Rosenbaum, geboren am 4. Juni 1883 in Stettin, die ebenfalls im Kaufhaus Wertheim angestellt war und dort nach 25 Jahren entlassen wurde. Sie wohnte in der Kleiststraße 25, zuletzt mit ihren Geschwistern zusammen, und ist am 12. März 1943 nach Auschwitz deportiert worden.<br />
Ein weiterer Bruder war Fritz Feodor Rosenbaum, geboren am 2. April 1894 in Berlin, der Wirtschaftsberater war und zunächst in Charlottenburg, dann im selbst erbauten Haus in Kleinmachnow wohnte. Dort besaß er, der mit Gertrud Rosenbaum, geboren am 25. Dezember 1897 in Czarnikau (Provinz Posten), von Beruf Putzmacherin, ein Grundstück. Sie war keine Jüdin, beide überlebten – er bis 1958 und sie bis 1977. Fritz Rosenbaum, der schon vor 1933 SPD-Mitglied war, ist nach 1945 kurz Bürgermeister von Kleinmachnow gewesen und in der DDR „wegen illegaler Tätigkeit für die SPD“ zu sechs Jahren Zuchthaus verurteilt worden. <br />
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Gerhard Meyer Rosenbaum ist am 8. August 1899 in Berlin geboren. Er war ledig, bis 1933 als kaufmännischer Angestellter beim Kaufhaus Wertheim beschäftigt gewesen und wohnte mit seiner Schwester Alice Rosenbaum zusammen. Nach seiner Entlassung „wegen jüdischer Abstammung“ bekam er keine neue Stelle mehr. Ein Zimmer der Wohnung war zeitweilig untervermietet an Martha Auerbach. Kurz vor der Deportation fanden Gerhard und Alice bei ihrer Schwester Hilla in der Kleiststraße 25 Unterschlupf.
Bei der „Fabrikaktion“ in den Tagen nach dem 27. Februar 1943, als in Berlin etwas 8000 in Rüstungsbetrieben zwangsarbeitende Juden verhaftet wurden, sind auch Gerhard M. Rosenbaum und seine Schwester gegriffen worden. Sie wurden in das Sammellager an der Levetzowstraße gebracht, eine Synagoge. Von dort aus mussten sie am 3. März 1943 zum Güterbahnhof Moabit an der Putlitzstraße, wo ein Zug bereitstand, der 1756 Menschen nach Auschwitz transportierte. Während die meisten sofort in Birkenau vergast wurden, ist Gerhard Meyer Rosenbaum zwei Monate später, am 3. Mai 1943, ermordet worden.

Eine ältere Schwester war Hilla Henriette Rosenbaum, geboren am 4. Juni 1883 in Stettin, die ebenfalls im Kaufhaus Wertheim angestellt war und dort nach 25 Jahren entlassen wurde. Sie wohnte in der Kleiststraße 25, zuletzt mit ihren Geschwistern zusammen, und ist am 12. März 1943 nach Auschwitz deportiert worden.
Ein weiterer Bruder war Fritz Feodor Rosenbaum, geboren am 2. April 1894 in Berlin, der Wirtschaftsberater war und zunächst in Charlottenburg, dann im selbst erbauten Haus in Kleinmachnow wohnte. Dort besaß er, der mit Gertrud Rosenbaum, geboren am 25. Dezember 1897 in Czarnikau (Provinz Posten), von Beruf Putzmacherin, ein Grundstück. Sie war keine Jüdin, beide überlebten – er bis 1958 und sie bis 1977. Fritz Rosenbaum, der schon vor 1933 SPD-Mitglied war, ist nach 1945 kurz Bürgermeister von Kleinmachnow gewesen und in der DDR „wegen illegaler Tätigkeit für die SPD“ zu sechs Jahren Zuchthaus verurteilt worden.