Bruno Tichauer

Location 
Pestalozzistr. 6
District
Charlottenburg
Stone was laid
20 September 2010
Born
11 February 1890 in Berlin
Deportation
on 01 March 1943 to Auschwitz
Murdered
in Auschwitz

Bruno Tichauer, bei dem Familie Fürst zur Untermiete wohnte, war Handelsvertreter laut Adressbuch, in dem er 1939 zum letzten Mal aufgeführt war. Er wurde am 11. Februar 1890 in Berlin geboren und hatte Jolán Gruber, am 17. Oktober 1893 in Budapest geboren, geheiratet. Sie hatten, folgt man der Kartei der nationalsozialistischen Vermögensverwertungsstelle, zwei Kinder: Erwin, am 27. April 1920 in Budapest und Erika am 16. Oktober 1923 in Wilmersdorf geboren. Laut einem Schreiben der Hausverwaltung wurde die Familie Tichauer vor den Fürsts „evakuiert“. Mit großer Wahrscheinlichkeit wurden auch sie bei der „Fabrikaktion“ am 27. 2.43 festgenommen. Für Jolán Tichauer war auf der Transportliste als Adresse die Kurfürstenstraße 14 angegeben, Sitz der „Nordland Deutsche Schneekettenfabrik“ und „Nordland Deutsche Sichtscheibenfabrik“, in denen auch andere Juden zur Zwangsarbeit verpflichtet waren.<br />
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Bruno, Jolán, Erich und Erika Tichauer wurden am 1. März 1943 mit dem gleichen Transport wie Berta und Joel Fürst nach Auschwitz deportiert und dort, vermutlich nach Ankunft, ermordet. Mit Ausnahme von Erwin. Der damals 22jährige überlebte Auschwitz und später das Waldlager Ampfing in Bayern, wo sich eine unterirdische Flugzeugfabrik befand. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Erwin Tichauer in Australien und den USA ein renommierter Professor für Biomechanik. Wenige Jahre nach seiner Befreiung schrieb er seine Erfahrungen in den Konzentrationslagern nieder, allerdings in Form eines fiktionalen Romans. Das schon 1950 abgeschlossene Manuskript wurde erst posthum im Jahre 2000 veröffentlicht mit dem Titel Totenkopf und Zebrakleid. Ein Berliner Jude in Auschwitz. Erwin Tichauer starb in New York am 4. Mai 1996. Das genaue Todesdatum seiner Eltern und seiner Schwester ist nicht bekannt.

Bruno Tichauer, bei dem Familie Fürst zur Untermiete wohnte, war Handelsvertreter laut Adressbuch, in dem er 1939 zum letzten Mal aufgeführt war. Er wurde am 11. Februar 1890 in Berlin geboren und hatte Jolán Gruber, am 17. Oktober 1893 in Budapest geboren, geheiratet. Sie hatten, folgt man der Kartei der nationalsozialistischen Vermögensverwertungsstelle, zwei Kinder: Erwin, am 27. April 1920 in Budapest und Erika am 16. Oktober 1923 in Wilmersdorf geboren. Laut einem Schreiben der Hausverwaltung wurde die Familie Tichauer vor den Fürsts „evakuiert“. Mit großer Wahrscheinlichkeit wurden auch sie bei der „Fabrikaktion“ am 27. 2.43 festgenommen. Für Jolán Tichauer war auf der Transportliste als Adresse die Kurfürstenstraße 14 angegeben, Sitz der „Nordland Deutsche Schneekettenfabrik“ und „Nordland Deutsche Sichtscheibenfabrik“, in denen auch andere Juden zur Zwangsarbeit verpflichtet waren.

Bruno, Jolán, Erich und Erika Tichauer wurden am 1. März 1943 mit dem gleichen Transport wie Berta und Joel Fürst nach Auschwitz deportiert und dort, vermutlich nach Ankunft, ermordet. Mit Ausnahme von Erwin. Der damals 22jährige überlebte Auschwitz und später das Waldlager Ampfing in Bayern, wo sich eine unterirdische Flugzeugfabrik befand. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Erwin Tichauer in Australien und den USA ein renommierter Professor für Biomechanik. Wenige Jahre nach seiner Befreiung schrieb er seine Erfahrungen in den Konzentrationslagern nieder, allerdings in Form eines fiktionalen Romans. Das schon 1950 abgeschlossene Manuskript wurde erst posthum im Jahre 2000 veröffentlicht mit dem Titel Totenkopf und Zebrakleid. Ein Berliner Jude in Auschwitz. Erwin Tichauer starb in New York am 4. Mai 1996. Das genaue Todesdatum seiner Eltern und seiner Schwester ist nicht bekannt.