Dr. Ernst Wachsner

Location 
Sensburger Allee 23
District
Charlottenburg
Stone was laid
25 September 2006
Born
21 July 1888 in Berlin
Deportation
on 28 June 1943 to Auschwitz
Murdered
in Auschwitz

Ernst Wachsner wurde am 21. Juli 1888 in Berlin geboren. <br />
Er studierte Jura und promovierte. Dr. Wachsner wurde Rechtsanwalt und Notar und blieb unverheiratet. Sein Büro hatte er in den 1930er Jahren in der Kanonierstraße 40. Im Adressbuch 1939 war er als Dr. jur. mit einer Vermögensverwaltung in der Jägerstraße 6 eingetragen. <br />
<br />
Er bewohnte das Eckhaus Sensburger Allee 23/Insterburgallee, das ihm gehörte. Mit seinem Bruder Kurt Wachsner lebte er dort als „Untermieter“ bei Bock. Dies war der Mädchenname von Lili Jacobsohn, die mit ihrem Mann ebenfalls in diesem Haus wohnte.<br />
<br />
Ihm gehörte auch das Haus Rosenthaler Straße 39, das ihm 1935 übertragen worden war, aber 1940 von den Nationalsozialisten durch Arisierung enteignet wurde und in den Besitz von Friedrich Christian Prinz zu Schaumburg-Lippe kam Ernst Wachsner war also der letzte legitime Besitzer dieses Hauses. Berühmt wurde es durch die Blindenwerkstatt, in der Otto Weidt gejagte Juden beschäftigte und versteckte. Die Eigentümergemeinschaft, die über alle Welt zerstreuten Erben Wachsners, führten jahrelang Rechtsstreitigkeiten um das Grundstück.<br />
<br />
Kurt Wachsner, der ebenfalls in der Sensburger Allee 23 gemeldet war, wurde am 11. Oktober 1885 in Berlin geboren. Auch er war promovierter Jurist und wurde Landgerichtsrat. Im Jüdischen Adressbuch 1931 und im Berliner Adressbuch 1932 war Kurt Wachsner, der wie sein Bruder ledig blieb, mit der Adresse Grolmannstraße 30/31 verzeichnet. Sein Name steht auf einer Gedenktafel im Haus des Deutschen Richterbundes an der Kronenstraße in Berlin. <br />
<br />
Ernst und Kurt Wachsner waren als „Gläubiger“ von Alfred und Paula Wachsner benannt. Dies schrieben sie jedenfalls in ihre „Vermögenserklärung“. Siehe Stolpersteine Mommsenstraße 35. Eine nahe Verwandtschaft dieser Wachsners ist nicht nachweisbar.<br />
<br />
Am 28. Juni 1943 ist Kurt Wachsner zusammen mit seinem jüngeren Bruder nach Auschwitz deportiert worden. In dem gleichen Zug saß Lili Jacobsohn, geboren am 15. Dezember 1897 in Berlin. Ihr Mann Ernst Jacobsohn, geboren am in 9.12.1899 in Eschede (Niedersachsen) wurde etwas später, am 24. August 1943, nach Auschwitz deportiert. Alle vier waren kurzfristig unter Zwang in die Sybelstraße 42 umquartiert worden und mussten sich dann im ehemaligen jüdischen Altersheim an der Großen Hamburger Straße 26 für die Deportationen einteilen lassen.<br />
<br />
Luise Mathilde Jacusiel geb. Wachsner und deren Abkömmlinge Toni Wachsner, Bruno Wachsner, Günther Warner und Gerald Warner, die gleichzeitig Erben sein würden, stellte 1951 aus Santiago de Chile Entschädigungsanträge für den gesamten Nachlass Dr. Ernst Wachsners und Kurt Wachsners. Alfred und Hans Jacusiel forderten 1968 ebenfalls aus Santiago und zeitgleich Raphael Dagan (Rudolf Wachsner) aus Israel Wiedergutmachung für die Wohnungseinrichtungen. Da die beiden Brüder keine direkten Nachkommen hatten, dürfte es sich um Familienmitglieder handeln. <br />
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Ernst Wachsner wurde am 21. Juli 1888 in Berlin geboren.
Er studierte Jura und promovierte. Dr. Wachsner wurde Rechtsanwalt und Notar und blieb unverheiratet. Sein Büro hatte er in den 1930er Jahren in der Kanonierstraße 40. Im Adressbuch 1939 war er als Dr. jur. mit einer Vermögensverwaltung in der Jägerstraße 6 eingetragen.

Er bewohnte das Eckhaus Sensburger Allee 23/Insterburgallee, das ihm gehörte. Mit seinem Bruder Kurt Wachsner lebte er dort als „Untermieter“ bei Bock. Dies war der Mädchenname von Lili Jacobsohn, die mit ihrem Mann ebenfalls in diesem Haus wohnte.

Ihm gehörte auch das Haus Rosenthaler Straße 39, das ihm 1935 übertragen worden war, aber 1940 von den Nationalsozialisten durch Arisierung enteignet wurde und in den Besitz von Friedrich Christian Prinz zu Schaumburg-Lippe kam Ernst Wachsner war also der letzte legitime Besitzer dieses Hauses. Berühmt wurde es durch die Blindenwerkstatt, in der Otto Weidt gejagte Juden beschäftigte und versteckte. Die Eigentümergemeinschaft, die über alle Welt zerstreuten Erben Wachsners, führten jahrelang Rechtsstreitigkeiten um das Grundstück.

Kurt Wachsner, der ebenfalls in der Sensburger Allee 23 gemeldet war, wurde am 11. Oktober 1885 in Berlin geboren. Auch er war promovierter Jurist und wurde Landgerichtsrat. Im Jüdischen Adressbuch 1931 und im Berliner Adressbuch 1932 war Kurt Wachsner, der wie sein Bruder ledig blieb, mit der Adresse Grolmannstraße 30/31 verzeichnet. Sein Name steht auf einer Gedenktafel im Haus des Deutschen Richterbundes an der Kronenstraße in Berlin.

Ernst und Kurt Wachsner waren als „Gläubiger“ von Alfred und Paula Wachsner benannt. Dies schrieben sie jedenfalls in ihre „Vermögenserklärung“. Siehe Stolpersteine Mommsenstraße 35. Eine nahe Verwandtschaft dieser Wachsners ist nicht nachweisbar.

Am 28. Juni 1943 ist Kurt Wachsner zusammen mit seinem jüngeren Bruder nach Auschwitz deportiert worden. In dem gleichen Zug saß Lili Jacobsohn, geboren am 15. Dezember 1897 in Berlin. Ihr Mann Ernst Jacobsohn, geboren am in 9.12.1899 in Eschede (Niedersachsen) wurde etwas später, am 24. August 1943, nach Auschwitz deportiert. Alle vier waren kurzfristig unter Zwang in die Sybelstraße 42 umquartiert worden und mussten sich dann im ehemaligen jüdischen Altersheim an der Großen Hamburger Straße 26 für die Deportationen einteilen lassen.

Luise Mathilde Jacusiel geb. Wachsner und deren Abkömmlinge Toni Wachsner, Bruno Wachsner, Günther Warner und Gerald Warner, die gleichzeitig Erben sein würden, stellte 1951 aus Santiago de Chile Entschädigungsanträge für den gesamten Nachlass Dr. Ernst Wachsners und Kurt Wachsners. Alfred und Hans Jacusiel forderten 1968 ebenfalls aus Santiago und zeitgleich Raphael Dagan (Rudolf Wachsner) aus Israel Wiedergutmachung für die Wohnungseinrichtungen. Da die beiden Brüder keine direkten Nachkommen hatten, dürfte es sich um Familienmitglieder handeln.