Berta Heymann née Dannenbaum

Location 
Giesebrechtstr. 06
District
Charlottenburg
Stone was laid
08 May 2011
Born
29 February 1864 in Beringhausen
Deportation
on 14 September 1942 to Theresienstadt
Murdered
26 March 1943 im Ghetto Theresienstadt

Die Heimat von Berta Heymann, geborene Dannenbaum, ist das hügelige Sauerland. Genauer, das Dorf Beringhausen, das heute 900 Einwohner hat und zur Stadt Marsberg gehört. Seit dem 17. Jahrhundert sind hier Juden urkundlich erwähnt. Sie waren „Schutzjuden“ und mussten Abgaben für „Geleitbriefe“ zahlen. Anfangs durften sie nur Händler, Geldverleiher, Viehhändler oder Schlachter sein, später konnten sie auch Grundbesitz erwerben. Im Jahr 1847 wurden die Juden Westfalens vollwertige preußische Staatsbürger. So auch der Kaufmann Salomon Dannenbaum und seine Frau Johanna in Beringhausen. Die Familie lebte seit Generationen hier. Am 29. Februar 1864 bekamen sie eine Tochter und nannten sie Berta. Die Integration der Juden war vorangekommen, daher waren altdeutsche Namen für jüdische Kinder an der Tagesordnung. Es gab Synagogen und jüdische Schulen in und um Marsberg, Juden waren in den Gemeindeversammlungen vertreten, einmal gab es sogar einen jüdischen Gemeinderat und im Jahr 1933 einen jüdischen Schützenkönig. In der Pogromnacht 1938 verwüsteten SA-Trupps die Häuser der wenigen in den kleinen Dörfern verbliebenen Juden. Doch da wohnte Berta nicht mehr in ihrem Heimatdorf. Wer es sich leisten konnte, war ab Ende des 19. Jahrhunderts in die Städte oder nach Amerika gezogen, denn nur dort war für Juden ein sozialer Aufstieg möglich. <br />
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Berta hat keinen Beruf erlernt. Mit Ende Zwanzig, in der Zeit zwischen 1890 und 1893, heiratet sie den ein Jahr jüngeren jüdischen Kaufmann Ulrich Heymann aus Castrop, in Schriftsätzen oft auch „Uri“ genannt. Der junge Ehemann ist wohlhabend. Er besitzt Grundstücke, Häuser und Wertpapiere. Das Ehepaar siedelt sich in der sauerländischen Kleinstadt Hüsten an, die heute zu Arnsberg gehört. Beide haben vier Kinder. Der älteste Sohn Arthur wird 1894 geboren, die Töchter Margarete, Hilda und Erna einige Jahre später. Die Mädchen werden angehalten, Berufe zu erlernen. Hilda lässt sich zur Warenhaus-Einkäuferin ausbilden und Margarete absolviert die Höhere Handelsschule.<br />
<br />
Die Familie führt ein ereignisreiches Leben. Im Jahr 1912 zieht sie nach Brüssel um. Dort betreibt Ulrich Heymann eine Wäschefabrik. Bei Kriegsausbruch 1914 muss die Familie aus Belgien fliehen. Sie kommt bei Verwandten in Mülheim a. d. Ruhr und in Berlin unter. Ein Jahr später besetzen die deutschen Truppen Belgien. Die Heymanns kehren nach Brüssel zurück. 1918 hat Deutschland den Krieg verloren. Ulrich Heymann verliert seine Fabrik und einen großen Teil seines Vermögens. Die Familie flieht erneut und siedelt sich vorübergehend in Köln an. Uri Heymanns Geschäfte florieren wieder. <br />
<br />
Tochter Margarete wird nach ihrer Ausbildung mit 21 Jahren Sekretärin in Direktorien von Banken und Stahl-Unternehmen. Später arbeitet sie bei einer Bank in Berlin. Dorthin ist die Familie Heymann im Jahr 1930 umgezogen. Die Wohnung in Charlottenburg, Giesebrechtstraße 6, I. Stock, ist „herrschaftlich“, wie Zeitzeugen bemerken. Uri Heymann übernimmt in Berlin „Vertretungen“, u.a. für den GROHAG Konzern und das „Ury Gebrüder: Warenhaus“ in Leipzig. Verwandtschaftliche Beziehungen helfen ihm dabei. Er handelt mit Aktien und Wertpapieren und verdient auch damit gut.<br />
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Ein Jahr vor der Machtübernahme der Nazis heiratet Tochter Margarete den in Düsseldorf lebenden jüdischen Rechtsanwalt Herbert Liebermann. Er muss seine Kanzlei 1933 aufgeben und arbeitet fortan als juristischer Beirat für Treuhandgesellschaften. Das Paar wird im Mai 1939 nach Melbourne auswandern. Der Sohn Arthur Heymann lebt in Hamburg, in den renommierten Colonnaden an der Binnenalster. Er wandert 1934 nach Paris aus. Ebenso wie seine Schwester Erna und ihr Mann Rudolf Neugass, die bis dahin in Leipzig lebten.<br />
<br />
Die Heymanns haben inzwischen die vorderen beiden Zimmer in der Giesebrechtstraße 6 an Tochter Hilda und den Schwiegersohn Dr. Jakob Pomeraniec vermietet. Pomeraniec stammt aus Brest-Litowsk. Er kam 1928 als Zwanzigjähriger nach Berlin, studierte Chemie und spricht fließend deutsch, englisch, französisch und russisch. Der junge Mann ist vermögend, plant eine eigene Firma zu gründen, liebt Bücher, Silber und wertvolles Porzellan. Am 28. Oktober 1938 starten die Nazis eine Ausweisungsaktion für 17.000 in Deutschland lebende polnische Juden. Auch Dr. Pomeraniec wird an diesem Tag verhaftet und nach Polen ausgewiesen. Es gelingt ihm, nach Brüssel zu fliehen. Später emigrieren er und seine Frau Hilda nach London. Dort werden sie für immer bleiben.<br />
<br />
Uri Heymann kann seine Firmen-Vertretungen bis November 1938 behalten. Danach werden die letzten jüdischen Betriebe “zwangsarisiert“. Juden sollen aus dem deutschen Wirtschaftsleben „ausgeschaltet“ werden. Die Familie hat kein laufendes Einkommen mehr. Ab Januar 1939 verkauft Uri Heymann u.a. Grundstücksbeteiligungen in Castrop-Rauxel, Aktien für 11.000 Reichsmark, ein Miethaus in Hüsten für 9.500 Reichsmark. <br />
<br />
Die Eheleute Heymann fassen den Entschluss, nach Frankreich auszuwandern. Am 20. Juli 1939 schreiben sie in einem Brief an ihre Tochter Margarete in Melbourne: „Rudi (der in Paris lebende Schwiegersohn Rudolf Neugass) betont immer wieder, dass wir uns für später keine Sorge machen brauchten. … Vor 8 Tagen erhielten wir Luftpost Brief von ihm, womit er uns freudestrahlend mitteilt, dass zufolge Nachricht von der Präfektur, unserem Antrag auf Einreise seitens der Polizei nichts im Wege stünde.“ Und ein paar Tage später: „In den 9 Jahren unseres Hierseins haben wir nicht so viel Genuss von der Wohnung gehabt wie in den letzten 3 Monaten.“ Sechs Wochen später bricht der Zweite Weltkrieg aus. Die Heymanns müssen in der Giesebrechtstraße 6 wohnen bleiben, nun zusammen mit den Eltern ihres Schwiegersohnes Herbert Lieberman.<br />
<br />
Am 11. März 1940 stirbt Uri Heymann mit 75 Jahren. Seine Witwe kann die große Wohnung nicht halten. Sie zieht nach Oberschöneweide. Vielleicht wurde sie dazu auch gezwungen. In der Wilhelminenstraße 35 wohnt sie zusammen mit Jenny und Julius Liebermann fast zwei Jahre lang zur Untermiete. Nach der „Wannsee-Konferenz“ im Januar 1942 zwingt man der Witwe einen „Heimeinkaufsvertrag“ mit der „Reichsvereinigung der Juden in Deutschland“ auf. Darin wurde älteren Juden lebenslange kostenfreie Unterbringung und Krankenversorgung im „Altersghetto“ Theresienstadt zugesagt. Berta bezahlt rund 2300 Reichsmark. <br />
<br />
Über das Rote Kreuz kann sie sich noch einmal mit Ihrer Tochter in Melbourne verständigen. Am 23. Juni 1942 schreibt die 78-Jährige: „Meine innigst geliebten Kinder. Wir sind gesund. Berta, Jenny, Julius. Freuen uns riesig, Nachricht von Euch zu hören. Weiter alles Gute. Küsse. Mutter.“ Tochter Margarete schreibt ihr danach noch zwei Mal. Berta antwortet nicht. Dafür kommt am 22. Januar 1943 eine Nachricht von Bertas Vermieter Alfred Schindler: „Beide Briefe an Bertha haben wir erhalten. Bertha und Herberts Eltern wohnen seit September nicht mehr hier. Noch keine Nachricht. Gruß Schindler.“<br />
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Am 14. September 1942 wurde Berta Heymann nach Theresienstadt deportiert, wo sie am 26.3.1943 ums Leben gebracht wurde. Die bei ihr wohnenden Eltern ihres Schwiegersohnes sind vermutlich gleichzeitig deportiert worden. Bertas Tochter Erna, deren Ehemann Rudolf Neugass und der gemeinsame Sohn Harry Leopold wurden unter der deutschen Besatzung in Drancy bei Paris interniert und von dort am 7.9.1942 nach Auschwitz deportiert und ermordet. Ein weiteres Kind, die 1928 geborene Ruth-Evelyn Neugass, entgeht der Deportation. Arthur Heymann kam ebenfalls nach Drancy und von dort am 4.9.1942 erst nach Auschwitz und dann vermutlich nach Dachau. Ein Überlebender berichtete, er sei dort Ende 1943 gestorben. Er wurde 1945 für tot erklärt.<br />
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Die Heimat von Berta Heymann, geborene Dannenbaum, ist das hügelige Sauerland. Genauer, das Dorf Beringhausen, das heute 900 Einwohner hat und zur Stadt Marsberg gehört. Seit dem 17. Jahrhundert sind hier Juden urkundlich erwähnt. Sie waren „Schutzjuden“ und mussten Abgaben für „Geleitbriefe“ zahlen. Anfangs durften sie nur Händler, Geldverleiher, Viehhändler oder Schlachter sein, später konnten sie auch Grundbesitz erwerben. Im Jahr 1847 wurden die Juden Westfalens vollwertige preußische Staatsbürger. So auch der Kaufmann Salomon Dannenbaum und seine Frau Johanna in Beringhausen. Die Familie lebte seit Generationen hier. Am 29. Februar 1864 bekamen sie eine Tochter und nannten sie Berta. Die Integration der Juden war vorangekommen, daher waren altdeutsche Namen für jüdische Kinder an der Tagesordnung. Es gab Synagogen und jüdische Schulen in und um Marsberg, Juden waren in den Gemeindeversammlungen vertreten, einmal gab es sogar einen jüdischen Gemeinderat und im Jahr 1933 einen jüdischen Schützenkönig. In der Pogromnacht 1938 verwüsteten SA-Trupps die Häuser der wenigen in den kleinen Dörfern verbliebenen Juden. Doch da wohnte Berta nicht mehr in ihrem Heimatdorf. Wer es sich leisten konnte, war ab Ende des 19. Jahrhunderts in die Städte oder nach Amerika gezogen, denn nur dort war für Juden ein sozialer Aufstieg möglich.

Berta hat keinen Beruf erlernt. Mit Ende Zwanzig, in der Zeit zwischen 1890 und 1893, heiratet sie den ein Jahr jüngeren jüdischen Kaufmann Ulrich Heymann aus Castrop, in Schriftsätzen oft auch „Uri“ genannt. Der junge Ehemann ist wohlhabend. Er besitzt Grundstücke, Häuser und Wertpapiere. Das Ehepaar siedelt sich in der sauerländischen Kleinstadt Hüsten an, die heute zu Arnsberg gehört. Beide haben vier Kinder. Der älteste Sohn Arthur wird 1894 geboren, die Töchter Margarete, Hilda und Erna einige Jahre später. Die Mädchen werden angehalten, Berufe zu erlernen. Hilda lässt sich zur Warenhaus-Einkäuferin ausbilden und Margarete absolviert die Höhere Handelsschule.

Die Familie führt ein ereignisreiches Leben. Im Jahr 1912 zieht sie nach Brüssel um. Dort betreibt Ulrich Heymann eine Wäschefabrik. Bei Kriegsausbruch 1914 muss die Familie aus Belgien fliehen. Sie kommt bei Verwandten in Mülheim a. d. Ruhr und in Berlin unter. Ein Jahr später besetzen die deutschen Truppen Belgien. Die Heymanns kehren nach Brüssel zurück. 1918 hat Deutschland den Krieg verloren. Ulrich Heymann verliert seine Fabrik und einen großen Teil seines Vermögens. Die Familie flieht erneut und siedelt sich vorübergehend in Köln an. Uri Heymanns Geschäfte florieren wieder.

Tochter Margarete wird nach ihrer Ausbildung mit 21 Jahren Sekretärin in Direktorien von Banken und Stahl-Unternehmen. Später arbeitet sie bei einer Bank in Berlin. Dorthin ist die Familie Heymann im Jahr 1930 umgezogen. Die Wohnung in Charlottenburg, Giesebrechtstraße 6, I. Stock, ist „herrschaftlich“, wie Zeitzeugen bemerken. Uri Heymann übernimmt in Berlin „Vertretungen“, u.a. für den GROHAG Konzern und das „Ury Gebrüder: Warenhaus“ in Leipzig. Verwandtschaftliche Beziehungen helfen ihm dabei. Er handelt mit Aktien und Wertpapieren und verdient auch damit gut.

Ein Jahr vor der Machtübernahme der Nazis heiratet Tochter Margarete den in Düsseldorf lebenden jüdischen Rechtsanwalt Herbert Liebermann. Er muss seine Kanzlei 1933 aufgeben und arbeitet fortan als juristischer Beirat für Treuhandgesellschaften. Das Paar wird im Mai 1939 nach Melbourne auswandern. Der Sohn Arthur Heymann lebt in Hamburg, in den renommierten Colonnaden an der Binnenalster. Er wandert 1934 nach Paris aus. Ebenso wie seine Schwester Erna und ihr Mann Rudolf Neugass, die bis dahin in Leipzig lebten.

Die Heymanns haben inzwischen die vorderen beiden Zimmer in der Giesebrechtstraße 6 an Tochter Hilda und den Schwiegersohn Dr. Jakob Pomeraniec vermietet. Pomeraniec stammt aus Brest-Litowsk. Er kam 1928 als Zwanzigjähriger nach Berlin, studierte Chemie und spricht fließend deutsch, englisch, französisch und russisch. Der junge Mann ist vermögend, plant eine eigene Firma zu gründen, liebt Bücher, Silber und wertvolles Porzellan. Am 28. Oktober 1938 starten die Nazis eine Ausweisungsaktion für 17.000 in Deutschland lebende polnische Juden. Auch Dr. Pomeraniec wird an diesem Tag verhaftet und nach Polen ausgewiesen. Es gelingt ihm, nach Brüssel zu fliehen. Später emigrieren er und seine Frau Hilda nach London. Dort werden sie für immer bleiben.

Uri Heymann kann seine Firmen-Vertretungen bis November 1938 behalten. Danach werden die letzten jüdischen Betriebe “zwangsarisiert“. Juden sollen aus dem deutschen Wirtschaftsleben „ausgeschaltet“ werden. Die Familie hat kein laufendes Einkommen mehr. Ab Januar 1939 verkauft Uri Heymann u.a. Grundstücksbeteiligungen in Castrop-Rauxel, Aktien für 11.000 Reichsmark, ein Miethaus in Hüsten für 9.500 Reichsmark.

Die Eheleute Heymann fassen den Entschluss, nach Frankreich auszuwandern. Am 20. Juli 1939 schreiben sie in einem Brief an ihre Tochter Margarete in Melbourne: „Rudi (der in Paris lebende Schwiegersohn Rudolf Neugass) betont immer wieder, dass wir uns für später keine Sorge machen brauchten. … Vor 8 Tagen erhielten wir Luftpost Brief von ihm, womit er uns freudestrahlend mitteilt, dass zufolge Nachricht von der Präfektur, unserem Antrag auf Einreise seitens der Polizei nichts im Wege stünde.“ Und ein paar Tage später: „In den 9 Jahren unseres Hierseins haben wir nicht so viel Genuss von der Wohnung gehabt wie in den letzten 3 Monaten.“ Sechs Wochen später bricht der Zweite Weltkrieg aus. Die Heymanns müssen in der Giesebrechtstraße 6 wohnen bleiben, nun zusammen mit den Eltern ihres Schwiegersohnes Herbert Lieberman.

Am 11. März 1940 stirbt Uri Heymann mit 75 Jahren. Seine Witwe kann die große Wohnung nicht halten. Sie zieht nach Oberschöneweide. Vielleicht wurde sie dazu auch gezwungen. In der Wilhelminenstraße 35 wohnt sie zusammen mit Jenny und Julius Liebermann fast zwei Jahre lang zur Untermiete. Nach der „Wannsee-Konferenz“ im Januar 1942 zwingt man der Witwe einen „Heimeinkaufsvertrag“ mit der „Reichsvereinigung der Juden in Deutschland“ auf. Darin wurde älteren Juden lebenslange kostenfreie Unterbringung und Krankenversorgung im „Altersghetto“ Theresienstadt zugesagt. Berta bezahlt rund 2300 Reichsmark.

Über das Rote Kreuz kann sie sich noch einmal mit Ihrer Tochter in Melbourne verständigen. Am 23. Juni 1942 schreibt die 78-Jährige: „Meine innigst geliebten Kinder. Wir sind gesund. Berta, Jenny, Julius. Freuen uns riesig, Nachricht von Euch zu hören. Weiter alles Gute. Küsse. Mutter.“ Tochter Margarete schreibt ihr danach noch zwei Mal. Berta antwortet nicht. Dafür kommt am 22. Januar 1943 eine Nachricht von Bertas Vermieter Alfred Schindler: „Beide Briefe an Bertha haben wir erhalten. Bertha und Herberts Eltern wohnen seit September nicht mehr hier. Noch keine Nachricht. Gruß Schindler.“

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Am 14. September 1942 wurde Berta Heymann nach Theresienstadt deportiert, wo sie am 26.3.1943 ums Leben gebracht wurde. Die bei ihr wohnenden Eltern ihres Schwiegersohnes sind vermutlich gleichzeitig deportiert worden. Bertas Tochter Erna, deren Ehemann Rudolf Neugass und der gemeinsame Sohn Harry Leopold wurden unter der deutschen Besatzung in Drancy bei Paris interniert und von dort am 7.9.1942 nach Auschwitz deportiert und ermordet. Ein weiteres Kind, die 1928 geborene Ruth-Evelyn Neugass, entgeht der Deportation. Arthur Heymann kam ebenfalls nach Drancy und von dort am 4.9.1942 erst nach Auschwitz und dann vermutlich nach Dachau. Ein Überlebender berichtete, er sei dort Ende 1943 gestorben. Er wurde 1945 für tot erklärt.