Salomon Meissner

Location 
Bamberger Str. 31
District
Schöneberg
Stone was laid
05 April 2011
Born
24 March 1882 in Schildberg (Posen) / Ostrzeszów
Occupation
Rechtsanwalt und Notar
Deportation
on 04 March 1943 to Auschwitz
Murdered
in Auschwitz

Salomon Meissner, genannt Salo, wurde am 24. März 1882 in Schildberg/Posen (heute Ostrzeszów/Polen) geboren. Die Eltern hießen Joseph und Henriette, geborene Unger. Über weitere Geschwister ist nichts bekannt. Sein Jurastudium absolvierte er in München. Er nahm am Ersten Weltkrieg teil und arbeitete danach als Rechtsanwalt und Notar. <br />
<br />
Am 25. November 1922 heiratete er Stella Schnitzer (s. dort), die zu ihm in die Lindenstraße 15 in Berlin-Kreuzberg zog, wo Salomon Meissner auch sein Rechtsanwaltsbüro hatte. Sohn Heinrich (später Harry) wurde 1926, die Tochter Felicitas 1928 geboren. Salomon Meissner war bekannt für sein literarisches Interesse, ganz gleich, ob Bücher, Zeitschriften oder anderes, nichts Geschriebenes, so die Freunde, „war vor ihm sicher“.<br />
<br />
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurden die Arbeitsmöglichkeiten für jüdische Juristen und Rechtsanwälte schrittweise immer mehr eingeschränkt. Frontkämpfer des Ersten Weltkriegs waren davon zum Teil noch ausgenommen, bis 1936 konnte Salomon Meissner seine Kanzlei weiterführen. Da er im Berliner Adressbuch noch bis 1938 als Rechtsanwalt verzeichnet ist, nicht jedoch als Notar, ist zu vermuten, dass er sein Büro teilweise noch aufrechterhalten konnte. <br />
<br />
1937 zog das Ehepaar in die Bamberger Straße 31 um. Möglicherweise steht der Umzug 1937 in Zusammenhang mit geringeren Verdienstmöglichkeiten. Eine Verordnung vom 5. September 1938 brachte das endgültige Berufsverbot für alle jüdischen Rechtsanwälte. Der Pogromnacht vom 9. November 1938 entging Salomon Meissner nur durch Zufall: Er hatte Freunde besucht und bei diesen übernachtet. Ein Visum für die Vereinigten Staaten, das die Familie beantragte, wurde nicht erteilt, aber die Kinder Heinrich und Felicitas zumindest konnten mit einem Kindertransport 1939 nach Schweden in Sicherheit gebracht werden.<br />
<br />
Sie sollten ihre Eltern nicht wiedersehen. Am 4. März 1943 wurden Stella und Salomon Meissner nach Auschwitz deportiert und vermutlich dort ermordet. Ihr Todesdatum ist nicht bekannt.<br />
<br />
Die beiden Kinder wanderten 1947 von Schweden in die USA aus. Felicitas starb 2003 in New York. Der Sohn Harry beantragte die Stolpersteine für seine Eltern.

Salomon Meissner, genannt Salo, wurde am 24. März 1882 in Schildberg/Posen (heute Ostrzeszów/Polen) geboren. Die Eltern hießen Joseph und Henriette, geborene Unger. Über weitere Geschwister ist nichts bekannt. Sein Jurastudium absolvierte er in München. Er nahm am Ersten Weltkrieg teil und arbeitete danach als Rechtsanwalt und Notar.

Am 25. November 1922 heiratete er Stella Schnitzer (s. dort), die zu ihm in die Lindenstraße 15 in Berlin-Kreuzberg zog, wo Salomon Meissner auch sein Rechtsanwaltsbüro hatte. Sohn Heinrich (später Harry) wurde 1926, die Tochter Felicitas 1928 geboren. Salomon Meissner war bekannt für sein literarisches Interesse, ganz gleich, ob Bücher, Zeitschriften oder anderes, nichts Geschriebenes, so die Freunde, „war vor ihm sicher“.

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurden die Arbeitsmöglichkeiten für jüdische Juristen und Rechtsanwälte schrittweise immer mehr eingeschränkt. Frontkämpfer des Ersten Weltkriegs waren davon zum Teil noch ausgenommen, bis 1936 konnte Salomon Meissner seine Kanzlei weiterführen. Da er im Berliner Adressbuch noch bis 1938 als Rechtsanwalt verzeichnet ist, nicht jedoch als Notar, ist zu vermuten, dass er sein Büro teilweise noch aufrechterhalten konnte.

1937 zog das Ehepaar in die Bamberger Straße 31 um. Möglicherweise steht der Umzug 1937 in Zusammenhang mit geringeren Verdienstmöglichkeiten. Eine Verordnung vom 5. September 1938 brachte das endgültige Berufsverbot für alle jüdischen Rechtsanwälte. Der Pogromnacht vom 9. November 1938 entging Salomon Meissner nur durch Zufall: Er hatte Freunde besucht und bei diesen übernachtet. Ein Visum für die Vereinigten Staaten, das die Familie beantragte, wurde nicht erteilt, aber die Kinder Heinrich und Felicitas zumindest konnten mit einem Kindertransport 1939 nach Schweden in Sicherheit gebracht werden.

Sie sollten ihre Eltern nicht wiedersehen. Am 4. März 1943 wurden Stella und Salomon Meissner nach Auschwitz deportiert und vermutlich dort ermordet. Ihr Todesdatum ist nicht bekannt.

Die beiden Kinder wanderten 1947 von Schweden in die USA aus. Felicitas starb 2003 in New York. Der Sohn Harry beantragte die Stolpersteine für seine Eltern.