Stella Meissner née Schnitzer

Location 
Bamberger Str. 31
District
Schöneberg
Stone was laid
05 April 2011
Born
28 May 1894 in Andrichau / Andrychów
Deportation
on 04 March 1943 to Auschwitz
Murdered
in Auschwitz

Stella Meissner wurde am 28. Mai 1894 im kleinpolnischen Andrichau (heute: Andrychów/Polen) geboren, das seit der ersten polnischen Teilung 1772 zu Galizien/Österreich gehörte. <br />
<br />
Über ihr Leben bis zu ihrer Heirat am 25. November 1922 mit dem Rechtsanwalt und Notar Salomon (Salo) Meissner (s. dort) wissen wir nichts. In der Heiratsurkunde steht bei ihrem Namen: ohne Beruf. Zur Zeit der Eheschließung wohnte sie in Mährisch-Ostrau (heute Tschechien) und zog nach der Eheschließung zu ihrem Mann nach Berlin in die Lindenstraße in Berlin-Kreuzberg. Dort wurden die beiden Kinder Heinrich (1926) und Felicitas (1928) geboren. Stella Meissner war musikalisch sehr begabt, sie sang und spielte Klavier; außerdem sprach sie ausgezeichnet Englisch und Französisch, was den Kindern bei den Schularbeiten zugutekam. Bekannt war sie zudem für ihre guten Torten und Kuchen.<br />
<br />
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurden die Arbeitsmöglichkeiten für jüdische Juristen und Rechtsanwälte schrittweise immer mehr eingeschränkt. 1938 wurde ihrem Mann jegliche Berufsausübung endgültig verboten. 1937 zog das Ehepaar in die Bamberger Straße 31 um, möglicherweise aufgrund der Verschlechterung ihrer wirtschaftlichen Lage.<br />
<br />
Erst nach Mitte der 1930er Jahre, zu spät, stellten Salo und Stella einen Antrag auf ein Ausreisevisum für die Vereinigten Staaten. Noch während sie aber darauf warteten, nahmen sie das Angebot Schwedens wahr, jüdische Kinder aus dem nationalsozialistischen Deutschland aufzunehmen, und setzten im Februar 1939 Felicitas und Heinrich in den Zug nach Schweden. Die Kinder sahen ihre Eltern nie wieder, denn das beantragte Visum für sie wurde nie erteilt. <br />
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Sechs Jahre später, am 4. März 1943, wurden Stella und ihr Mann abgeholt und nach Auschwitz deportiert. Das Datum ihrer Ermordung ist nicht bekannt.

Stella Meissner wurde am 28. Mai 1894 im kleinpolnischen Andrichau (heute: Andrychów/Polen) geboren, das seit der ersten polnischen Teilung 1772 zu Galizien/Österreich gehörte.

Über ihr Leben bis zu ihrer Heirat am 25. November 1922 mit dem Rechtsanwalt und Notar Salomon (Salo) Meissner (s. dort) wissen wir nichts. In der Heiratsurkunde steht bei ihrem Namen: ohne Beruf. Zur Zeit der Eheschließung wohnte sie in Mährisch-Ostrau (heute Tschechien) und zog nach der Eheschließung zu ihrem Mann nach Berlin in die Lindenstraße in Berlin-Kreuzberg. Dort wurden die beiden Kinder Heinrich (1926) und Felicitas (1928) geboren. Stella Meissner war musikalisch sehr begabt, sie sang und spielte Klavier; außerdem sprach sie ausgezeichnet Englisch und Französisch, was den Kindern bei den Schularbeiten zugutekam. Bekannt war sie zudem für ihre guten Torten und Kuchen.

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurden die Arbeitsmöglichkeiten für jüdische Juristen und Rechtsanwälte schrittweise immer mehr eingeschränkt. 1938 wurde ihrem Mann jegliche Berufsausübung endgültig verboten. 1937 zog das Ehepaar in die Bamberger Straße 31 um, möglicherweise aufgrund der Verschlechterung ihrer wirtschaftlichen Lage.

Erst nach Mitte der 1930er Jahre, zu spät, stellten Salo und Stella einen Antrag auf ein Ausreisevisum für die Vereinigten Staaten. Noch während sie aber darauf warteten, nahmen sie das Angebot Schwedens wahr, jüdische Kinder aus dem nationalsozialistischen Deutschland aufzunehmen, und setzten im Februar 1939 Felicitas und Heinrich in den Zug nach Schweden. Die Kinder sahen ihre Eltern nie wieder, denn das beantragte Visum für sie wurde nie erteilt.

Sechs Jahre später, am 4. März 1943, wurden Stella und ihr Mann abgeholt und nach Auschwitz deportiert. Das Datum ihrer Ermordung ist nicht bekannt.