Ilse Friederike Fischl

Location 
Mädewalder Weg 37
District
Kaulsdorf
Stone was laid
04 August 2011
Born
11 November 1919 in Regensburg
Deportation
on 04 March 1943 to Auschwitz
Murdered

Ilse Friederike Fischl wurde am 11. November 1919 in Regensburg geboren. Ihre Mutter Elsa Veronika Fischl (geborene Abeles) stammte aus einer jüdischen Wiener Familie und hatte 1914 in Berlin-Mahlsdorf Ilses Vater, den Kaufmann Friedrich Franz Fischl aus Regensburg geheiratet. Er war Sohn einer protestantischen Mutter und eines jüdischen Vaters und war selbst protestantischer Konfession. Nach der Geburt von Ilses ältestem Bruder Emil zog die Familie in die Heimatstadt des Vaters, wo im Januar 1918 der zweite Sohn Kurt zur Welt kam. <br />
<br />
Ihre frühe Kindheit verbrachte Ilse in Regensburg, bevor die Familie nach Berlin zurückkehrte. Im von der Stadt Regensburg ausgestellten Familienbogen ist vermerkt, dass die Familie im Juni 1927, als Ilse sieben Jahre alt war, ihren Wohnsitz nach Berlin verlegte. Vermutlich zur gleichen Zeit trennten sich ihre Eltern. Die Ehe wurde zwar erst 1939 geschieden, ihr Vater lebte aber nicht mit in der Wohnung, in die Ilse mit ihrer Mutter und ihren Brüdern zog. Die Zweizimmerwohnung mit Küche, WC und Balkon befand sich in der Wilhelmstraße 31 (seit 1938 Mädewalder Weg 37) in Berlin-Kaulsdorf. Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme trat Ilses Mutter im September 1933 aus der jüdischen Glaubensgemeinschaft aus. Von Beruf war sie Kontoristin und verdiente den Lebensunterhalt der Familie als Angestellte einer Wäscherei.<br />
<br />
1941 wurde Ilses damals 23-jähriger Bruder Kurt wegen „versuchter Rassenschande“ zu zwei Jahren Haft verurteilt und im KZ Neusustrum inhaftiert. Er starb am 11. Februar 1943 in Auschwitz. <br />
<br />
Am 4. März 1943 wurde Ilse zusammen mit ihrer Mutter, ihrem ältesten Bruder Emil, dessen Ehefrau Amalie und ihrem knapp zweijährigem Neffen Jona mit dem 34. Osttransport nach Auschwitz deportiert. Von ihrer Familie überlebte niemand. Ilses Todesdatum ist nicht bekannt. Da sie nach einer nicht auskurierten Mittelohrentzündung schwerhörig war, ist davon auszugehen, dass sie unmittelbar nach ihrer Ankunft in Auschwitz am 5. März 1943 in den Gaskammern ermordet wurde. <br />

Ilse Friederike Fischl wurde am 11. November 1919 in Regensburg geboren. Ihre Mutter Elsa Veronika Fischl (geborene Abeles) stammte aus einer jüdischen Wiener Familie und hatte 1914 in Berlin-Mahlsdorf Ilses Vater, den Kaufmann Friedrich Franz Fischl aus Regensburg geheiratet. Er war Sohn einer protestantischen Mutter und eines jüdischen Vaters und war selbst protestantischer Konfession. Nach der Geburt von Ilses ältestem Bruder Emil zog die Familie in die Heimatstadt des Vaters, wo im Januar 1918 der zweite Sohn Kurt zur Welt kam.

Ihre frühe Kindheit verbrachte Ilse in Regensburg, bevor die Familie nach Berlin zurückkehrte. Im von der Stadt Regensburg ausgestellten Familienbogen ist vermerkt, dass die Familie im Juni 1927, als Ilse sieben Jahre alt war, ihren Wohnsitz nach Berlin verlegte. Vermutlich zur gleichen Zeit trennten sich ihre Eltern. Die Ehe wurde zwar erst 1939 geschieden, ihr Vater lebte aber nicht mit in der Wohnung, in die Ilse mit ihrer Mutter und ihren Brüdern zog. Die Zweizimmerwohnung mit Küche, WC und Balkon befand sich in der Wilhelmstraße 31 (seit 1938 Mädewalder Weg 37) in Berlin-Kaulsdorf. Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme trat Ilses Mutter im September 1933 aus der jüdischen Glaubensgemeinschaft aus. Von Beruf war sie Kontoristin und verdiente den Lebensunterhalt der Familie als Angestellte einer Wäscherei.

1941 wurde Ilses damals 23-jähriger Bruder Kurt wegen „versuchter Rassenschande“ zu zwei Jahren Haft verurteilt und im KZ Neusustrum inhaftiert. Er starb am 11. Februar 1943 in Auschwitz.

Am 4. März 1943 wurde Ilse zusammen mit ihrer Mutter, ihrem ältesten Bruder Emil, dessen Ehefrau Amalie und ihrem knapp zweijährigem Neffen Jona mit dem 34. Osttransport nach Auschwitz deportiert. Von ihrer Familie überlebte niemand. Ilses Todesdatum ist nicht bekannt. Da sie nach einer nicht auskurierten Mittelohrentzündung schwerhörig war, ist davon auszugehen, dass sie unmittelbar nach ihrer Ankunft in Auschwitz am 5. März 1943 in den Gaskammern ermordet wurde.