Sophie Boroschek

Location 
Brunnenstr. 16 / Weinbergsweg
Historical name
Brunnenstr. 16
District
Mitte
Stone was laid
20 July 2012
Born
29 January 1910 in Moschin (Posen) / Mosina
Occupation
Krankenschwester
Deportation
on 17 May 1943 to Auschwitz
Later deported
on 30 July 1943 to Natzweiler-Struthof
Murdered
August 1943 in Natzweiler-Struthof

Sophie Boroschek wurde am 29. Januar 1910 in Mosina (dt. Moschin) in Polen geboren. Ihre Eltern waren Abraham und Lieschen Boroschek, geb. Hopp. Sie hatte zwei jüngere Schwestern, Hildegard und Else. Nach mehreren Lebens- und Arbeitsstationen in Norddeutschland zog sie 1937 (erneut) nach Berlin, wo ihre Eltern lebten und eine ihrer Schwestern. 1939 pflegte und betreute Sophie den bekannten Berliner Zigarettenfabrikanten Josef Garbáty-Rosenthal – der sich trotz Repressionen und dem Zwangsverkauf seines Imperiums weigerte, Berlin zu verlassen – bis zu seinem Tod. Ab dem 1. September 1942 arbeitete Sophie Boroschek als Krankenschwester im Jüdischen Krankenhaus und wohnte in der Brunnenstraße 16 bei ihren Eltern. Abraham und Lieschen wurden am 12. März 1943 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Ihre Schwester Hildegard und deren Mann, die ebenfalls in der Wohnung Brunnenstr. 16 lebten, waren bereits drei Monate zuvor, am 17. Februar, nach Auschwitz deportiert worden. Am 17. Mai 1943 wurde schließlich Sophie mit dem „38. Osttransport“ ebenfalls nach Auschwitz deportiert. Im Konzentrationslager kam sie in den Block 10 des Stammlagers, in dem medizinische Versuche durchgeführt wurden. Im Juli wurde sie in das pseudowissenschaftliche Programm des NS- Arztes August Hirt selektiert. Hirt, Anatomieprofessor an der Reichsuniversität Straßburg, wollte für künftige „judenfreie“ Zeiten eine jüdische Skelettsammlung anlegen. Mit Unterstützung der SS-Wissenschaftsorganisation „Ahnenerbe“ und einiger Kollegen wurden hierfür 86 Juden in Auschwitz ausgewählt. Am 30. Juli 1943 wurde Sophie in das Straf- und Arbeitslager Natzweiler-Struthof im besetzten französischen Elsass verschleppt. Hier wurde die 33-Jährige am 11. oder 13. August vergast und ihre Leiche an das Straßburger anatomische Institut verschickt. Die Präparationen wurden nicht verwirklicht. Nach der Befreiung Straßburgs waren die Morde Gegenstand der Nürnberger Ärzteprozesse.

Sophie Boroschek wurde am 29. Januar 1910 in Mosina (dt. Moschin) in Polen geboren. Ihre Eltern waren Abraham und Lieschen Boroschek, geb. Hopp. Sie hatte zwei jüngere Schwestern, Hildegard und Else. Nach mehreren Lebens- und Arbeitsstationen in Norddeutschland zog sie 1937 (erneut) nach Berlin, wo ihre Eltern lebten und eine ihrer Schwestern. 1939 pflegte und betreute Sophie den bekannten Berliner Zigarettenfabrikanten Josef Garbáty-Rosenthal – der sich trotz Repressionen und dem Zwangsverkauf seines Imperiums weigerte, Berlin zu verlassen – bis zu seinem Tod. Ab dem 1. September 1942 arbeitete Sophie Boroschek als Krankenschwester im Jüdischen Krankenhaus und wohnte in der Brunnenstraße 16 bei ihren Eltern. Abraham und Lieschen wurden am 12. März 1943 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Ihre Schwester Hildegard und deren Mann, die ebenfalls in der Wohnung Brunnenstr. 16 lebten, waren bereits drei Monate zuvor, am 17. Februar, nach Auschwitz deportiert worden. Am 17. Mai 1943 wurde schließlich Sophie mit dem „38. Osttransport“ ebenfalls nach Auschwitz deportiert. Im Konzentrationslager kam sie in den Block 10 des Stammlagers, in dem medizinische Versuche durchgeführt wurden. Im Juli wurde sie in das pseudowissenschaftliche Programm des NS- Arztes August Hirt selektiert. Hirt, Anatomieprofessor an der Reichsuniversität Straßburg, wollte für künftige „judenfreie“ Zeiten eine jüdische Skelettsammlung anlegen. Mit Unterstützung der SS-Wissenschaftsorganisation „Ahnenerbe“ und einiger Kollegen wurden hierfür 86 Juden in Auschwitz ausgewählt. Am 30. Juli 1943 wurde Sophie in das Straf- und Arbeitslager Natzweiler-Struthof im besetzten französischen Elsass verschleppt. Hier wurde die 33-Jährige am 11. oder 13. August vergast und ihre Leiche an das Straßburger anatomische Institut verschickt. Die Präparationen wurden nicht verwirklicht. Nach der Befreiung Straßburgs waren die Morde Gegenstand der Nürnberger Ärzteprozesse.