Günther Lewin

Location 
Mariannenstraße 23
District
Kreuzberg
Stone was laid
10 October 2011
Born
07 May 1924 in Berlin
Deportation
1942 to Auschwitz
Murdered
09 January 1944 in Auschwitz-Monowitz

Günther Lewin wurde am 7. Mai 1924 als Sohn des Buchdruckers und Schriftsetzer Arthur Lewin und dessen späterer Ehefrau Alma Friederike Magdalena Glaser in Berlin geboren. Günther Lewin hatte zwei Brüder, den am 10. Oktober 1920 geborenen Bernhard und den am 1. Januar 1927 geborenen Horst. Alle Kinder wurden unehelich geboren und trugen bis zur Heirat ihrer Eltern 1935 den Namen ihrer Mutter. Der Vater gehörte der jüdischen Gemeinde an, die Mutter war evangelisch. Die Kinder wurden im evangelischen Glauben erzogen. Die Familie wohnte in der Mariannenstraße 23 in Berlin-Kreuzberg. <br />
Günther Lewin besuchte die Volksschule und wurde am 31. März 1938 aus der 195. Volksschule entlassen. Als „Mischling I. Grades“ konnte Günther Lewin keine Lehre beginnen. Er musste notgedrungen mit Hilfstätigkeiten seinen Lebensunterhalt bestreiten und arbeitete als Bote für die Gewürzgroßhandlung Steppert in Neukölln. Als die Kennkartenpflicht für Juden eingeführt wurde, beantragte die Mutter weder für ihn noch für ihre beiden anderen Söhne die entsprechenden Dokumente und ließ auch nicht den Zusatznamen „Israel“ in die Personaldokumente eintragen. Für dieses Vergehen wurde die Mutter am 19. Januar 1942 vom Amtsgericht Berlin mit einer Geldstrafe von 60 RM belegt. <br />
Günther Lewin wurde am 20. Mai 1941 durch Polizisten festgenommen. Er trug keinen gelben Stern und benutzte ein Fahrrad, das angeblich nicht ihm gehörte. Nach einem Aufenthalt in der Berliner Gestapozentrale am Alexanderplatz kam er bis zum 25. Mai 1941 in Untersuchungshaft, später in Haft in das Strafgefängnis Berlin-Tegel. Das bei der Verhaftung beschlagnahmte Fahrrad erhielt die Mutter als „Arierin“ zurück, da sie nachweisen konnte, dass es tatsächlich ihrem Sohn gehörte. Mit einem Häftlingssammeltransport wurde Günther Lewin am 19. März 1943 nach Auschwitz deportiert, wo er die Häftlingsnummer 109286 erhielt. Vom 13. Dezember 1943 an wurde er bis Januar 1944 mehrfach in Häftlingskrankenbau von Auschwitz-Monowitz behandelt. In Auschwitz traf er einmal auf seinen ebenfalls dorthin deportierten Bruder Bernhard. Am 8. Januar 1944 starb Günther Lewin im Häftlingskrankenbau von Auschwitz. Sein 1944 aus Auschwitz nach Groß-Rosen und 1945 nach Buchenwald verbrachter Bruder Bernhard starb am 25. Januar 1945 in Flößberg nahe Leipzig, einem Außenlager von Buchenwald. Er wurde Opfer schwerer Misshandlungen. Sein Bruder Horst starb am 23. Januar 1945 im Außenlager Kaufring des Konzentrationslagers Dachau. Günther Lewins Vater Arthur Lewin überlebte. Bereits von Juni 1938 an Häftling in den Lager Buchenwald, Sachsenhausen, Mauthausen und Ebensee, konnte sich der Schriftsetzer und Buchdrucker ab August 1942 als Typograf in der sogenannten Fälscherwerkstatt und Blockältester im Konzentrationslager Sachsenhausen eine Position innerhalb der Häftlingshierarchie schaffen, die ihm das Überleben sicherte. <br />

Günther Lewin wurde am 7. Mai 1924 als Sohn des Buchdruckers und Schriftsetzer Arthur Lewin und dessen späterer Ehefrau Alma Friederike Magdalena Glaser in Berlin geboren. Günther Lewin hatte zwei Brüder, den am 10. Oktober 1920 geborenen Bernhard und den am 1. Januar 1927 geborenen Horst. Alle Kinder wurden unehelich geboren und trugen bis zur Heirat ihrer Eltern 1935 den Namen ihrer Mutter. Der Vater gehörte der jüdischen Gemeinde an, die Mutter war evangelisch. Die Kinder wurden im evangelischen Glauben erzogen. Die Familie wohnte in der Mariannenstraße 23 in Berlin-Kreuzberg.
Günther Lewin besuchte die Volksschule und wurde am 31. März 1938 aus der 195. Volksschule entlassen. Als „Mischling I. Grades“ konnte Günther Lewin keine Lehre beginnen. Er musste notgedrungen mit Hilfstätigkeiten seinen Lebensunterhalt bestreiten und arbeitete als Bote für die Gewürzgroßhandlung Steppert in Neukölln. Als die Kennkartenpflicht für Juden eingeführt wurde, beantragte die Mutter weder für ihn noch für ihre beiden anderen Söhne die entsprechenden Dokumente und ließ auch nicht den Zusatznamen „Israel“ in die Personaldokumente eintragen. Für dieses Vergehen wurde die Mutter am 19. Januar 1942 vom Amtsgericht Berlin mit einer Geldstrafe von 60 RM belegt.
Günther Lewin wurde am 20. Mai 1941 durch Polizisten festgenommen. Er trug keinen gelben Stern und benutzte ein Fahrrad, das angeblich nicht ihm gehörte. Nach einem Aufenthalt in der Berliner Gestapozentrale am Alexanderplatz kam er bis zum 25. Mai 1941 in Untersuchungshaft, später in Haft in das Strafgefängnis Berlin-Tegel. Das bei der Verhaftung beschlagnahmte Fahrrad erhielt die Mutter als „Arierin“ zurück, da sie nachweisen konnte, dass es tatsächlich ihrem Sohn gehörte. Mit einem Häftlingssammeltransport wurde Günther Lewin am 19. März 1943 nach Auschwitz deportiert, wo er die Häftlingsnummer 109286 erhielt. Vom 13. Dezember 1943 an wurde er bis Januar 1944 mehrfach in Häftlingskrankenbau von Auschwitz-Monowitz behandelt. In Auschwitz traf er einmal auf seinen ebenfalls dorthin deportierten Bruder Bernhard. Am 8. Januar 1944 starb Günther Lewin im Häftlingskrankenbau von Auschwitz. Sein 1944 aus Auschwitz nach Groß-Rosen und 1945 nach Buchenwald verbrachter Bruder Bernhard starb am 25. Januar 1945 in Flößberg nahe Leipzig, einem Außenlager von Buchenwald. Er wurde Opfer schwerer Misshandlungen. Sein Bruder Horst starb am 23. Januar 1945 im Außenlager Kaufring des Konzentrationslagers Dachau. Günther Lewins Vater Arthur Lewin überlebte. Bereits von Juni 1938 an Häftling in den Lager Buchenwald, Sachsenhausen, Mauthausen und Ebensee, konnte sich der Schriftsetzer und Buchdrucker ab August 1942 als Typograf in der sogenannten Fälscherwerkstatt und Blockältester im Konzentrationslager Sachsenhausen eine Position innerhalb der Häftlingshierarchie schaffen, die ihm das Überleben sicherte.