Hans Lewin

Location 
Lietzenseeufer 5
District
Charlottenburg
Stone was laid
11 December 2007
Born
21 December 1925 in Berlin
Murdered
1943 im KZ Sachsenhausen

Hans Lewin kam am 21. Dezember 1925 in Berlin als Sohn von Josef Lewin (1890–1942) und Herta Lewin, geb. Feilchenfeld (1897–1942) auf die Welt. Seine Eltern waren ebenfalls in Berlin geboren, die Eltern des Vaters waren aus dem heutigen Weißrussland und der Ukraine zugewandert. Der Vater Josef Lewin war – wie auch der Großvater und viele Verwandte – von Beruf Tabakschneider, -händler und -sachverständiger. Die Mutter war eine bei Max Reinhardt am Deutschen Theater ausgebildete Schauspielerin mit dem Künstlernamen Herta Felden. Sie arbeitete auch nach der Hochzeit weiter – das war nicht selbstverständlich. Auch Hans Lewin übernahm später kleine Bühnenrollen und nannte sich dann Hans Felden. <br />
Nach seiner Geburt waren die Eltern nach Schmargendorf im Berliner Westen gezogen, zuerst in die Warmbrunner Straße 33–35, dann in die Orberstraße 28/29. Dort verlebte Hans Lewin bis 1936 die ersten zehn Jahre seiner Kindheit. Dann folgten bis 1939 die wenigen Jahre am Lietzensee-Ufer 5 in Charlottenburg – eine schöne Gegend an einem Park und See. Welche Schulen Hans Lewin besuchte, und was er dort erlebte, wissen wir nicht. Die letzte Anschrift der Familie war eine Villa in der Nicolaistraße 38 in Lankwitz, in der eine Reihe von Juden lebten. 1941 zogen auch Hans Lewins Cousine Henni Noack (1919–1943) mit ihrer Mutter Sophie (1892–1942), einer Schwester des Vaters, für kurze Zeit in die Nicolaistraße. <br />
1942 wurden die Eltern deportiert: der Vater Josef Lewin in das KZ Neuengamme in der Nähe von Hamburg, die Mutter Herta Lewin nach Auschwitz. Beide wurden noch in demselben Jahr ermordet. <br />
Nach der Deportation seiner Eltern zog Hans Lewin zu seiner Tante Sophie Noack und der Cousine Henni, die nun ein Zimmer am Bundesratsufer 4 in Moabit bewohnten. Aber auch sie wurden kurz danach deportiert und in Auschwitz getötet. Zuletzt soll Hans Lewin in einem „Judenhaus“ in der Solinger Straße 10 gewohnt haben. Im Juni 1943 soll der 17-Jährige verhaftet worden sein, nach kurzer Haft bei der Gestapo in der Prinz-Albrecht-Straße in das KZ Sachsenhausen transportiert und dort ermordet worden sein. <br />
<br />
In den vorhandenen Listen und Unterlagen der Täter fehlt der Name von Hans Lewin. Sein Vetter Lutz Noack, der mit einem Kindertransport nach England entkommen war, hat versucht, etwas über sein Schicksal in Erfahrung zu bringen. Er erinnert auch in Yad Vashem an Hans Lewin. Eine ehemalige Freundin des Verschwundenen hatte ihm von der Verhaftung und auch von einer letzten Nachricht, noch 1945, aus Sachsenhausen berichtet. <br />
Auf dem Gedenkblatt in Yad Vashem steht in der Spalte zu den Umständen des Todes von Hans Lewin: „Disappeared whilst hiding in Berlin or attempting to leave country“. (Verschwunden, während er sich in Berlin versteckte oder versuchte, das Land zu verlassen.) Dies könnte heißen, dass Hans Lewin, nachdem er alle ihm nahestehenden Menschen verloren hatte, in die Illegalität gegangen ist – und sich doch nicht hatte retten können. <br />

Hans Lewin kam am 21. Dezember 1925 in Berlin als Sohn von Josef Lewin (1890–1942) und Herta Lewin, geb. Feilchenfeld (1897–1942) auf die Welt. Seine Eltern waren ebenfalls in Berlin geboren, die Eltern des Vaters waren aus dem heutigen Weißrussland und der Ukraine zugewandert. Der Vater Josef Lewin war – wie auch der Großvater und viele Verwandte – von Beruf Tabakschneider, -händler und -sachverständiger. Die Mutter war eine bei Max Reinhardt am Deutschen Theater ausgebildete Schauspielerin mit dem Künstlernamen Herta Felden. Sie arbeitete auch nach der Hochzeit weiter – das war nicht selbstverständlich. Auch Hans Lewin übernahm später kleine Bühnenrollen und nannte sich dann Hans Felden.
Nach seiner Geburt waren die Eltern nach Schmargendorf im Berliner Westen gezogen, zuerst in die Warmbrunner Straße 33–35, dann in die Orberstraße 28/29. Dort verlebte Hans Lewin bis 1936 die ersten zehn Jahre seiner Kindheit. Dann folgten bis 1939 die wenigen Jahre am Lietzensee-Ufer 5 in Charlottenburg – eine schöne Gegend an einem Park und See. Welche Schulen Hans Lewin besuchte, und was er dort erlebte, wissen wir nicht. Die letzte Anschrift der Familie war eine Villa in der Nicolaistraße 38 in Lankwitz, in der eine Reihe von Juden lebten. 1941 zogen auch Hans Lewins Cousine Henni Noack (1919–1943) mit ihrer Mutter Sophie (1892–1942), einer Schwester des Vaters, für kurze Zeit in die Nicolaistraße.
1942 wurden die Eltern deportiert: der Vater Josef Lewin in das KZ Neuengamme in der Nähe von Hamburg, die Mutter Herta Lewin nach Auschwitz. Beide wurden noch in demselben Jahr ermordet.
Nach der Deportation seiner Eltern zog Hans Lewin zu seiner Tante Sophie Noack und der Cousine Henni, die nun ein Zimmer am Bundesratsufer 4 in Moabit bewohnten. Aber auch sie wurden kurz danach deportiert und in Auschwitz getötet. Zuletzt soll Hans Lewin in einem „Judenhaus“ in der Solinger Straße 10 gewohnt haben. Im Juni 1943 soll der 17-Jährige verhaftet worden sein, nach kurzer Haft bei der Gestapo in der Prinz-Albrecht-Straße in das KZ Sachsenhausen transportiert und dort ermordet worden sein.

In den vorhandenen Listen und Unterlagen der Täter fehlt der Name von Hans Lewin. Sein Vetter Lutz Noack, der mit einem Kindertransport nach England entkommen war, hat versucht, etwas über sein Schicksal in Erfahrung zu bringen. Er erinnert auch in Yad Vashem an Hans Lewin. Eine ehemalige Freundin des Verschwundenen hatte ihm von der Verhaftung und auch von einer letzten Nachricht, noch 1945, aus Sachsenhausen berichtet.
Auf dem Gedenkblatt in Yad Vashem steht in der Spalte zu den Umständen des Todes von Hans Lewin: „Disappeared whilst hiding in Berlin or attempting to leave country“. (Verschwunden, während er sich in Berlin versteckte oder versuchte, das Land zu verlassen.) Dies könnte heißen, dass Hans Lewin, nachdem er alle ihm nahestehenden Menschen verloren hatte, in die Illegalität gegangen ist – und sich doch nicht hatte retten können.