David Friedmann

Location 
Paderborner Str. 9
District
Wilmersdorf
Stone was laid
11 December 2006
Born
20 December 1893 in Mährisch-Ostrau / Ostrava
Deportation
in October 1941 to Łódź / Litzmannstadt
Later deported
in August 1944 to Auschwitz-Birkenau
Later deported
to the Auschwitz-Außenlager Gleiwitz I
Survived

David Friedmann - am 20.12.1893 im damals noch österreichischen Mährisch-Ostrau geboren, kommt 1911 mit einer Ausbildung als Schildermaler nach Berlin. Hier wird er Theatermaler, Graphiker und Pressezeichner. Auf Empfehlung von Max Liebermann studiert er bei Lovis Corinth Malerei und erlernt bei Hermann Struck graphische Techniken. Am Ersten Weltkrieg nimmt er für Österreich als Kriegsmaler an der russischen Front teil. Zurückgekehrt nach Berlin, eröffnet er in der Xantener Str. 23 ein eigenes Atelier. Er veröffentlicht in der jüdischen Zeitschrift Schlemiel und arbeitet als freier Pressezeichner. Er portraitiert bekannte Künstler, Musiker, Schauspieler, Sportler und Politiker. Darüber hinaus stellt er regelmäßig in Galerien und Ausstellungen aus, nicht zuletzt auch bei der Berliner Sezession.

1933 erteilen ihm die nationalsozialistischen Machthaber als Künstler Berufsverbot. Da er aber nach dem Zerfall der österreichischen Monarchie seit 1918 tschechischer Staatsbürger ist, kann er als Ausländer in Berlin erfolgreich eine Malerfirma gründen, weil jüdischer Immobilienbesitz und Wohnungen bei Ausreise nur renoviert übergeben werden dürfen. 1937 heiratet er Mathilde Fuchs, geboren am 17.10.1901 in Berlin-Friedenau, Tochter des Philologen Prof. Dr. Maximilian Fuchs. Am 23. September 1938 wird die Tochter Mirjam Helene geboren. Aber schon im Dezember des gleichen Jahres muss die junge Familie nach Prag flüchten, wobei das gesamte künstlerische Werk zurückgelassen werden muss. Hausrat und Bilder werden zunächst teilweise bei einer Spedition eingelagert, später dort von der Gestapo beschlagnahmt.

In Prag arbeitet er von 1939 bis 1941 wieder als Künstler und schafft eine Porträtreihe von Mitgliedern der Prager Jüdischen Gemeinde. Am 16. Oktober wird dort erneut sein gesamtes künstlerisches Werk konfisziert und die Familie mit dem ersten Prager Transport in das Ghetto Lodz (Litzmannstadt) deportiert. Bis 1942 arbeitet David Friedmann als Entwerfer von Kleinschmuck und Zigarettendosen, malt und zeichnet aber vor allem auch Szenen aus dem Arbeitsleben im Ghetto, Familienszenen und Portraits. Er arbeitet mit an der Chronik des Ghettos von Lodz. Zeichnungen leitender Personen des Ghettos im Austausch gegen Lebensmittel ermöglichen das Überleben der Familie. Bei der Liquidierung des Ghettos muss David Friedmann Ende August 1944 seine kranke Frau und sein krankes Kind im Krankenhaus des Ghettos von Lodz zurücklassen. Die Familie wird getrennt und nach Auschwitz deportiert. Seine Frau und Tochter kommen ums Leben. David Friedmann selbst wird in das Außenlager Gleiwitz I gebracht und überlebt, weil er auch hier für das SS-Personal als Maler arbeiten kann. 1945 wird er nach einem Todesmarsch im Lager Blechhammer in Oberschlesien am 25. Januar 1945 befreit. Über Krakau und Mährisch-Ostrau kehrt er nach Prag zurück und muss feststellen, dass seine Familie ermordet worden ist. Er beginnt erneut seine künstlerische Arbeit und verarbeitet als Zeitzeuge in zahlreichen Gemälden, Zeichnungen und Graphiken seine Erlebnisse und Erinnerungen an die Verfolgung im Ghetto und im Konzentrationslager.

1948 heiratet er Hildegard Taussig, eine Überlebende der Lager Theresienstadt, Auschwitz und Christianstadt/Niederlausitz. Nach der Machtübernahme durch die Kommunisten in der Tschechoslowakei muss er 1949 mit seiner Frau erneut fliehen und gelangt über Österreich und Italien nach Israel. Dort wird 1950 seine zweite Tochter geboren, ebenfalls mit Namen Miriam.

1954 emigriert die Familie in die USA, wo David Friedmann bis 1962 für eine Werbeagentur in New York, Chicago und St. Louis großformatige Werbeplakate anfertigt. 1960 wird er amerikanischer Staatsbürger und amerikanisiert seinen Namen in Friedman. Am 27. Februar 1980 stirbt er in St. Louis, Missouri.

David Friedmann war Freimaurer, er gehörte der Loge Germania zur Einigkeit an. Ein Bruder seiner Loge hat die Stolpersteine gespendet.

David Friedmann - am 20.12.1893 im damals noch österreichischen Mährisch-Ostrau geboren, kommt 1911 mit einer Ausbildung als Schildermaler nach Berlin. Hier wird er Theatermaler, Graphiker und Pressezeichner. Auf Empfehlung von Max Liebermann studiert er bei Lovis Corinth Malerei und erlernt bei Hermann Struck graphische Techniken. Am Ersten Weltkrieg nimmt er für Österreich als Kriegsmaler an der russischen Front teil. Zurückgekehrt nach Berlin, eröffnet er in der Xantener Str. 23 ein eigenes Atelier. Er veröffentlicht in der jüdischen Zeitschrift Schlemiel und arbeitet als freier Pressezeichner. Er portraitiert bekannte Künstler, Musiker, Schauspieler, Sportler und Politiker. Darüber hinaus stellt er regelmäßig in Galerien und Ausstellungen aus, nicht zuletzt auch bei der Berliner Sezession.

1933 erteilen ihm die nationalsozialistischen Machthaber als Künstler Berufsverbot. Da er aber nach dem Zerfall der österreichischen Monarchie seit 1918 tschechischer Staatsbürger ist, kann er als Ausländer in Berlin erfolgreich eine Malerfirma gründen, weil jüdischer Immobilienbesitz und Wohnungen bei Ausreise nur renoviert übergeben werden dürfen. 1937 heiratet er Mathilde Fuchs, geboren am 17.10.1901 in Berlin-Friedenau, Tochter des Philologen Prof. Dr. Maximilian Fuchs. Am 23. September 1938 wird die Tochter Mirjam Helene geboren. Aber schon im Dezember des gleichen Jahres muss die junge Familie nach Prag flüchten, wobei das gesamte künstlerische Werk zurückgelassen werden muss. Hausrat und Bilder werden zunächst teilweise bei einer Spedition eingelagert, später dort von der Gestapo beschlagnahmt.

In Prag arbeitet er von 1939 bis 1941 wieder als Künstler und schafft eine Porträtreihe von Mitgliedern der Prager Jüdischen Gemeinde. Am 16. Oktober wird dort erneut sein gesamtes künstlerisches Werk konfisziert und die Familie mit dem ersten Prager Transport in das Ghetto Lodz (Litzmannstadt) deportiert. Bis 1942 arbeitet David Friedmann als Entwerfer von Kleinschmuck und Zigarettendosen, malt und zeichnet aber vor allem auch Szenen aus dem Arbeitsleben im Ghetto, Familienszenen und Portraits. Er arbeitet mit an der Chronik des Ghettos von Lodz. Zeichnungen leitender Personen des Ghettos im Austausch gegen Lebensmittel ermöglichen das Überleben der Familie. Bei der Liquidierung des Ghettos muss David Friedmann Ende August 1944 seine kranke Frau und sein krankes Kind im Krankenhaus des Ghettos von Lodz zurücklassen. Die Familie wird getrennt und nach Auschwitz deportiert. Seine Frau und Tochter kommen ums Leben. David Friedmann selbst wird in das Außenlager Gleiwitz I gebracht und überlebt, weil er auch hier für das SS-Personal als Maler arbeiten kann. 1945 wird er nach einem Todesmarsch im Lager Blechhammer in Oberschlesien am 25. Januar 1945 befreit. Über Krakau und Mährisch-Ostrau kehrt er nach Prag zurück und muss feststellen, dass seine Familie ermordet worden ist. Er beginnt erneut seine künstlerische Arbeit und verarbeitet als Zeitzeuge in zahlreichen Gemälden, Zeichnungen und Graphiken seine Erlebnisse und Erinnerungen an die Verfolgung im Ghetto und im Konzentrationslager.

1948 heiratet er Hildegard Taussig, eine Überlebende der Lager Theresienstadt, Auschwitz und Christianstadt/Niederlausitz. Nach der Machtübernahme durch die Kommunisten in der Tschechoslowakei muss er 1949 mit seiner Frau erneut fliehen und gelangt über Österreich und Italien nach Israel. Dort wird 1950 seine zweite Tochter geboren, ebenfalls mit Namen Miriam.

1954 emigriert die Familie in die USA, wo David Friedmann bis 1962 für eine Werbeagentur in New York, Chicago und St. Louis großformatige Werbeplakate anfertigt. 1960 wird er amerikanischer Staatsbürger und amerikanisiert seinen Namen in Friedman. Am 27. Februar 1980 stirbt er in St. Louis, Missouri.

David Friedmann war Freimaurer, er gehörte der Loge Germania zur Einigkeit an. Ein Bruder seiner Loge hat die Stolpersteine gespendet.