Olga Schweitzer

Location 
Paderborner Str. 9
District
Wilmersdorf
Stone was laid
11 December 2006
Born
27 July 1881 in Breslau (Schlesien) / Wrocław
Verhaftet
1938 in Berlin
Escape into death
15 January 1938 im "Frauengefängnis"-Barnimstraße 10, Berlin NO 43

Olga Schweitzer wurde am 27. Juli 1881 in Breslau geboren. Sie war Operettensängerin in Berlin. Das Bühnenjahrbuch der Jahre 1916 – 1920 verzeichnet sie mit ihrem Künstlernamen als Olga Sarny oder Sarni. Zu der Zeit wohnte sie in der Charlottenburger Waitzstr. 14. Bereits als Kunststudent hatte David Friedmann 1914 Olga Schweitzer kennengelernt. Aufgrund der langjährigen Freundschaft fühlte sich David Friedmann verpflichtet, ihretwegen auch nach 1933 in Berlin zu bleiben. In der Zeit seiner erfolgreichen Malerfirma war sie seine Sekretärin, wohl auch, um ihr auf diese Weise den Lebensunterhalt zu ermöglichen.<br />
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1937/1938 wurde sie Opfer einer bösartigen Intrige. Von einer Mitbewohnerin des Hauses wurde sie beschuldigt, die NSDAP und den Staat verleumdet und betrogen zu haben. Ein Schöffengericht am Landgericht Berlin verurteilte sie nach einem unfair geführten und allen rechtsstaatlichen Prinzipien Hohn sprechenden Prozess zu einem Jahr Gefängnis, weil sie angeblich das Versorgungsamt geschädigt haben sollte. Noch im Gerichtssaal wurde sie festgenommen und ins Frauengefängnis Barnimstraße gebracht. Eine psychische Erkrankung verschlimmerte sich in der Haft und wurde schließlich so unerträglich, so dass sie im Krankenrevier in einer Einzelzelle untergebracht wurde. Nunmehr völlig auf sich allein gestellt, verschlimmerte sich ihr Leiden so sehr, dass sie sogar ein Gnadengesuch ablehnte. Völlig verzweifelt nahm sie sich am 15. Januar 1938 in einem unbeobachteten Augenblick in der Zelle das Leben. David Friedmann ließ sie auf dem jüdischen Friedhof in Weißensee beerdigen. Ihr Grab befindet sich in der Sektion W II, Reihe 9, Grab Nr. 97529. Eine hölzerne Grabtafel wurde entfernt, so dass das Grab bis heute keinen Stein hat.<br />
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David Friedmann war Freimaurer, er gehörte der Loge Germania zur Einigkeit an. Ein Bruder seiner Loge hat die Stolpersteine gespendet.

Olga Schweitzer wurde am 27. Juli 1881 in Breslau geboren. Sie war Operettensängerin in Berlin. Das Bühnenjahrbuch der Jahre 1916 – 1920 verzeichnet sie mit ihrem Künstlernamen als Olga Sarny oder Sarni. Zu der Zeit wohnte sie in der Charlottenburger Waitzstr. 14. Bereits als Kunststudent hatte David Friedmann 1914 Olga Schweitzer kennengelernt. Aufgrund der langjährigen Freundschaft fühlte sich David Friedmann verpflichtet, ihretwegen auch nach 1933 in Berlin zu bleiben. In der Zeit seiner erfolgreichen Malerfirma war sie seine Sekretärin, wohl auch, um ihr auf diese Weise den Lebensunterhalt zu ermöglichen.

1937/1938 wurde sie Opfer einer bösartigen Intrige. Von einer Mitbewohnerin des Hauses wurde sie beschuldigt, die NSDAP und den Staat verleumdet und betrogen zu haben. Ein Schöffengericht am Landgericht Berlin verurteilte sie nach einem unfair geführten und allen rechtsstaatlichen Prinzipien Hohn sprechenden Prozess zu einem Jahr Gefängnis, weil sie angeblich das Versorgungsamt geschädigt haben sollte. Noch im Gerichtssaal wurde sie festgenommen und ins Frauengefängnis Barnimstraße gebracht. Eine psychische Erkrankung verschlimmerte sich in der Haft und wurde schließlich so unerträglich, so dass sie im Krankenrevier in einer Einzelzelle untergebracht wurde. Nunmehr völlig auf sich allein gestellt, verschlimmerte sich ihr Leiden so sehr, dass sie sogar ein Gnadengesuch ablehnte. Völlig verzweifelt nahm sie sich am 15. Januar 1938 in einem unbeobachteten Augenblick in der Zelle das Leben. David Friedmann ließ sie auf dem jüdischen Friedhof in Weißensee beerdigen. Ihr Grab befindet sich in der Sektion W II, Reihe 9, Grab Nr. 97529. Eine hölzerne Grabtafel wurde entfernt, so dass das Grab bis heute keinen Stein hat.

David Friedmann war Freimaurer, er gehörte der Loge Germania zur Einigkeit an. Ein Bruder seiner Loge hat die Stolpersteine gespendet.