Fritz Frey

Location 
Pestalozzistr. 15
District
Charlottenburg
Stone was laid
26 April 2012
Born
28 August 1920 in Berlin
Verhaftet
02 July 1943 to 03 July 1943 in Polizeigefängnis Innsbruck
Verhaftet
03 July 1943 to July 1943 in "Arbeitserziehungslager" Innsbruck-Reichenau
Deportation
on 15 July 1943 to Auschwitz
Later deported
on 25 January 1945 to Mauthausen
Murdered
im KZ Mauthausen-Steyr-Muenichholz

Fritz Frey wurde am 28. August 1920 in Berlin geboren. Seine Eltern waren Kurt und Karoline Frey.<br />
Es ist nicht bekannt, ob Fritz noch Geschwister hatte.<br />
<br />
Fritz Frey war rund einen Monat vor seiner Mutter, am 3. März 1941, aus der Pestalozzistraße ausgezogen, in die Bamberger Straße 22 bei Rieger. Spätestens im Oktober des Jahres, vermutlich schon früher, wurde er zu Zwangsarbeit herangezogen, zuletzt bei Ernst Müller, Ritterstraße 111, ein Rüstungsbetrieb für Feinmechanik und Apparatebau, vor allem für die Luftfahrtgroßindustrie. Danach hören wir erst wieder von Fritz Frey, dass er am 2. Juli 1943 in Innsbruck ins Polizeigefängnis kam und bereits am nächsten Tag in das Arbeitserziehungslager Innsbruck-Reichenau verbracht wurde. In Berlin zahlte Ernst Müller noch 3,68 Restlohn, die die Oberfinanzdirektion einzog.<br />
<br />
Warum und auf welchem Wege Fritz Frey nach Österreich gelangte, bleibt unklar, möglicherweise wurde er bei einem Fluchtversuch in die Schweiz festgenommen. In Innsbruck-Reichenau blieb er nicht lange: am 15. Juli 1943 wurde er weiter nach Auschwitz deportiert. Dort wurde er zur Zwangsarbeit eingeteilt, bei Auflösung des Lagers im Januar 1945 gehörte er zu denen, die nach Mauthausen „evakuiert“ wurden, d. h. zunächst auf den Todesmarsch geschickt, später in Güterwaggons weiter transportiert. Am 25. Januar 1945 wurde Fritz in Mauthausen registriert (Häftlingsnummer 120 736). Er kam zunächst in das Außenlager Wien-Simmering, ein 1944 vor den Toren der Wiener Saurer-Werke errichtetes Nebenlager für 1000-1500 Zwangsarbeiter, vor allem Kriegsgefangene aus verschiedenen Ländern, aber auch etwa 10 % Juden. Für die KZ-Häftlinge wurde extra eine Werkshalle, die C-Halle in Werk 2, vergittert, dort hatten sie Panzerschlepper herzustellen. Am 2. April 1945 sollte auch dieses Lager vor der nahenden Front „evakuiert“ werden: in drei Kolonnen wurden die Häftlinge auf den Todesmarsch in das Mauthausen-Nebenlager Stayr-Münichholz gescheucht. Dieses Außenlager war 1942 speziell für die Zwangsarbeit bei der Rüstungsfirma Stayr-Daimler-Puch AG errichtet worden. Viele Häftlinge überlebten den Marsch nicht: wenn sie zu schwach waren oder auch schon, wenn ihre Schuhe kaputt gingen, wurden sie auf der Stelle erschossen. Laut einer Todesmeldung der 3. Marschkolonne von Mitte April 1945 wurden auch 14 Häftlinge „auf der Flucht“ erschossen – einer von ihnen war Fritz Frey. <br />
Eine Deportation nach Reichenau/Groß-Rosen – wie auf dem für ihn verlegten Stolperstein, wahrscheinlich falsch, vermerkt – ist nicht belegbar, der Tod außerhalb Mauthausens jedoch schon.<br />
<br />
Auch die Vermieter von Karoline und Fritz wurden Opfer der Nationalsozialisten. Caspar und Paula Baer nahmen sich 1942 das Leben (siehe Biographie auf dieser Seite). Martin Krause und Johanna Krause geb. Wiener wurden am 2. April 1942 in das Warschauer Ghetto deportiert und kamen nicht zurück, Clara Rieger geb. Segall wurde am 14. Dezember 1942 nach Auschwitz verschleppt und dort ermordet.<br />
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Fritz Frey wurde am 28. August 1920 in Berlin geboren. Seine Eltern waren Kurt und Karoline Frey.
Es ist nicht bekannt, ob Fritz noch Geschwister hatte.

Fritz Frey war rund einen Monat vor seiner Mutter, am 3. März 1941, aus der Pestalozzistraße ausgezogen, in die Bamberger Straße 22 bei Rieger. Spätestens im Oktober des Jahres, vermutlich schon früher, wurde er zu Zwangsarbeit herangezogen, zuletzt bei Ernst Müller, Ritterstraße 111, ein Rüstungsbetrieb für Feinmechanik und Apparatebau, vor allem für die Luftfahrtgroßindustrie. Danach hören wir erst wieder von Fritz Frey, dass er am 2. Juli 1943 in Innsbruck ins Polizeigefängnis kam und bereits am nächsten Tag in das Arbeitserziehungslager Innsbruck-Reichenau verbracht wurde. In Berlin zahlte Ernst Müller noch 3,68 Restlohn, die die Oberfinanzdirektion einzog.

Warum und auf welchem Wege Fritz Frey nach Österreich gelangte, bleibt unklar, möglicherweise wurde er bei einem Fluchtversuch in die Schweiz festgenommen. In Innsbruck-Reichenau blieb er nicht lange: am 15. Juli 1943 wurde er weiter nach Auschwitz deportiert. Dort wurde er zur Zwangsarbeit eingeteilt, bei Auflösung des Lagers im Januar 1945 gehörte er zu denen, die nach Mauthausen „evakuiert“ wurden, d. h. zunächst auf den Todesmarsch geschickt, später in Güterwaggons weiter transportiert. Am 25. Januar 1945 wurde Fritz in Mauthausen registriert (Häftlingsnummer 120 736). Er kam zunächst in das Außenlager Wien-Simmering, ein 1944 vor den Toren der Wiener Saurer-Werke errichtetes Nebenlager für 1000-1500 Zwangsarbeiter, vor allem Kriegsgefangene aus verschiedenen Ländern, aber auch etwa 10 % Juden. Für die KZ-Häftlinge wurde extra eine Werkshalle, die C-Halle in Werk 2, vergittert, dort hatten sie Panzerschlepper herzustellen. Am 2. April 1945 sollte auch dieses Lager vor der nahenden Front „evakuiert“ werden: in drei Kolonnen wurden die Häftlinge auf den Todesmarsch in das Mauthausen-Nebenlager Stayr-Münichholz gescheucht. Dieses Außenlager war 1942 speziell für die Zwangsarbeit bei der Rüstungsfirma Stayr-Daimler-Puch AG errichtet worden. Viele Häftlinge überlebten den Marsch nicht: wenn sie zu schwach waren oder auch schon, wenn ihre Schuhe kaputt gingen, wurden sie auf der Stelle erschossen. Laut einer Todesmeldung der 3. Marschkolonne von Mitte April 1945 wurden auch 14 Häftlinge „auf der Flucht“ erschossen – einer von ihnen war Fritz Frey.
Eine Deportation nach Reichenau/Groß-Rosen – wie auf dem für ihn verlegten Stolperstein, wahrscheinlich falsch, vermerkt – ist nicht belegbar, der Tod außerhalb Mauthausens jedoch schon.

Auch die Vermieter von Karoline und Fritz wurden Opfer der Nationalsozialisten. Caspar und Paula Baer nahmen sich 1942 das Leben (siehe Biographie auf dieser Seite). Martin Krause und Johanna Krause geb. Wiener wurden am 2. April 1942 in das Warschauer Ghetto deportiert und kamen nicht zurück, Clara Rieger geb. Segall wurde am 14. Dezember 1942 nach Auschwitz verschleppt und dort ermordet.