Walter Wallnau

Location 
Pestalozzistr. 99 A
District
Charlottenburg
Stone was laid
20 September 2010
Born
10 September 1885 in Berlin
Deportation
on 24 October 1941 to Łódź / Litzmannstadt
Later deported
on 07 November 1941 to Posen / Poznań, Zwangsarbeitslager
Murdered
in Posen

Walter Wallnau wurde am 10. September 1885 in Berlin geboren. Ab 1. September 1939 wohnte der ledige Wallnau in der Alte Jacobstraße 84, zur Untermiete bei Grünfeld. Ob er bis dahin in der Pestalozzistraße 99a wohnte, ist nicht sicher. In der erzwungenen und auf den 14.10.1941 datierten „Vermögenserklärung“ trug er ein, Arbeiter bei der Lederhandlung Carl Vater in der Reichenberger Straße 14 zu sein und dort 40.- Reichsmark in der Woche zu verdienen. Sein angegebener Besitz war äußerst ärmlich: ein Federbett, eine Stehlampe, ein Badelaken und einen Bademantel nannte er sein eigen, offenbar wohnte er möbliert. Hinzu kamen noch „spärliche Kleidungsstücke“. Der Wert der Gegenstände wurde auf 5.- Reichsmark geschätzt.<br />
<br />
Außer in der Lederhandlung war Walter Wallnau auch in dem Nord Cement-Verband, Mühlenstraße 66/67 zur Zwangsarbeit eingesetzt, da dieser im November 1941 noch 20 Mark und 41 Pfennig Lohn für ihn nachzahlte, welche die Oberfinanzdirektion sofort als „Einnahme“ verbuchte. Dass Wallnau kein einfacher Arbeiter gewesen war, zeigt ein Schreiben der AOK, die bei der Oberfinanzdirektion Forderungen gegen Wallnau „als ehemaligen Arbeitgeber“ anmeldet: 111,64 „Beiträge zur Krankenversicherung und zum Reichsstock für Arbeitseinsatz“ (letzterer hatte die Beiträge zur Arbeitslosenversicherung zu verwalten). Die Adressbücher Berlins geben über Walter Wallnau nur spärlich Auskunft: 1926 wohnte er in der Niebuhrstraße 75, Berufsbezeichnung: Kaufmann, dann wurde er nicht mehr erwähnt. Mehr erfährt man über Hans Wallnau, Herrenkonfektion, Klosterstraße 17, der seit 1923 in der Kantstraße 99 wohnte und ab 1935 noch drei Jahre am Kaiserdamm 10. Das Gedenkbuch des Bundesarchivs kennt einen Hans Wallnau, Jahrgang 1888, der in die Niederlande emigrierte und dann doch 1944 nach Auschwitz deportiert und später für tot erklärt wurde. Möglicherweise war er ein drei Jahre jüngerer Bruder von Walter Wallnau, der an dem Konfektionsbetrieb beteiligt war. 1939 hatte laut Adressbuch kein Wallnau mehr eine eigene Wohnung. In der Pestalozzistrasse 99a wird Walter Wallnau Untermieter gewesen sein.<br />
<br />
Walter Wallnau wurde über das in der ehemaligen Synagoge eingerichtete Sammellager Levetzowstrasse 7-8 am 24. Oktober 1941 in das Ghetto Litzmanstadt (Lodz) deportiert und zwei Wochen später, am 7. November 1941, in das Zwangsarbeitslager Posen weiter verschleppt. Sein Todesdatum ist nicht bekannt.

Walter Wallnau wurde am 10. September 1885 in Berlin geboren. Ab 1. September 1939 wohnte der ledige Wallnau in der Alte Jacobstraße 84, zur Untermiete bei Grünfeld. Ob er bis dahin in der Pestalozzistraße 99a wohnte, ist nicht sicher. In der erzwungenen und auf den 14.10.1941 datierten „Vermögenserklärung“ trug er ein, Arbeiter bei der Lederhandlung Carl Vater in der Reichenberger Straße 14 zu sein und dort 40.- Reichsmark in der Woche zu verdienen. Sein angegebener Besitz war äußerst ärmlich: ein Federbett, eine Stehlampe, ein Badelaken und einen Bademantel nannte er sein eigen, offenbar wohnte er möbliert. Hinzu kamen noch „spärliche Kleidungsstücke“. Der Wert der Gegenstände wurde auf 5.- Reichsmark geschätzt.

Außer in der Lederhandlung war Walter Wallnau auch in dem Nord Cement-Verband, Mühlenstraße 66/67 zur Zwangsarbeit eingesetzt, da dieser im November 1941 noch 20 Mark und 41 Pfennig Lohn für ihn nachzahlte, welche die Oberfinanzdirektion sofort als „Einnahme“ verbuchte. Dass Wallnau kein einfacher Arbeiter gewesen war, zeigt ein Schreiben der AOK, die bei der Oberfinanzdirektion Forderungen gegen Wallnau „als ehemaligen Arbeitgeber“ anmeldet: 111,64 „Beiträge zur Krankenversicherung und zum Reichsstock für Arbeitseinsatz“ (letzterer hatte die Beiträge zur Arbeitslosenversicherung zu verwalten). Die Adressbücher Berlins geben über Walter Wallnau nur spärlich Auskunft: 1926 wohnte er in der Niebuhrstraße 75, Berufsbezeichnung: Kaufmann, dann wurde er nicht mehr erwähnt. Mehr erfährt man über Hans Wallnau, Herrenkonfektion, Klosterstraße 17, der seit 1923 in der Kantstraße 99 wohnte und ab 1935 noch drei Jahre am Kaiserdamm 10. Das Gedenkbuch des Bundesarchivs kennt einen Hans Wallnau, Jahrgang 1888, der in die Niederlande emigrierte und dann doch 1944 nach Auschwitz deportiert und später für tot erklärt wurde. Möglicherweise war er ein drei Jahre jüngerer Bruder von Walter Wallnau, der an dem Konfektionsbetrieb beteiligt war. 1939 hatte laut Adressbuch kein Wallnau mehr eine eigene Wohnung. In der Pestalozzistrasse 99a wird Walter Wallnau Untermieter gewesen sein.

Walter Wallnau wurde über das in der ehemaligen Synagoge eingerichtete Sammellager Levetzowstrasse 7-8 am 24. Oktober 1941 in das Ghetto Litzmanstadt (Lodz) deportiert und zwei Wochen später, am 7. November 1941, in das Zwangsarbeitslager Posen weiter verschleppt. Sein Todesdatum ist nicht bekannt.