Franziska Bruck

Location 
Prinzregentenstr. 75
District
Wilmersdorf
Stone was laid
22 June 2011
Born
29 December 1866 in Ratibor / Racibórz
Escape into death
02 January 1942 in Berlin

Franziska Bruck wurde am 29. Dezember 1866 als drittes von acht Kindern in Ratibor (Oberschlesien) geboren. Ihre Eltern waren Fedor Bruck und Friederike geborene Mockrauer. 1862 heirateten die Eltern in Ratibor, wo auch alle ihre Kinder zur Welt kamen: Felix 1864–1927, Charlotte Mockrauer geb. Bruck 1865–1965, Franziska 1866–1942, Elise 1868-1872, Hedwig Loewenstein geb. Bruck 1870-1949, Robert 1871-1887, Wilhelm 1872-1952 und Elsbeth 1874-1970.<br />
<br />
Die Eltern führten in Ratibor das Hotel „Prinz von Preußen“, welches nach dem Tod von Fedor Bruck von Franziskas Bruder Felix weitergeführt wurde. Franziska verließ Ratibor 1902 zusammen mit ihrer Mutter und der jüngsten Schwester Elsbeth. In Berlin gründete sie ein eigenes kleines Unternehmen, in dem sie „Damen höherer Stände“ als Blumenbinderinnen und Gärtnerinnen ausbildete.<br />
<br />
Sie veröffentlichte zu diesen Themen mehrere Bücher und Aufsätze zu ihrer floralen Kunst in den bedeutendsten Kunstzeitschriften dieser Zeit: <br />
„Blumen und Ranken“ Verlag Bruckmann 1919; „Blumenschmuck“ Verlagsanstalt Trowitsch & Sohn 1927; „Dekorative Kunst XVI“, (Oktb.) 1913 S. 48 – 52; Anton Jaumann: „Deutsche Kunst und Dekoration; 24“ S. 182 – 18.<br />
<br />
Ihre Schule für Blumenschmuck war hoch angesehen und wurde auch von der letzten Kronprinzessin Cecilie besucht. Das Kaiserpaar soll ebenfalls zu ihren Kunden gezählt haben.<br />
<br />
Wie die meisten ledigen Frauen der damaligen Zeit wohnte Franziska Bruck zur Untermiete bei Simonsohn in der Prinzregentenstraße 75 in Wilmersdorf. Vor ihrem Freitod musste sie noch in die Waitzstraße 9 umziehen. Am 2. Januar 1942 – vermutlich wenige Tage vor der angekündigten Deportation - beging Franziska Bruck in ihrer Wohnung Selbstmord durch Erhängen. Damit wollte sie wohl dem Schicksal ihrer Nachbarinnen entgehen. Bald danach sind vier andere Hausbewohnerinnen deportiert worden. <br />
<br />
Ebenfalls in der Prinzregentenstraße 75 wohnten Erna Birnbaum geb. Freund und Eva Schereschewski geb. Wahrhaftig, die am 28. März 1942 zusammen in das Ghetto Piaski in Ostpolen geschickt wurden. Erna Birnbaum war wie Franziska Bruck Untermieterin bei Simonsohn (die allerdings in den Deportationslisten nicht auftauchen, sich also vielleicht retten konnten). Gleichfalls in dem Haus lebten die Schwestern Marie und Frieda Baer, die beide am 2. März 1942 nach Auschwitz gebracht worden sind, wo sie ermordet wurden. <br />
<br />
Die umfangreiche Darstellung der Geschichte der Familie Bruck ist nachzulesen unter:<br />
https://bruckfamilyblog.com/catego… />
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Postskript des Großneffen Richard Brook:<br />
https://bruckfamilyblog.com/post-1…

Franziska Bruck wurde am 29. Dezember 1866 als drittes von acht Kindern in Ratibor (Oberschlesien) geboren. Ihre Eltern waren Fedor Bruck und Friederike geborene Mockrauer. 1862 heirateten die Eltern in Ratibor, wo auch alle ihre Kinder zur Welt kamen: Felix 1864–1927, Charlotte Mockrauer geb. Bruck 1865–1965, Franziska 1866–1942, Elise 1868-1872, Hedwig Loewenstein geb. Bruck 1870-1949, Robert 1871-1887, Wilhelm 1872-1952 und Elsbeth 1874-1970.

Die Eltern führten in Ratibor das Hotel „Prinz von Preußen“, welches nach dem Tod von Fedor Bruck von Franziskas Bruder Felix weitergeführt wurde. Franziska verließ Ratibor 1902 zusammen mit ihrer Mutter und der jüngsten Schwester Elsbeth. In Berlin gründete sie ein eigenes kleines Unternehmen, in dem sie „Damen höherer Stände“ als Blumenbinderinnen und Gärtnerinnen ausbildete.

Sie veröffentlichte zu diesen Themen mehrere Bücher und Aufsätze zu ihrer floralen Kunst in den bedeutendsten Kunstzeitschriften dieser Zeit:
„Blumen und Ranken“ Verlag Bruckmann 1919; „Blumenschmuck“ Verlagsanstalt Trowitsch & Sohn 1927; „Dekorative Kunst XVI“, (Oktb.) 1913 S. 48 – 52; Anton Jaumann: „Deutsche Kunst und Dekoration; 24“ S. 182 – 18.

Ihre Schule für Blumenschmuck war hoch angesehen und wurde auch von der letzten Kronprinzessin Cecilie besucht. Das Kaiserpaar soll ebenfalls zu ihren Kunden gezählt haben.

Wie die meisten ledigen Frauen der damaligen Zeit wohnte Franziska Bruck zur Untermiete bei Simonsohn in der Prinzregentenstraße 75 in Wilmersdorf. Vor ihrem Freitod musste sie noch in die Waitzstraße 9 umziehen. Am 2. Januar 1942 – vermutlich wenige Tage vor der angekündigten Deportation - beging Franziska Bruck in ihrer Wohnung Selbstmord durch Erhängen. Damit wollte sie wohl dem Schicksal ihrer Nachbarinnen entgehen. Bald danach sind vier andere Hausbewohnerinnen deportiert worden.

Ebenfalls in der Prinzregentenstraße 75 wohnten Erna Birnbaum geb. Freund und Eva Schereschewski geb. Wahrhaftig, die am 28. März 1942 zusammen in das Ghetto Piaski in Ostpolen geschickt wurden. Erna Birnbaum war wie Franziska Bruck Untermieterin bei Simonsohn (die allerdings in den Deportationslisten nicht auftauchen, sich also vielleicht retten konnten). Gleichfalls in dem Haus lebten die Schwestern Marie und Frieda Baer, die beide am 2. März 1942 nach Auschwitz gebracht worden sind, wo sie ermordet wurden.

Die umfangreiche Darstellung der Geschichte der Familie Bruck ist nachzulesen unter:
https://bruckfamilyblog.com/catego…

Postskript des Großneffen Richard Brook:
https://bruckfamilyblog.com/post-1…