Jakob Pasch

Location 
Sybelstr. 39
District
Charlottenburg
Stone was laid
08 November 2011
Born
20 February 1848 in Rawitsch (Posen) / Rawicz
Deportation
on 21 July 1942 to Theresienstadt
Murdered
02 November 1942 in Theresienstadt

Jacob Pasch, der mit seiner Tochter Margarethe und deren Mann Leopold zusammenlebte, stammte aus Rawitsch in der Nähe von Posen. Im Alter von 94 Jahren musste er die Deportationen seiner Tochter, seines Schwiegersohns und anderer Bewohner des Hauses Sybelstraße 39 miterleben, er selbst wurde zunächst in ein Altersheim an der Grabenstraße 12 in Lichterfelde gebracht. Von dort transportierten ihn die Nazis am 21. Juli 1942 vom Anhalter Bahnhof in einem Personenzug mit 100 weiteren überwiegend alten Menschen nach Theresienstadt ab, wo er am 2. November im völlig überfüllten Ghetto entkräftet ums Leben kam.<br />
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Am 1. Juli 1942 war Jacob Pasch im Altersheim zur Abgabe einer „Vermögenserklärung“ gezwungen wurden, die erhalten ist. Als Beruf wurde, offenbar nicht von ihm selbst, ausgefüllt: „Privatmann“, in der Rubrik Familienstand: „verwitwet“. Als „Familienangehörige“ nannte er seine Tochter Margarethe, die – falsch geschrieben – an dieser Stelle als „Margareta Sara Weil“ eingetragen wurde. Auch der Zusatz, sie sei „abgewandert“, kann kaum von ihm selbst stammen, denn diese Umschreibung ist Nazi-Vokabular.<br />
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Außerdem ist in den beim Brandenburgischen Landeshauptarchiv in Potsdam archivierten Akten eine Verfügung der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) vom 1.6.1942 enthalten, wonach „das gesamte volks- und staatsfeindliche Vermögen“ von Jacob Pasch „zu Gunsten des Deutschen Reiches eingezogen“ wurde. Hierzu hatte die Dresdner Bank am 10.2.1942 der Gestapo eine Depotaufstellung geliefert, in der Aktien mit einem Kurswert von 35 968 Reichsmark (RM), ein Schatzbrief im Wert von 12 276 RM und ein Bankguthaben von 1 270,30 RM aufgeschlüsselt sind. Hiervon wurden 65 RM Verwaltungsgebühren einbehalten, bevor die Nazis Jacob Paschs angespartes Vermögen einzogen und für ihren verbrecherischen Krieg und für die ebenso verbrecherische Judenvernichtung verwendeten.

Jacob Pasch, der mit seiner Tochter Margarethe und deren Mann Leopold zusammenlebte, stammte aus Rawitsch in der Nähe von Posen. Im Alter von 94 Jahren musste er die Deportationen seiner Tochter, seines Schwiegersohns und anderer Bewohner des Hauses Sybelstraße 39 miterleben, er selbst wurde zunächst in ein Altersheim an der Grabenstraße 12 in Lichterfelde gebracht. Von dort transportierten ihn die Nazis am 21. Juli 1942 vom Anhalter Bahnhof in einem Personenzug mit 100 weiteren überwiegend alten Menschen nach Theresienstadt ab, wo er am 2. November im völlig überfüllten Ghetto entkräftet ums Leben kam.

Am 1. Juli 1942 war Jacob Pasch im Altersheim zur Abgabe einer „Vermögenserklärung“ gezwungen wurden, die erhalten ist. Als Beruf wurde, offenbar nicht von ihm selbst, ausgefüllt: „Privatmann“, in der Rubrik Familienstand: „verwitwet“. Als „Familienangehörige“ nannte er seine Tochter Margarethe, die – falsch geschrieben – an dieser Stelle als „Margareta Sara Weil“ eingetragen wurde. Auch der Zusatz, sie sei „abgewandert“, kann kaum von ihm selbst stammen, denn diese Umschreibung ist Nazi-Vokabular.

Außerdem ist in den beim Brandenburgischen Landeshauptarchiv in Potsdam archivierten Akten eine Verfügung der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) vom 1.6.1942 enthalten, wonach „das gesamte volks- und staatsfeindliche Vermögen“ von Jacob Pasch „zu Gunsten des Deutschen Reiches eingezogen“ wurde. Hierzu hatte die Dresdner Bank am 10.2.1942 der Gestapo eine Depotaufstellung geliefert, in der Aktien mit einem Kurswert von 35 968 Reichsmark (RM), ein Schatzbrief im Wert von 12 276 RM und ein Bankguthaben von 1 270,30 RM aufgeschlüsselt sind. Hiervon wurden 65 RM Verwaltungsgebühren einbehalten, bevor die Nazis Jacob Paschs angespartes Vermögen einzogen und für ihren verbrecherischen Krieg und für die ebenso verbrecherische Judenvernichtung verwendeten.