Franz F. Neumark

Location 
Gervinusstr. 17
District
Charlottenburg
Stone was laid
27 November 2012
Born
10 November 1882 in Berlin
Deportation
on 19 January 1942 to Riga
Murdered
in Riga

Franz F. Neumark wurde am 10. November 1882 in Berlin geboren. Der Kaufmann heiratete Ella Neumark, geb. Friedland, geboren am 2. Februar 1888 in Berlin, und sie bekamen zwei Kinder: Lieselotte, geboren am 27. September 1910, und Hans-Heinz, geboren am 29. November 1913, beide in Berlin.<br />
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Die Familie lebte an der Neue Kantstraße 28 in einer komfortablen Wohnung mit fünf Zimmern und es gab zusätzliche Kammern für das Hauspersonal. „Unsere Wohnung war gutbürgerlich eingerichtet“, schrieb Ella Neumark, „wir haben bis zur Machtübernahme durch die Nazis behaglich und sorgenfrei gelebt.“<br />
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Bis dahin hatte Franz F. Neumark, der im Adressbuch mit der originellen Berufsbezeichnung „Neuheitenvertreter“ ausgewiesen war und hier auch seine Geschäftsadresse hatte, um 800 Reichsmark im Monat verdient. Die Kinder gingen aufs Gymnasium, Hans-Heinz begann 1932 mit dem Studium. Ella Neumark hatte sich in den Sommermonaten längere Auslandsreisen, in die Schweiz und in die Dolomiten, leisten können. „Aber wir mussten infolge des geschäftlichen Niederganges, der durch den Naziboykott hervorgerufen wurde, unsere Wohnung Mitte 1933 aufgeben.“ Seit 1933 wurde Franz F. Neumark in seiner Berufsausübung schwerstens behindert, 1939 wurde sie ihm vollständig untersagt.<br />
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Gegen Ende der 1930er Jahre trennte sich die Familie. Franz F. Neumark zog in die Gervinusstraße 17 und war 1939 als Untermieter bei Gertrud Broh gemeldet. Elsa Neumark wohnte, bevor sie 1939 zunächst nach England flüchtete und sich dann in Israel niederließ, in Friedenau in der Schackenburgstraße 10. Sie hatten sich scheiden lassen.<br />
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Lieselotte Neumark war am Tag der Volkszählung (17.5.1939) in der Elsässer Straße 68 gemeldet. Hans-Heinz Neumark konnte wie seine Mutter nach Israel entkommen, wo er sich Chanan nannte und Beamter wurde. Der Vater, Franz F. Neumark, musste 1941 noch einmal umziehen, in die Dragonerstraße 10 nach Mitte. Von hier aus ist er am 19. Februar 1942 nach Riga deportiert und dort ermordet worden. Die Tochter Lieselotte wurde am 19. April 1943 nach Auschwitz deportiert und dort ums Leben gebracht. Elsa und Hans-Heinz Neumark überlebten den Holocaust.

Franz F. Neumark wurde am 10. November 1882 in Berlin geboren. Der Kaufmann heiratete Ella Neumark, geb. Friedland, geboren am 2. Februar 1888 in Berlin, und sie bekamen zwei Kinder: Lieselotte, geboren am 27. September 1910, und Hans-Heinz, geboren am 29. November 1913, beide in Berlin.

Die Familie lebte an der Neue Kantstraße 28 in einer komfortablen Wohnung mit fünf Zimmern und es gab zusätzliche Kammern für das Hauspersonal. „Unsere Wohnung war gutbürgerlich eingerichtet“, schrieb Ella Neumark, „wir haben bis zur Machtübernahme durch die Nazis behaglich und sorgenfrei gelebt.“

Bis dahin hatte Franz F. Neumark, der im Adressbuch mit der originellen Berufsbezeichnung „Neuheitenvertreter“ ausgewiesen war und hier auch seine Geschäftsadresse hatte, um 800 Reichsmark im Monat verdient. Die Kinder gingen aufs Gymnasium, Hans-Heinz begann 1932 mit dem Studium. Ella Neumark hatte sich in den Sommermonaten längere Auslandsreisen, in die Schweiz und in die Dolomiten, leisten können. „Aber wir mussten infolge des geschäftlichen Niederganges, der durch den Naziboykott hervorgerufen wurde, unsere Wohnung Mitte 1933 aufgeben.“ Seit 1933 wurde Franz F. Neumark in seiner Berufsausübung schwerstens behindert, 1939 wurde sie ihm vollständig untersagt.

Gegen Ende der 1930er Jahre trennte sich die Familie. Franz F. Neumark zog in die Gervinusstraße 17 und war 1939 als Untermieter bei Gertrud Broh gemeldet. Elsa Neumark wohnte, bevor sie 1939 zunächst nach England flüchtete und sich dann in Israel niederließ, in Friedenau in der Schackenburgstraße 10. Sie hatten sich scheiden lassen.

Lieselotte Neumark war am Tag der Volkszählung (17.5.1939) in der Elsässer Straße 68 gemeldet. Hans-Heinz Neumark konnte wie seine Mutter nach Israel entkommen, wo er sich Chanan nannte und Beamter wurde. Der Vater, Franz F. Neumark, musste 1941 noch einmal umziehen, in die Dragonerstraße 10 nach Mitte. Von hier aus ist er am 19. Februar 1942 nach Riga deportiert und dort ermordet worden. Die Tochter Lieselotte wurde am 19. April 1943 nach Auschwitz deportiert und dort ums Leben gebracht. Elsa und Hans-Heinz Neumark überlebten den Holocaust.