Eva Wolff née Tannenberg

Location 
Nentwigstraße 10
District
Kaulsdorf
Stone was laid
29 November 2012
Born
23 March 1878 in Schenklengsfeld (Hessen-Nassau)
Deportation
on 13 June 1942 to Sobibór
Murdered

Im Alter von 64 Jahren wurde Eva Wolff (geb. Tannenberg) am 13. Juni 1942 „ausgebürgert“, wie die Nationalsozialisten die Deportationen umschrieben. Mit dem „15. Osttransport“ vom Bahnhof Grunewald wurde sie mit ungefähr 740 anderen Berlinern nach Sobibór (Polen) verbracht. Der Transport kam nach zwei Tagen, am 15. Juni 1942, im Lager an. Über das weitere Schicksal von Eva Wolff ist nichts bekannt. Überliefert ist aber, dass in Sobibór zwischen Mai und Juli 1942 „fabrikmäßig“ getötet wurde, zwischen der Ankunft der Transporte und dem Weg in die Gaskammern vergingen oft nur wenige Stunden.

Ihre ersten Lebensjahre verbrachte Eva Wolff in Schenklengsfeld (Hessen-Nassau, heute Bundesland Hessen). Dort entwickelte sich Anfang des 19. Jahrhunderts eine jüdische Gemeinde, der auch ihre Eltern angehörten: Handelsmann Salomon Tannenberg, 1814 in Schenklengsfeld geboren, und Amalia („Malchen“) Neumann, geboren 1845 in Nentershausen. Geheiratet haben Salomon und Malchen 1863 in Schenklengsfeld. Eva war eins von neun Kindern der Eheleute Tannenberg, von denen nur vier Mädchen das frühe Kindesalter überlebten.

Nachdem sie acht Jahre lang die Jüdische Elementarschule besucht hatte, ging Eva vermutlich als junges Mädchen nach Berlin. Während dieser Zeit gab es viele Inserate mit Gesuchen nach Haushaltshilfen in jüdischen Wochenzeitungen. Es kann auch sein, dass sie Meier Wolff (geboren am 28. November 1879 in Aurich) schon zu dieser Zeit kennenlernte, da es viele Beziehungen zwischen den Gemeinden in Aurich und Schenklengsfeld gab. Auch die Verbindung durch einen Heiratsvermittler war nicht unüblich. Wo und wann die beiden geheiratet haben, ist bisher leider nicht bekannt.

Zwischen dem Schulabschluss und den ersten Eintragungen in Berliner Adressbüchern verlieren sich die Spuren von Eva und Meier Wolff. Bekannt ist aber, dass Meier ab 1904/05 bei der Jüdischen Kultusvereinigung tätig war. Wohnte das Ehepaar Wolff zunächst in der Chodowieckistraße 15 in Berlin-Prenzlauer Berg, bezogen sie 1914 eine Wohnung, unweit der ersten, in der Stubbenkammerstraße 1. Ein paar Jahre nach dem Tod ihres Mannes (spätestens jedoch 1934/35) zog Eva Wolff schließlich in die Nentwigstraße 10 in Berlin-Kaulsdorf, welche bis Mitte der 1930er Jahre noch die Nummer 4a getragen hat.

Meier Wolff verstarb am 17. August 1929 an einer Nierenentzündung und wurde auf dem Jüdischen Friedhof in Weißensee beigesetzt. Der Grabstein wird bis heute von der Jüdischen Gemeinde zu Berlin gepflegt, denn in ihrem Testament vom 10. Januar 1935 setzte Eva Wolff die Jüdische Gemeinde zu Berlin als ihre alleinige Erbin ein. Dafür sollte die Gemeinde den Grabstein ihres verstorbenen Mannes pflegen und den Platz neben ihm freihalten. Der Grabstein von Meier Wolff ist noch immer sehr gut erhalten, die Grabstelle neben der seinen ist bis heute frei.

Bei der Volkszählung im Mai 1939 musste Eva Wolff auf einer sogenannten „Ergänzungskarte“ Angaben zu Abstammung und Vorbildung machen. Aus der Ergänzungskarte geht hervor, dass sie zu diesem Zeitpunkt in der Nentwigstraße 10 in Berlin-Kaulsdorf wohnte und väterlicher- sowie mütterlicherseits jüdischer Abstammung war. Ab dem 15. Juli 1939 wohnte sie in der Landsberger Straße 17 zur Untermiete. Dies ist ihre letzte bekannte, aber vermutlich nicht frei gewählte Adresse. Mit ihrem Anspruch auf Pension ihres verstorbenen Mannes bei der Jüdischen Kultusvereinigung bestritt sie bis zuletzt ihren Lebensunterhalt.

Im Alter von 64 Jahren wurde Eva Wolff (geb. Tannenberg) am 13. Juni 1942 „ausgebürgert“, wie die Nationalsozialisten die Deportationen umschrieben. Mit dem „15. Osttransport“ vom Bahnhof Grunewald wurde sie mit ungefähr 740 anderen Berlinern nach Sobibór (Polen) verbracht. Der Transport kam nach zwei Tagen, am 15. Juni 1942, im Lager an. Über das weitere Schicksal von Eva Wolff ist nichts bekannt. Überliefert ist aber, dass in Sobibór zwischen Mai und Juli 1942 „fabrikmäßig“ getötet wurde, zwischen der Ankunft der Transporte und dem Weg in die Gaskammern vergingen oft nur wenige Stunden.

Ihre ersten Lebensjahre verbrachte Eva Wolff in Schenklengsfeld (Hessen-Nassau, heute Bundesland Hessen). Dort entwickelte sich Anfang des 19. Jahrhunderts eine jüdische Gemeinde, der auch ihre Eltern angehörten: Handelsmann Salomon Tannenberg, 1814 in Schenklengsfeld geboren, und Amalia („Malchen“) Neumann, geboren 1845 in Nentershausen. Geheiratet haben Salomon und Malchen 1863 in Schenklengsfeld. Eva war eins von neun Kindern der Eheleute Tannenberg, von denen nur vier Mädchen das frühe Kindesalter überlebten.

Nachdem sie acht Jahre lang die Jüdische Elementarschule besucht hatte, ging Eva vermutlich als junges Mädchen nach Berlin. Während dieser Zeit gab es viele Inserate mit Gesuchen nach Haushaltshilfen in jüdischen Wochenzeitungen. Es kann auch sein, dass sie Meier Wolff (geboren am 28. November 1879 in Aurich) schon zu dieser Zeit kennenlernte, da es viele Beziehungen zwischen den Gemeinden in Aurich und Schenklengsfeld gab. Auch die Verbindung durch einen Heiratsvermittler war nicht unüblich. Wo und wann die beiden geheiratet haben, ist bisher leider nicht bekannt.

Zwischen dem Schulabschluss und den ersten Eintragungen in Berliner Adressbüchern verlieren sich die Spuren von Eva und Meier Wolff. Bekannt ist aber, dass Meier ab 1904/05 bei der Jüdischen Kultusvereinigung tätig war. Wohnte das Ehepaar Wolff zunächst in der Chodowieckistraße 15 in Berlin-Prenzlauer Berg, bezogen sie 1914 eine Wohnung, unweit der ersten, in der Stubbenkammerstraße 1. Ein paar Jahre nach dem Tod ihres Mannes (spätestens jedoch 1934/35) zog Eva Wolff schließlich in die Nentwigstraße 10 in Berlin-Kaulsdorf, welche bis Mitte der 1930er Jahre noch die Nummer 4a getragen hat.

Meier Wolff verstarb am 17. August 1929 an einer Nierenentzündung und wurde auf dem Jüdischen Friedhof in Weißensee beigesetzt. Der Grabstein wird bis heute von der Jüdischen Gemeinde zu Berlin gepflegt, denn in ihrem Testament vom 10. Januar 1935 setzte Eva Wolff die Jüdische Gemeinde zu Berlin als ihre alleinige Erbin ein. Dafür sollte die Gemeinde den Grabstein ihres verstorbenen Mannes pflegen und den Platz neben ihm freihalten. Der Grabstein von Meier Wolff ist noch immer sehr gut erhalten, die Grabstelle neben der seinen ist bis heute frei.

Bei der Volkszählung im Mai 1939 musste Eva Wolff auf einer sogenannten „Ergänzungskarte“ Angaben zu Abstammung und Vorbildung machen. Aus der Ergänzungskarte geht hervor, dass sie zu diesem Zeitpunkt in der Nentwigstraße 10 in Berlin-Kaulsdorf wohnte und väterlicher- sowie mütterlicherseits jüdischer Abstammung war. Ab dem 15. Juli 1939 wohnte sie in der Landsberger Straße 17 zur Untermiete. Dies ist ihre letzte bekannte, aber vermutlich nicht frei gewählte Adresse. Mit ihrem Anspruch auf Pension ihres verstorbenen Mannes bei der Jüdischen Kultusvereinigung bestritt sie bis zuletzt ihren Lebensunterhalt.