Vera Ernestine Birkenfeld

Location 
Wildenbruchplatz 10
District
Neukölln
Stone was laid
29 November 2012
Born
10 June 1921 in Berlin
Deportation
on 03 March 1943 to Auschwitz
Murdered
in Auschwitz

Vera Birkenfeld war Tochter der aus Posen stammenden Jüdin Martha Schliephack aus erster Ehe. Über Veras Vater ist nichts bekannt. Während des Zweiten Weltkriegs war Martha Schliephack, geborene Saretzki, in „privilegierter Mischehe“ mit dem nicht-jüdischen Bankangestellten Johannes Schliephack verheiratet und dadurch weitestgehend vor einer Deportation geschützt. Veras Mutter hatte ein Geschäft für Kleiderstoffe in Neukölln. Dieser Bezirk im Süden Berlins war Lebensmittelpunkt der Familie. In den dreißiger Jahren lebte Martha Schliephack mit Ehemann und Tochter am Wildenbruchplatz 10, später zogen sie in die Kleine Innstraße 2. Spätestens ab 1942 versteckte das Ehepaar Schliephack in der eigenen Wohnung einen engen jüdischen Verwandten von Martha. Nach März 1944 wurde Johannes Schliephack verhaftet und in ein Arbeitslager eingewiesen. Daraufhin musste Martha Schliephack, nun schutzlos, selbst untertauchen. Sie überstand den Krieg und lebte bis zu ihrem Tod im Jahr 1970 in Neukölln.<br />
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Über Vera-Ernestine Birkenfeld ist bekannt, dass sie als Zwangsarbeiterin bei der Firma Ehrich & Graetz in Berlin-Treptow eingesetzt wurde. Aus dieser Zeit, als sie mit Mutter und Stiefvater am Wildenbruchplatz lebte, stammt das einzige bekannte Foto der Berlinerin. Eine Bekannte von Veras Mutter berichtete, auch Vera Birkenfeld habe eine Zeitlang versteckt gelebt.<br />
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Als Berlin 1943 „judenfrei“ werden sollte und die letzten in der Stadt verbliebenen jüdischen Zwangsarbeiter an ihren Arbeitsplätzen verhaftet wurden, nahmen Gestapo- oder SS-Angehörige in den letzten Februar- oder ersten Märztagen 1943 auch Vera Birkenfeld fest. Als verbliebenes Vermögen gab sie im Sammellager 12 Reichsmark an. Der Vermerk „Arisierungsantrag schwebt“ auf Vera Birkenfelds „Vermögensverwertungsakte“ im Brandenburgischen Landeshauptarchiv könnte auf einen Versuch von Martha Schliephack hinweisen, ihrer Tochter zu helfen. In diesen Akten wurde die Verwertung jüdischen Eigentums während des Krieges dokumentiert. Einige als Juden Verfolgte versuchten sich oder ihre Angehörigen durch einen Antrag auf Überprüfung ihrer Abstammungsverhältnisse beim Reichssippenamt zu retten. Zumindest brachte ein solches Verfahren einen Aufschub, denn bis zur Klärung des Falls wurde die betreffende Person nicht deportiert. Dennoch kam Vera Birkenfeld am 3. März 1943 auf einen Transport nach Auschwitz und wurde dort ermordet.

Vera Birkenfeld war Tochter der aus Posen stammenden Jüdin Martha Schliephack aus erster Ehe. Über Veras Vater ist nichts bekannt. Während des Zweiten Weltkriegs war Martha Schliephack, geborene Saretzki, in „privilegierter Mischehe“ mit dem nicht-jüdischen Bankangestellten Johannes Schliephack verheiratet und dadurch weitestgehend vor einer Deportation geschützt. Veras Mutter hatte ein Geschäft für Kleiderstoffe in Neukölln. Dieser Bezirk im Süden Berlins war Lebensmittelpunkt der Familie. In den dreißiger Jahren lebte Martha Schliephack mit Ehemann und Tochter am Wildenbruchplatz 10, später zogen sie in die Kleine Innstraße 2. Spätestens ab 1942 versteckte das Ehepaar Schliephack in der eigenen Wohnung einen engen jüdischen Verwandten von Martha. Nach März 1944 wurde Johannes Schliephack verhaftet und in ein Arbeitslager eingewiesen. Daraufhin musste Martha Schliephack, nun schutzlos, selbst untertauchen. Sie überstand den Krieg und lebte bis zu ihrem Tod im Jahr 1970 in Neukölln.

Über Vera-Ernestine Birkenfeld ist bekannt, dass sie als Zwangsarbeiterin bei der Firma Ehrich & Graetz in Berlin-Treptow eingesetzt wurde. Aus dieser Zeit, als sie mit Mutter und Stiefvater am Wildenbruchplatz lebte, stammt das einzige bekannte Foto der Berlinerin. Eine Bekannte von Veras Mutter berichtete, auch Vera Birkenfeld habe eine Zeitlang versteckt gelebt.

Als Berlin 1943 „judenfrei“ werden sollte und die letzten in der Stadt verbliebenen jüdischen Zwangsarbeiter an ihren Arbeitsplätzen verhaftet wurden, nahmen Gestapo- oder SS-Angehörige in den letzten Februar- oder ersten Märztagen 1943 auch Vera Birkenfeld fest. Als verbliebenes Vermögen gab sie im Sammellager 12 Reichsmark an. Der Vermerk „Arisierungsantrag schwebt“ auf Vera Birkenfelds „Vermögensverwertungsakte“ im Brandenburgischen Landeshauptarchiv könnte auf einen Versuch von Martha Schliephack hinweisen, ihrer Tochter zu helfen. In diesen Akten wurde die Verwertung jüdischen Eigentums während des Krieges dokumentiert. Einige als Juden Verfolgte versuchten sich oder ihre Angehörigen durch einen Antrag auf Überprüfung ihrer Abstammungsverhältnisse beim Reichssippenamt zu retten. Zumindest brachte ein solches Verfahren einen Aufschub, denn bis zur Klärung des Falls wurde die betreffende Person nicht deportiert. Dennoch kam Vera Birkenfeld am 3. März 1943 auf einen Transport nach Auschwitz und wurde dort ermordet.