Gerhard Holzmann

Location 
Greifswalder Str. 152
District
Prenzlauer Berg
Stone was laid
23 July 2012
Born
28 February 1918 in Berlin
Deportation
on 29 October 1941 to Łódź / Litzmannstadt
Murdered
25 February 1943 in Paulseck / Pawłowo

Gerhard Holzmann wurde am 28. Februar 1920 als Sohn von Fritz (*1892) und Dora (*1889) Holzmann in Berlin geboren. Er hatte eine ältere Schwester, Charlotte Holzmann (*1913).<br />
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Gerhard Holzmann besuchte die Oberrealschule und wechselte dann auf das Königstädtische Realgymnasium, um später Theologie studieren und schließlich Rabbiner werden zu können. Eine mit der Familie befreundete Nachbarin beschreibt ihn als sehr begabten Schüler, von dessen Zukunft sich die Familie viel versprach. Die Studienpläne fanden ein jähes Ende, als Gerhard Holzmann auf der höheren Schule aufgrund seiner jüdischen Herkunft schikaniert wurde. So schrieben ihm etwa Mitschüler mit Kreide „Jude“ auf den Rücken seines Jacketts, wie seine Schwester berichtete. Daraufhin entschied er sich, die Schule nie wieder zu besuchen, wobei es auch blieb. <br />
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Als es der Familie Holzmann wirtschaftlich noch gut erging, wohnte sie ab 1932 in einer 4-Zimmer-Wohnung in der Zeebrüggestraße (heute Schieritzstraße). 1934 begann Gerhard Holzmann eine kaufmännische Ausbildung. Sein Vater Fritz Holzmann konnte ihm durch seine gesellschaftlichen Beziehungen ab 1937 eine Stelle bei der jüdischen Damenkonfektionsfirma Wall & Wassermann verschaffen. Doch auch hier, wo er ein respektables Gehalt erhielt, konnte er nur kurz bleiben, da ihm, vermutlich im Zuge der „Arisierung“ der Firma, bereits 1939 wieder gekündigt wurde. Aufgrund der nun herrschenden Umstände musste die Familie Holzmann 1937, die Schwester hatte kurz zuvor geheiratet und war ausgezogen, in eine kleinere Wohnung in der Greifswalderstraße 152 umziehen.<br />
<br />
Da Gerhard Holzmann mit seinem kaufmännischen Beruf von Beginn an nicht vollkommen zufrieden war, nahm er in Abendklassen an fotografischen Kursen teil. Er erhoffte sich davon, nach der mit seiner Familie geplanten Flucht als Fotograf seinen Lebensunterhalt verdienen zu können. Eine professionelle Ausrüstung besorgte ihm sein Vater. <br />
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Im November 1938, nach den Ereignissen in der Reichspogromnacht, bereitete sich Fritz Holzmann auf die Flucht vor und packte seine Koffer, inklusive Fotoausrüstung. Seine Schwester war mit ihrem Mann bereits nach England geflohen und wartete dort auf ihre Familie – jedoch gelang dieser die Flucht nicht mehr.<br />
<br />
Gerhard Holzmann wurde am 27. Oktober 1941 zusammen mit seinen Eltern in der Wohnung verhaftet und mit ihnen zunächst nach Łódź deportiert. Am 14. November des gleichen Jahres, wurde er zusammen mit seinem Vater in das Zwangsarbeitslager Paulseck (poln. Pawlowo) gebracht, wo er am 25. Februar 1943 ermordet wurde. <br />
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Gerhard Holzmann wurde am 28. Februar 1920 als Sohn von Fritz (*1892) und Dora (*1889) Holzmann in Berlin geboren. Er hatte eine ältere Schwester, Charlotte Holzmann (*1913).

Gerhard Holzmann besuchte die Oberrealschule und wechselte dann auf das Königstädtische Realgymnasium, um später Theologie studieren und schließlich Rabbiner werden zu können. Eine mit der Familie befreundete Nachbarin beschreibt ihn als sehr begabten Schüler, von dessen Zukunft sich die Familie viel versprach. Die Studienpläne fanden ein jähes Ende, als Gerhard Holzmann auf der höheren Schule aufgrund seiner jüdischen Herkunft schikaniert wurde. So schrieben ihm etwa Mitschüler mit Kreide „Jude“ auf den Rücken seines Jacketts, wie seine Schwester berichtete. Daraufhin entschied er sich, die Schule nie wieder zu besuchen, wobei es auch blieb.

Als es der Familie Holzmann wirtschaftlich noch gut erging, wohnte sie ab 1932 in einer 4-Zimmer-Wohnung in der Zeebrüggestraße (heute Schieritzstraße). 1934 begann Gerhard Holzmann eine kaufmännische Ausbildung. Sein Vater Fritz Holzmann konnte ihm durch seine gesellschaftlichen Beziehungen ab 1937 eine Stelle bei der jüdischen Damenkonfektionsfirma Wall & Wassermann verschaffen. Doch auch hier, wo er ein respektables Gehalt erhielt, konnte er nur kurz bleiben, da ihm, vermutlich im Zuge der „Arisierung“ der Firma, bereits 1939 wieder gekündigt wurde. Aufgrund der nun herrschenden Umstände musste die Familie Holzmann 1937, die Schwester hatte kurz zuvor geheiratet und war ausgezogen, in eine kleinere Wohnung in der Greifswalderstraße 152 umziehen.

Da Gerhard Holzmann mit seinem kaufmännischen Beruf von Beginn an nicht vollkommen zufrieden war, nahm er in Abendklassen an fotografischen Kursen teil. Er erhoffte sich davon, nach der mit seiner Familie geplanten Flucht als Fotograf seinen Lebensunterhalt verdienen zu können. Eine professionelle Ausrüstung besorgte ihm sein Vater.

Im November 1938, nach den Ereignissen in der Reichspogromnacht, bereitete sich Fritz Holzmann auf die Flucht vor und packte seine Koffer, inklusive Fotoausrüstung. Seine Schwester war mit ihrem Mann bereits nach England geflohen und wartete dort auf ihre Familie – jedoch gelang dieser die Flucht nicht mehr.

Gerhard Holzmann wurde am 27. Oktober 1941 zusammen mit seinen Eltern in der Wohnung verhaftet und mit ihnen zunächst nach Łódź deportiert. Am 14. November des gleichen Jahres, wurde er zusammen mit seinem Vater in das Zwangsarbeitslager Paulseck (poln. Pawlowo) gebracht, wo er am 25. Februar 1943 ermordet wurde.