Wilhelm Jacks

Location 
Otto-Braun-Str. 87
District
Prenzlauer Berg
Stone was laid
27 April 2012
Born
22 March 1925 in Hohen Neuendorf
Deportation
on 01 March 1943 to Auschwitz
Survived

Wilhelm Jacks, genannt Willi, kam am 22. März 1925 als Sohn des Lagerverwalters Adolf Jacks und dessen Ehefrau Rahel Editha, geb. Seelig im brandenburgischen Hohen Neuendorf zur Welt. Zusammen mit seinem älteren Bruder Egon (*1923) wuchs er zunächst in Hohen Neuendorf auf, wo die Großeltern Jacks ein Haus hatten. Willi Jacks hatte eine große Verwandtschaft, allein der Vater hatte sieben Geschwister, die engen Kontakt miteinander hatten. Zu Geburtstagen und Festtagen kam die ganze Familie zum Feiern zusammen.<br />
Wahrscheinlich wurde Willi Jacks, wie sein Bruder Egon, in Hohen Neuendorf eingeschult. 1936 zog die Familie in die Berliner Innenstadt, in eine Wohnung in der Neuen Königstraße 4 (heute Otto-Braun-Straße). <br />
Ob Willi Jacks nach seiner Schulzeit noch eine Ausbildung beginnen konnte, ist nicht bekannt. Vielleicht arbeitete er im Familienbetrieb Jacks mit, einem Abrissunternehmen mit angegliederter Alteisen- und Metallhandlung. Der Betrieb wurde jedoch Anfang 1939 geschlossen.<br />
Vermutlich mussten Willi Jacks und sein Bruder Egon Zwangsarbeit leisten. Der Bruder Egon wurde als erster aus seiner Familie deportiert. Die Umstände seiner Verhaftung werden unterschiedlich geschildert: Entweder wurde er wegen Verstoßes gegen § 175, der homosexuelle Handlungen unter Strafe stellte, festgenommen oder weil er sich nicht an die für Juden geltenden Einkaufszeiten gehalten hatte. Fest steht, dass er am 15. August 1942 nach Riga deportiert und entweder sofort oder später ermordet wurde.<br />
Gerade 18 Jahre alt, wurde Willi Jacks am 1. März 1943 festgenommen und mit dem „31. Osttransport“ von Berlin nach Auschwitz deportiert. Am Tag darauf wurden auch seine Eltern nach Auschwitz deportiert, wo sie ermordet wurden. Wilhelm Jacks wurde nach Monowitz, ins KZ Auschwitz III, gebracht, wo er vermutlich in den Buna-Werken arbeiten musste. Als die SS das Lager am 18. Januar 1945 räumte, wurde er auf einen „Todesmarsch“ in Richtung Bayern geschickt. Er landete in Dachau und erlebte dort die Befreiung. Ob seine Pläne, in die USA zu emigrieren, Wirklichkeit wurden, ist nicht bekannt. In den späten 1950er-Jahren jedenfalls strengte ein Willi Jacks, wohnhaft im saarländischen Oberlinxweiler, ein Wiedergutmachungsverfahren wegen Vermögenswerten der Familie Jacks an. <br />

Wilhelm Jacks, genannt Willi, kam am 22. März 1925 als Sohn des Lagerverwalters Adolf Jacks und dessen Ehefrau Rahel Editha, geb. Seelig im brandenburgischen Hohen Neuendorf zur Welt. Zusammen mit seinem älteren Bruder Egon (*1923) wuchs er zunächst in Hohen Neuendorf auf, wo die Großeltern Jacks ein Haus hatten. Willi Jacks hatte eine große Verwandtschaft, allein der Vater hatte sieben Geschwister, die engen Kontakt miteinander hatten. Zu Geburtstagen und Festtagen kam die ganze Familie zum Feiern zusammen.
Wahrscheinlich wurde Willi Jacks, wie sein Bruder Egon, in Hohen Neuendorf eingeschult. 1936 zog die Familie in die Berliner Innenstadt, in eine Wohnung in der Neuen Königstraße 4 (heute Otto-Braun-Straße).
Ob Willi Jacks nach seiner Schulzeit noch eine Ausbildung beginnen konnte, ist nicht bekannt. Vielleicht arbeitete er im Familienbetrieb Jacks mit, einem Abrissunternehmen mit angegliederter Alteisen- und Metallhandlung. Der Betrieb wurde jedoch Anfang 1939 geschlossen.
Vermutlich mussten Willi Jacks und sein Bruder Egon Zwangsarbeit leisten. Der Bruder Egon wurde als erster aus seiner Familie deportiert. Die Umstände seiner Verhaftung werden unterschiedlich geschildert: Entweder wurde er wegen Verstoßes gegen § 175, der homosexuelle Handlungen unter Strafe stellte, festgenommen oder weil er sich nicht an die für Juden geltenden Einkaufszeiten gehalten hatte. Fest steht, dass er am 15. August 1942 nach Riga deportiert und entweder sofort oder später ermordet wurde.
Gerade 18 Jahre alt, wurde Willi Jacks am 1. März 1943 festgenommen und mit dem „31. Osttransport“ von Berlin nach Auschwitz deportiert. Am Tag darauf wurden auch seine Eltern nach Auschwitz deportiert, wo sie ermordet wurden. Wilhelm Jacks wurde nach Monowitz, ins KZ Auschwitz III, gebracht, wo er vermutlich in den Buna-Werken arbeiten musste. Als die SS das Lager am 18. Januar 1945 räumte, wurde er auf einen „Todesmarsch“ in Richtung Bayern geschickt. Er landete in Dachau und erlebte dort die Befreiung. Ob seine Pläne, in die USA zu emigrieren, Wirklichkeit wurden, ist nicht bekannt. In den späten 1950er-Jahren jedenfalls strengte ein Willi Jacks, wohnhaft im saarländischen Oberlinxweiler, ein Wiedergutmachungsverfahren wegen Vermögenswerten der Familie Jacks an.