Lina Beerwald née Rubert

Location 
Barbarossastr. 43
District
Schöneberg
Stone was laid
19 November 2012
Born
02 July 1870 in Königsberg / Kaliningrad
Occupation
Unternehmerin
Deportation
on 21 July 1942 to Theresienstadt
Later deported
on 21 September 1942 to Treblinka
Murdered
in Treblinka

Lina Beerwald, geborene Rubert, wurde am 2. Juli 1870 in Königsberg (Kaliningrad)/Ostpreußen geboren. <br />
<br />
Sie war verheiratet mit dem Kleiderfabrikanten Lebrecht Beerwald (* 1868). <br />
Ihr erster Sohn Joseph wurde am 17. Oktober 1895 in Tilsit im damaligen Ostpreußen geboren. <br />
Er war Notar und Rechtsanwalt und diente als Soldat in der Deutschen Armee im Ersten Weltkrieg. <br />
Vor dem zweiten Weltkrieg scheint er irgendwann nach England emigriert zu sein und wurde von dort 1940 mit dem Truppenschiff Dunera nach Australien geschickt. Er war sowohl in England, wie auch in Australien interniert. <br />
Mitte 1941 kehrte er nach England zurück und wurde entlassen. <br />
Möglicherweise ist er am 26. Juli 1966 in der Stadt Turnbridge Wells im Südosten von England gestorben; diese Angaben sind jedoch nicht genau nachprüfbar. <br />
<br />
Der zweite Sohn Felix, kam 1909 in Berlin zur Welt. <br />
<br />
Lebrecht Beerwald betrieb seit 1922 eine „Jünglings- und Knabenkonfektions“-Herstellung in der Brüderstraße 39, Berlin-Mitte, also im Zentrum der Textilhandels- und Konfektionsindustrie, das sich vom Hausvogteiplatz bis zum Werderschen Markt erstreckte. <br />
<br />
Die Familie hatte ihre Privatwohnung in der Badenschen Straße 35, in Berlin-Wilmersdorf. Nach dem Tod ihres Mannes am 23. Mai 1922 wohnte Lina Beerwald weiter dort und übernahm selbst die Leitung der Firma. Aber sie stellte nun ausschließlich Herrenkonfektion her; die Firma „Lebrecht Beerwald Herrenkonfektion“ bestand noch bis 1939. <br />
<br />
Seit 1933 lebte sie in der Bamberger Straße 7. Ob sie aus finanziellen Gründen umziehen musste, ist nicht zu ermitteln.<br />
<br />
Kurz vor ihrer Deportation musste sie zwangsweise noch einmal umziehen, diesmal in die Barbarossastraße 43.<br />
<br />
Am 21. Juli 1942 wurde sie mit dem 26. Alterstransport von dort nach Theresienstadt deportiert. Einige Wochen später brachte sie am 21. September 1942 ein weiterer Transport in das Vernichtungslager Treblinka. Das Datum ihrer Ermordung ist nicht bekannt.<br />
<br />
Der Sohn Felix emigrierte in die USA und heiratete dort. 1959 stellte er einen Antrag auf Rückerstattung des Wertes des Firmeninventars der „Lebrecht Beerwald Herrenkonfektion“. Er machte Ansprüche geltend auf die komplette Ladeneinrichtung einschließlich der Büromaschinen, 12 Nähmaschinen, einer Zuschneidemaschine, einer Schneidereieinrichtung, auf das Warenlager und auf Bargeld sowie eine Wohnungseinrichtung. Ob der Antrag positiv beschieden wurde, ist nicht bekannt. <br />
<br />
Felix Beerwald starb im November 1983; seine Frau überlebte ihn um 18 Jahre.

Lina Beerwald, geborene Rubert, wurde am 2. Juli 1870 in Königsberg (Kaliningrad)/Ostpreußen geboren.

Sie war verheiratet mit dem Kleiderfabrikanten Lebrecht Beerwald (* 1868).
Ihr erster Sohn Joseph wurde am 17. Oktober 1895 in Tilsit im damaligen Ostpreußen geboren.
Er war Notar und Rechtsanwalt und diente als Soldat in der Deutschen Armee im Ersten Weltkrieg.
Vor dem zweiten Weltkrieg scheint er irgendwann nach England emigriert zu sein und wurde von dort 1940 mit dem Truppenschiff Dunera nach Australien geschickt. Er war sowohl in England, wie auch in Australien interniert.
Mitte 1941 kehrte er nach England zurück und wurde entlassen.
Möglicherweise ist er am 26. Juli 1966 in der Stadt Turnbridge Wells im Südosten von England gestorben; diese Angaben sind jedoch nicht genau nachprüfbar.

Der zweite Sohn Felix, kam 1909 in Berlin zur Welt.

Lebrecht Beerwald betrieb seit 1922 eine „Jünglings- und Knabenkonfektions“-Herstellung in der Brüderstraße 39, Berlin-Mitte, also im Zentrum der Textilhandels- und Konfektionsindustrie, das sich vom Hausvogteiplatz bis zum Werderschen Markt erstreckte.

Die Familie hatte ihre Privatwohnung in der Badenschen Straße 35, in Berlin-Wilmersdorf. Nach dem Tod ihres Mannes am 23. Mai 1922 wohnte Lina Beerwald weiter dort und übernahm selbst die Leitung der Firma. Aber sie stellte nun ausschließlich Herrenkonfektion her; die Firma „Lebrecht Beerwald Herrenkonfektion“ bestand noch bis 1939.

Seit 1933 lebte sie in der Bamberger Straße 7. Ob sie aus finanziellen Gründen umziehen musste, ist nicht zu ermitteln.

Kurz vor ihrer Deportation musste sie zwangsweise noch einmal umziehen, diesmal in die Barbarossastraße 43.

Am 21. Juli 1942 wurde sie mit dem 26. Alterstransport von dort nach Theresienstadt deportiert. Einige Wochen später brachte sie am 21. September 1942 ein weiterer Transport in das Vernichtungslager Treblinka. Das Datum ihrer Ermordung ist nicht bekannt.

Der Sohn Felix emigrierte in die USA und heiratete dort. 1959 stellte er einen Antrag auf Rückerstattung des Wertes des Firmeninventars der „Lebrecht Beerwald Herrenkonfektion“. Er machte Ansprüche geltend auf die komplette Ladeneinrichtung einschließlich der Büromaschinen, 12 Nähmaschinen, einer Zuschneidemaschine, einer Schneidereieinrichtung, auf das Warenlager und auf Bargeld sowie eine Wohnungseinrichtung. Ob der Antrag positiv beschieden wurde, ist nicht bekannt.

Felix Beerwald starb im November 1983; seine Frau überlebte ihn um 18 Jahre.