Alma Neumann née Jülich

Location 
Barbarossastr. 43
District
Schöneberg
Stone was laid
19 November 2012
Born
13 June 1880 in Duisburg-Ruhrort (Rheinprovinz)
Deportation
on 14 November 1941 to Minsk
Murdered
in Minsk

Alma Neumann, geborene Jülich, wurde am 13. Juni 1880 in Duisburg-Ruhrort, Louisenstraße 10, geboren. Die Eltern waren der Kaufmann Max Jülich (*1853) und seine Ehefrau Emma (*1855), geb. Sternberg. <br />
<br />
Gesichert ist, dass die Familie seit 1877 in Duisburg-Ruhrort lebte. Sie zog aber mit der knapp einjährigen Alma 1881 nach Marne im Kreis Dithmarschen/Schleswig-Holstein und schließlich 1896 nach Schneidemühl/Pommern (heute Piła), infolge der Teilungen Polens damals noch zum Deutschen Reich gehörend.<br />
<br />
Anfang des neuen Jahrhunderts heiratete Alma Jülich dort den 13 Jahre älteren Julius Pleß (*1867 in Stargard (Szczeciński)/Pommern), der aus einer Familie von Viehhändlern stammte. Er nahm am Ersten Weltkrieg teil und wurde bereits kurz nach Kriegsbeginn, am 6. September 1914, tödlich verwundet. <br />
<br />
Alma Pleß zog nicht lange nach dem Tod ihres Mannes nach Berlin; sie ist jedenfalls seit 1916 in der Kaiserallee 48a (heute Bundesallee) in Berlin-Wilmersdorf nachweisbar. Ab 1918 lebte sie in der Innsbrucker Straße 1, direkt am Bayerischen Platz, in Berlin-Schöneberg. In zweiter Ehe heiratete sie 1922 den Zahnarzt Dr. Ernst Neumann, der seine Praxis seit 1905 in der Bülowstraße 25, ebenfalls Schöneberg, hatte. Sie wohnten dann gemeinsam in der Innsbrucker Straße 1. Auch die Ehe mit Ernst Neumann war kurz. Er starb im Jahre 1929. Bis 1935 lebte Alma Neumann weiterhin in der Innsbrucker Straße 1, ist dann aber, aus Gründen, die nicht bekannt sind, in die Barbarossastraße 43 umgezogen. <br />
<br />
Kurz vor ihrer Deportation wurde sie noch in die Wohnung der Familie Schlesinger in der Droysenstraße 8 in Berlin-Charlottenburg zwangseingewiesen. <br />
<br />
Alma Neumann wurde mit dem „V. Transport“ am 14. November 1941 in das Ghetto Minsk deportiert. Wenn sie nicht aufgrund ihres Alters sofort ermordet wurde, musste sie höchstwahrscheinlich noch Zwangsarbeit leisten. Juni 1943 begann die Ermordung auch der Zwangsarbeiter und im Oktober wurden wegen der Auflösung des Ghettos die letzten Ghettoinsassen ermordet. <br />
<br />
Ein Todesdatum von Alma Neumann ist nicht bekannt.

Alma Neumann, geborene Jülich, wurde am 13. Juni 1880 in Duisburg-Ruhrort, Louisenstraße 10, geboren. Die Eltern waren der Kaufmann Max Jülich (*1853) und seine Ehefrau Emma (*1855), geb. Sternberg.

Gesichert ist, dass die Familie seit 1877 in Duisburg-Ruhrort lebte. Sie zog aber mit der knapp einjährigen Alma 1881 nach Marne im Kreis Dithmarschen/Schleswig-Holstein und schließlich 1896 nach Schneidemühl/Pommern (heute Piła), infolge der Teilungen Polens damals noch zum Deutschen Reich gehörend.

Anfang des neuen Jahrhunderts heiratete Alma Jülich dort den 13 Jahre älteren Julius Pleß (*1867 in Stargard (Szczeciński)/Pommern), der aus einer Familie von Viehhändlern stammte. Er nahm am Ersten Weltkrieg teil und wurde bereits kurz nach Kriegsbeginn, am 6. September 1914, tödlich verwundet.

Alma Pleß zog nicht lange nach dem Tod ihres Mannes nach Berlin; sie ist jedenfalls seit 1916 in der Kaiserallee 48a (heute Bundesallee) in Berlin-Wilmersdorf nachweisbar. Ab 1918 lebte sie in der Innsbrucker Straße 1, direkt am Bayerischen Platz, in Berlin-Schöneberg. In zweiter Ehe heiratete sie 1922 den Zahnarzt Dr. Ernst Neumann, der seine Praxis seit 1905 in der Bülowstraße 25, ebenfalls Schöneberg, hatte. Sie wohnten dann gemeinsam in der Innsbrucker Straße 1. Auch die Ehe mit Ernst Neumann war kurz. Er starb im Jahre 1929. Bis 1935 lebte Alma Neumann weiterhin in der Innsbrucker Straße 1, ist dann aber, aus Gründen, die nicht bekannt sind, in die Barbarossastraße 43 umgezogen.

Kurz vor ihrer Deportation wurde sie noch in die Wohnung der Familie Schlesinger in der Droysenstraße 8 in Berlin-Charlottenburg zwangseingewiesen.

Alma Neumann wurde mit dem „V. Transport“ am 14. November 1941 in das Ghetto Minsk deportiert. Wenn sie nicht aufgrund ihres Alters sofort ermordet wurde, musste sie höchstwahrscheinlich noch Zwangsarbeit leisten. Juni 1943 begann die Ermordung auch der Zwangsarbeiter und im Oktober wurden wegen der Auflösung des Ghettos die letzten Ghettoinsassen ermordet.

Ein Todesdatum von Alma Neumann ist nicht bekannt.