Kurt Eisenstaedt

Location 
Erkelenzdamm 9
Historical name
Hoffmanndamm 9
District
Kreuzberg
Stone was laid
28 March 2013
Born
30 April 1896 in Berlin
Occupation
Kaufmann
Forced Labour
Schlosser (Charlottenburger Motoren und Gerätebau, Potsdamer Straße 98)
Deportation
on 01 March 1943 to Auschwitz
Murdered
in Auschwitz

Kurt Martin Eisenstaedt kam am 30. April 1896 in Berlin als Sohn des jüdischen Kaufmanns Alex Eisenstaedt und seiner Frau Mathilde, geb. Wunderlich, zur Welt. Das Ehepaar hatte bereits eine Tochter namens Anna, die 1895 im Alter von etwa einem Jahr verstorben war. 1901 wurde der zweite Sohn, Karl Siegmund, geboren.<br />
Der Vater hatte 1893 eine Kartonfabrik gegründet, die sich zunächst in der Kurstraße (heute Bezirk Mitte) befand und bald darauf in die nahe gelegene Beuthstraße 5 umzog. Zum Zeitpunkt der Geburt von Kurt Eisenstaedt wohnte die Familie in der benachbarten Stallschreiberstraße 41-42. Laut Berliner Adressbuch zogen sie 1902 in die Stubenrauchstraße 4 in Schöneberg, 1905 in die Brandenburgstraße 21 (heute Lobeckstraße) und 1907 schließlich in das Luisenufer 11 (1937 umbenannt in Kösterdamm 22, seit 1947 Legiendamm). Auch die Kartonfabrik befand sich laut Berliner Adressbuch seit 1910 am Luisenufer 11. <br />
Die Familie muss recht wohlhabend gewesen sein. Kurt Eisenstaedt wurde - wie sein Vater - Kaufmann und arbeitete vermutlich auch in der elterlichen Fabrik. Nach dem Tod des Vaters 1932 dürfte er diese übernommen haben. Sein Bruder Karl Siegmund wanderte 1933 nach Palästina aus.<br />
Kurt heiratete 1934 die am 11. März 1904 in Schlochau (Westpreußen) geborene Käte Eisenstädt. Wann sie nach Berlin kam, ist unbekannt. Es ist möglich, dass sie mit ihrem Mann verwandt war, da sie den gleichen Familiennamen hatte und wie Kurts Eltern aus Westpreußen stammte.<br />
Die Eheleute bezogen 1935 eine Wohnung am Elisabethufer 30 (1937 umbenannt in Hoffmanndamm 9, seit 1947 Erkelenzdamm 9). Am 6. Februar 1941 kam der gemeinsame Sohn Berl zur Welt.<br />
1940 wurde die Kartonfabrik liquidiert. Käte Eisenstaedt musste in der „Ka We“ Wellpappenfabrik in der Lehderstraße 12-15 in Weißensee, Kurt als Schlosser bei der „Charlottenburger Motoren und Gerätebau“ in der Potsdamer Straße 98 Zwangsarbeit leisten. Es ist anzunehmen, dass beide im Zuge der Fabrikaktion, am 27. Februar 1943, verhaftet wurden.<br />
Kurt Eisenstaedt wurde am 1. März 1943 aus dem Sammellager Große Hamburger Straße 26, seine Frau Käte und Sohn Berl einen Tag später nach Auschwitz deportiert und ermordet.

Kurt Martin Eisenstaedt kam am 30. April 1896 in Berlin als Sohn des jüdischen Kaufmanns Alex Eisenstaedt und seiner Frau Mathilde, geb. Wunderlich, zur Welt. Das Ehepaar hatte bereits eine Tochter namens Anna, die 1895 im Alter von etwa einem Jahr verstorben war. 1901 wurde der zweite Sohn, Karl Siegmund, geboren.
Der Vater hatte 1893 eine Kartonfabrik gegründet, die sich zunächst in der Kurstraße (heute Bezirk Mitte) befand und bald darauf in die nahe gelegene Beuthstraße 5 umzog. Zum Zeitpunkt der Geburt von Kurt Eisenstaedt wohnte die Familie in der benachbarten Stallschreiberstraße 41-42. Laut Berliner Adressbuch zogen sie 1902 in die Stubenrauchstraße 4 in Schöneberg, 1905 in die Brandenburgstraße 21 (heute Lobeckstraße) und 1907 schließlich in das Luisenufer 11 (1937 umbenannt in Kösterdamm 22, seit 1947 Legiendamm). Auch die Kartonfabrik befand sich laut Berliner Adressbuch seit 1910 am Luisenufer 11.
Die Familie muss recht wohlhabend gewesen sein. Kurt Eisenstaedt wurde - wie sein Vater - Kaufmann und arbeitete vermutlich auch in der elterlichen Fabrik. Nach dem Tod des Vaters 1932 dürfte er diese übernommen haben. Sein Bruder Karl Siegmund wanderte 1933 nach Palästina aus.
Kurt heiratete 1934 die am 11. März 1904 in Schlochau (Westpreußen) geborene Käte Eisenstädt. Wann sie nach Berlin kam, ist unbekannt. Es ist möglich, dass sie mit ihrem Mann verwandt war, da sie den gleichen Familiennamen hatte und wie Kurts Eltern aus Westpreußen stammte.
Die Eheleute bezogen 1935 eine Wohnung am Elisabethufer 30 (1937 umbenannt in Hoffmanndamm 9, seit 1947 Erkelenzdamm 9). Am 6. Februar 1941 kam der gemeinsame Sohn Berl zur Welt.
1940 wurde die Kartonfabrik liquidiert. Käte Eisenstaedt musste in der „Ka We“ Wellpappenfabrik in der Lehderstraße 12-15 in Weißensee, Kurt als Schlosser bei der „Charlottenburger Motoren und Gerätebau“ in der Potsdamer Straße 98 Zwangsarbeit leisten. Es ist anzunehmen, dass beide im Zuge der Fabrikaktion, am 27. Februar 1943, verhaftet wurden.
Kurt Eisenstaedt wurde am 1. März 1943 aus dem Sammellager Große Hamburger Straße 26, seine Frau Käte und Sohn Berl einen Tag später nach Auschwitz deportiert und ermordet.