Georg Moses Kaliski

Location 
Habsburger Str. 12
District
Schöneberg
Stone was laid
28 March 2013
Born
07 January 1894 in Danzig / Gdańsk
Occupation
Beamter der Jüdischen Gemeinde
Deportation
on 27 May 1942 to Sachsenhausen
Excecuted
28 May 1942 in Sachsenhausen

Georg Moses Kaliski wurde am 7. Januar 1894 in Danzig geboren. Über seine Kindheit und Jugend ist nichts bekannt. Auch wissen wir nicht, wann genau er nach Berlin gekommen ist und wo er wohnte. Im Berliner Adressbuch des Jahres 1911 findet sich ein Kaufmann G. Kaliski, wohnhaft in der Krausnickstraße 12a im Bezirk Mitte. Er zog dann in die Nollendorfstraße 27, später in die Barbarossa-straße. Als Beruf wird seit dem Ersten Weltkrieg Bankbeamter, später Prokurist, angegeben. Ob das Georg Moses Kaliski war?<br />
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Belegt ist, dass er in den 1930er Jahren als Angestellter der Jüdischen Gemeinde und Leiter der Kleiderkammer in der Choriner Straße 26 gearbeitet hat. <br />
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1939 heiratete Georg Kaliski die am 19. Juli 1903 in Breslau geborene Toni Luise Boronow, die als Sekretärin in dem US-amerikanischen Bankhaus von Frederick Wirth jr. und Max Warbug arbeitete. Nach der Hochzeit zog Georg Kaliski in die Wohnung seiner Frau in der Habsburger Straße 12. Hier lebten bereits seine Schwiegermutter Ella Boronow und sein Schwager Erich Julius Boronow, der aber seit November 1938 in Haft war.<br />
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Georg Kaliski musste zuletzt als Leiter der Kleiderkammer der Gemeinde im Sammellager Levetzowstraße die auf ihre Deportation Wartenden mit Kleidung und Decken versorgen. <br />
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Am 18. Mai 1942 verübten Mitglieder der jüdisch-kommunistischen Widerstandsgruppe um Herbert Baum einen Brandanschlag auf die Propaganda-Ausstellung „Das Sowjet-Paradies“. Gezeigt werden sollten in dieser Ausstellung „Armut, Elend, Verkommenheit und Not“ in der Sowjetunion. Der Anschlag richtete nur geringen Schaden an, aber es folgte eine Strafaktion, in deren Verlauf auch Georg Kaliski festgenommen und in das KZ Sachsenhausen verschleppt wurde. Am Morgen des 29. Mai 1942 wurde er mit 154 anderen aus Berlin herangeschafften Juden erschossen. Am Tag davor, am 28. Mai 1942, hatte man im Rahmen dieser Strafaktion bereits 96 jüdische Häftlinge des Konzentrationslagers ermordet, darunter auch Erich Boronow, den Schwager von Georg Kaliski. Auf dem Industriehof des Lagers war im Frühjahr 1942 eine Genickschussanlage errichtet worden, von der SS als „Station Z“ bezeichnet, die mit der Ermordung der 250 Juden zum ersten Mal benutzt wurde. <br />
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Georg Kaliskis Schwiegermutter kam Ende des Jahres 1942 in Auschwitz um. Seine Ehefrau Toni wurde am 1. Juni 1942 über ihre bevorstehende Deportation in das Ghettolager Theresienstadt informiert. Sie ging in die Illegalität und überlebte mit Hilfe von Freunden in Berlin. Toni Kaliski starb am 11. Februar 1973 in Berlin-Wilmersdorf.

Georg Moses Kaliski wurde am 7. Januar 1894 in Danzig geboren. Über seine Kindheit und Jugend ist nichts bekannt. Auch wissen wir nicht, wann genau er nach Berlin gekommen ist und wo er wohnte. Im Berliner Adressbuch des Jahres 1911 findet sich ein Kaufmann G. Kaliski, wohnhaft in der Krausnickstraße 12a im Bezirk Mitte. Er zog dann in die Nollendorfstraße 27, später in die Barbarossa-straße. Als Beruf wird seit dem Ersten Weltkrieg Bankbeamter, später Prokurist, angegeben. Ob das Georg Moses Kaliski war?

Belegt ist, dass er in den 1930er Jahren als Angestellter der Jüdischen Gemeinde und Leiter der Kleiderkammer in der Choriner Straße 26 gearbeitet hat.

1939 heiratete Georg Kaliski die am 19. Juli 1903 in Breslau geborene Toni Luise Boronow, die als Sekretärin in dem US-amerikanischen Bankhaus von Frederick Wirth jr. und Max Warbug arbeitete. Nach der Hochzeit zog Georg Kaliski in die Wohnung seiner Frau in der Habsburger Straße 12. Hier lebten bereits seine Schwiegermutter Ella Boronow und sein Schwager Erich Julius Boronow, der aber seit November 1938 in Haft war.

Georg Kaliski musste zuletzt als Leiter der Kleiderkammer der Gemeinde im Sammellager Levetzowstraße die auf ihre Deportation Wartenden mit Kleidung und Decken versorgen.

Am 18. Mai 1942 verübten Mitglieder der jüdisch-kommunistischen Widerstandsgruppe um Herbert Baum einen Brandanschlag auf die Propaganda-Ausstellung „Das Sowjet-Paradies“. Gezeigt werden sollten in dieser Ausstellung „Armut, Elend, Verkommenheit und Not“ in der Sowjetunion. Der Anschlag richtete nur geringen Schaden an, aber es folgte eine Strafaktion, in deren Verlauf auch Georg Kaliski festgenommen und in das KZ Sachsenhausen verschleppt wurde. Am Morgen des 29. Mai 1942 wurde er mit 154 anderen aus Berlin herangeschafften Juden erschossen. Am Tag davor, am 28. Mai 1942, hatte man im Rahmen dieser Strafaktion bereits 96 jüdische Häftlinge des Konzentrationslagers ermordet, darunter auch Erich Boronow, den Schwager von Georg Kaliski. Auf dem Industriehof des Lagers war im Frühjahr 1942 eine Genickschussanlage errichtet worden, von der SS als „Station Z“ bezeichnet, die mit der Ermordung der 250 Juden zum ersten Mal benutzt wurde.

Georg Kaliskis Schwiegermutter kam Ende des Jahres 1942 in Auschwitz um. Seine Ehefrau Toni wurde am 1. Juni 1942 über ihre bevorstehende Deportation in das Ghettolager Theresienstadt informiert. Sie ging in die Illegalität und überlebte mit Hilfe von Freunden in Berlin. Toni Kaliski starb am 11. Februar 1973 in Berlin-Wilmersdorf.