Dr. Fritz Joachim Joelsohn

Location 
Else-Lasker-Schüler-Str. 15
Historical name
Motzstr. 86 bzw. Mackensenstr. 15
District
Schöneberg
Stone was laid
14 August 2013
Born
04 July 1888 in Berlin
Occupation
Praktischer Arzt
Deportation
on 19 April 1943 to Auschwitz
Murdered
31 July 1943 in Auschwitz

Fritz Joachim Joelsohn kam am 4. Juli 188 als zweites Kind der Kaufleute Julius Joelsohn und Betty geb. Seligsohn zur Welt. Seine Schwester Alice, später verheiratete Braun, war vier Jahre älter als er.<br />
Fritz Joelsohn studierte Medizin in Berlin, Freiburg im Breisgau und Bonn. Im Januar 1913 wurde er approbiert. Im gleichen Jahr promovierte er mit einer Arbeit „Über Blutungen bei Neugeborenen mit besonderer Berücksichtigung der Melaena neonatorum“. Am 16. Juni 1919 eröffnete er in der Berliner Motzstraße 86 eine eigene Praxis.<br />
Am 25. September 1921 heiratete er Toni Joelsohn, geborene Wolff. Die Trauung fand bei den Brauteltern in der Mommsenstraße 70 statt. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor. Walter wurde 1922, Ursula 1924 geboren. Die Familie lebte in gut situierten Verhältnissen. Mit Anteilen an Berliner Immobilien verfügte Fritz Joelsohn über ein nicht unbeträchtliches Vermögen. Als Kunstliebhaber sammelte er Gemälde und Zeichnungen zeitgenössischer Maler wie Max Liebermann. <br />
Im Mai 1938 wurde sein Vermögen beschlagnahmt. Nach dem Entzug der Approbation für alle jüdischen Medizinerinnen und Mediziner im September 1938 durfte Fritz Joelsohn nicht mehr als Arzt arbeiten und musste seine Praxis aufgeben. <br />
In dieser Zeit scheiterte die Ehe von Fritz und Toni Joelsohn. Das Ehepaar reichte die Scheidung ein, Fritz Joelsohn zog aus. So lange er konnte, sorgte er für den Unterhalt Tonis und der gemeinsamen Kinder, die weiter in der Mackensenstraße 15, ehemals Motzstraße 86, lebten. Der Umgang blieb freundschaftlich.<br />
Ab September 1939 wohnte er in der Rathenower Straße 8 bei der Jugendfürsorgerin und Wohlfahrtspflegerin Elly Oppenheim, geschiedene Blumenfeld, die er am 1. Juni 1942 in zweiter Ehe heiratete.<br />
Von 1940 bis 1943 musste Fritz Joelsohn bei der Firma Siemens und Halske in der Abteilung Wernerwerk am Charlottenburger Ufer 17 Zwangsarbeit leisten. <br />
Zusammen mit seiner zweiten Ehefrau Elly befand er sich ab dem 30. März 1943 in der Sammelstelle Große Hamburger Straße 26. Mit dem „37. Transport“ wurden beide am 19. April 1943 nach Auschwitz deportiert. Dort starb Fritz Joelsohn am 31. Juli 1943.<br />
Elly Joelsohn überlebte. Nach ihrer Befreiung kehrte sie nach Berlin zurück und wohnte in Friedenau. Fritz Joelsohns erste Ehefrau Toni und Tochter Ursula wurden ebenfalls nach Auschwitz deportiert und überlebten nicht. Seinem Sohn Walter gelang die Flucht in die Schweiz. Später übersiedelte er in die USA.<br />

Fritz Joachim Joelsohn kam am 4. Juli 188 als zweites Kind der Kaufleute Julius Joelsohn und Betty geb. Seligsohn zur Welt. Seine Schwester Alice, später verheiratete Braun, war vier Jahre älter als er.
Fritz Joelsohn studierte Medizin in Berlin, Freiburg im Breisgau und Bonn. Im Januar 1913 wurde er approbiert. Im gleichen Jahr promovierte er mit einer Arbeit „Über Blutungen bei Neugeborenen mit besonderer Berücksichtigung der Melaena neonatorum“. Am 16. Juni 1919 eröffnete er in der Berliner Motzstraße 86 eine eigene Praxis.
Am 25. September 1921 heiratete er Toni Joelsohn, geborene Wolff. Die Trauung fand bei den Brauteltern in der Mommsenstraße 70 statt. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor. Walter wurde 1922, Ursula 1924 geboren. Die Familie lebte in gut situierten Verhältnissen. Mit Anteilen an Berliner Immobilien verfügte Fritz Joelsohn über ein nicht unbeträchtliches Vermögen. Als Kunstliebhaber sammelte er Gemälde und Zeichnungen zeitgenössischer Maler wie Max Liebermann.
Im Mai 1938 wurde sein Vermögen beschlagnahmt. Nach dem Entzug der Approbation für alle jüdischen Medizinerinnen und Mediziner im September 1938 durfte Fritz Joelsohn nicht mehr als Arzt arbeiten und musste seine Praxis aufgeben.
In dieser Zeit scheiterte die Ehe von Fritz und Toni Joelsohn. Das Ehepaar reichte die Scheidung ein, Fritz Joelsohn zog aus. So lange er konnte, sorgte er für den Unterhalt Tonis und der gemeinsamen Kinder, die weiter in der Mackensenstraße 15, ehemals Motzstraße 86, lebten. Der Umgang blieb freundschaftlich.
Ab September 1939 wohnte er in der Rathenower Straße 8 bei der Jugendfürsorgerin und Wohlfahrtspflegerin Elly Oppenheim, geschiedene Blumenfeld, die er am 1. Juni 1942 in zweiter Ehe heiratete.
Von 1940 bis 1943 musste Fritz Joelsohn bei der Firma Siemens und Halske in der Abteilung Wernerwerk am Charlottenburger Ufer 17 Zwangsarbeit leisten.
Zusammen mit seiner zweiten Ehefrau Elly befand er sich ab dem 30. März 1943 in der Sammelstelle Große Hamburger Straße 26. Mit dem „37. Transport“ wurden beide am 19. April 1943 nach Auschwitz deportiert. Dort starb Fritz Joelsohn am 31. Juli 1943.
Elly Joelsohn überlebte. Nach ihrer Befreiung kehrte sie nach Berlin zurück und wohnte in Friedenau. Fritz Joelsohns erste Ehefrau Toni und Tochter Ursula wurden ebenfalls nach Auschwitz deportiert und überlebten nicht. Seinem Sohn Walter gelang die Flucht in die Schweiz. Später übersiedelte er in die USA.