Lina Rosen née Joseph

Location 
Jablonskistraße 20
District
Prenzlauer Berg
Stone was laid
06 June 2013
Born
17 December 1883 in Horst (Pommern) / Niechorze
Deportation
on 01 March 1943 to Auschwitz
Murdered
in Auschwitz

Lina Rosen, geb. Joseph, wurde am 17. Dezember 1883 im pommerschen Horst, Kreis Grimmen geboren. Am 25. Oktober 1908 heiratete sie Max Rosen (geb. am 12. Dezember 1881 in Trebbin/Pommern). Mit ihren 1909 und 1911 geborenen Söhnen Heinz und Kurt lebte die Familie in Berlin O. in der Gubener Straße 29. Im Berliner Adressbuch von 1931 ist Max Rosen als Kaufmann in der Winsstraße 22 verzeichnet. Max Rosen verstarb am 27. März 1932 und wurde auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee bestattet.<br />
<br />
Aus einer Bescheinigung der ehemaligen Wirtschaftshilfe der Jüdischen Gemeinde vom 20. April 1934 geht hervor, dass der Sohn Kurt Rosen vom 8. Oktober 1933 bis 31. März 1934 als Praktikant in der von der Jüdischen Gemeinde errichteten Siedlerschule Waidmannslust zum Zwecke der Berufsumschichtung in der Schlosserei und Gärtnerei beschäftigt war und dort zusammen mit den anderen Praktikanten lebte. Wahrscheinlich war dies eine berufliche Vorbereitung für die geplante Emigration nach Palästina. Bis zu seiner Auswanderung im Januar 1935 wohnte er bei seiner Mutter in der Gubener Straße 29.<br />
<br />
1936/37 zog die nunmehr allein lebende Lina Rosen freiwillig in eine 2-Zimmer- Wohnung in der Jablonskistraße 20 um, wo sie auch noch bei der Volkszählung vom Mai 1939 gemeldet war. Vielleicht nach einer Zwangsumsiedlung oder aus wirtschaftlicher Not lebte sie seit August 1942 für 46 RM Miete in einer 2-Zimmer-Wohnung ohne Komfort in der Jablonskistraße 7 zusammen mit Frau Liny Rosner, die für ihr Zimmer 27 RM Miete zahlte. Hauseigentümer war Herr Leschinsky, von dem es in den Akten 1943 hieß, dass er „abgewandert“ sei.<br />
<br />
Zuletzt war Lina Rosen als Zwangsarbeiterin bei Riedel in Britz beschäftigt. Am 27. Februar 1943 musste sie ihre Vermögenserklärung unterschreiben. Die vom 1. Februar 1943 datierte Verfügung der Gestapo über die Einziehung ihres Vermögens wurde ihr ebenfalls am 27. Februar 1943 im Sammellager Große Hamburger Straße 26 überreicht. Es ist zu vermuten, dass sie im Rahmen der „Fabrik-Aktion“ an ihrem Arbeitsplatz bei Riedel verhaftet wurde.<br />
<br />
Lina Rosen wurde im Alter von fast 60 Jahren in dem „31. Osttransport“ vom 1. März 1943 mit 1736 Juden nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.<br />
<br />
Ihr Sohn Heinz, der mit seiner Frau Elfriede und seinem vierjährigen Sohn Lot in Friedrichshain in der Liebigstraße 23 wohnte, wurde mit seiner jungen Familie am 3. März 1943 mit über 1500 Juden nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.<br />
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Nur ihr jüngerer Sohn Kurt hat die Schoah überlebt. Er und seine spätere Frau Irina Zlotnicki konnten sich nach Palästina retten. Ihre in Israel lebende Enkelin Dafna Baygan hat den Wunsch geäußert, für ihre 16 deportierten Angehörigen Stolpersteine zu verlegen.

Lina Rosen, geb. Joseph, wurde am 17. Dezember 1883 im pommerschen Horst, Kreis Grimmen geboren. Am 25. Oktober 1908 heiratete sie Max Rosen (geb. am 12. Dezember 1881 in Trebbin/Pommern). Mit ihren 1909 und 1911 geborenen Söhnen Heinz und Kurt lebte die Familie in Berlin O. in der Gubener Straße 29. Im Berliner Adressbuch von 1931 ist Max Rosen als Kaufmann in der Winsstraße 22 verzeichnet. Max Rosen verstarb am 27. März 1932 und wurde auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee bestattet.

Aus einer Bescheinigung der ehemaligen Wirtschaftshilfe der Jüdischen Gemeinde vom 20. April 1934 geht hervor, dass der Sohn Kurt Rosen vom 8. Oktober 1933 bis 31. März 1934 als Praktikant in der von der Jüdischen Gemeinde errichteten Siedlerschule Waidmannslust zum Zwecke der Berufsumschichtung in der Schlosserei und Gärtnerei beschäftigt war und dort zusammen mit den anderen Praktikanten lebte. Wahrscheinlich war dies eine berufliche Vorbereitung für die geplante Emigration nach Palästina. Bis zu seiner Auswanderung im Januar 1935 wohnte er bei seiner Mutter in der Gubener Straße 29.

1936/37 zog die nunmehr allein lebende Lina Rosen freiwillig in eine 2-Zimmer- Wohnung in der Jablonskistraße 20 um, wo sie auch noch bei der Volkszählung vom Mai 1939 gemeldet war. Vielleicht nach einer Zwangsumsiedlung oder aus wirtschaftlicher Not lebte sie seit August 1942 für 46 RM Miete in einer 2-Zimmer-Wohnung ohne Komfort in der Jablonskistraße 7 zusammen mit Frau Liny Rosner, die für ihr Zimmer 27 RM Miete zahlte. Hauseigentümer war Herr Leschinsky, von dem es in den Akten 1943 hieß, dass er „abgewandert“ sei.

Zuletzt war Lina Rosen als Zwangsarbeiterin bei Riedel in Britz beschäftigt. Am 27. Februar 1943 musste sie ihre Vermögenserklärung unterschreiben. Die vom 1. Februar 1943 datierte Verfügung der Gestapo über die Einziehung ihres Vermögens wurde ihr ebenfalls am 27. Februar 1943 im Sammellager Große Hamburger Straße 26 überreicht. Es ist zu vermuten, dass sie im Rahmen der „Fabrik-Aktion“ an ihrem Arbeitsplatz bei Riedel verhaftet wurde.

Lina Rosen wurde im Alter von fast 60 Jahren in dem „31. Osttransport“ vom 1. März 1943 mit 1736 Juden nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.

Ihr Sohn Heinz, der mit seiner Frau Elfriede und seinem vierjährigen Sohn Lot in Friedrichshain in der Liebigstraße 23 wohnte, wurde mit seiner jungen Familie am 3. März 1943 mit über 1500 Juden nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.

Nur ihr jüngerer Sohn Kurt hat die Schoah überlebt. Er und seine spätere Frau Irina Zlotnicki konnten sich nach Palästina retten. Ihre in Israel lebende Enkelin Dafna Baygan hat den Wunsch geäußert, für ihre 16 deportierten Angehörigen Stolpersteine zu verlegen.