Herta Zlotnicki née Freund

Location 
Torstraße 93
Historical name
Lothringer Straße 93
District
Mitte
Stone was laid
06 June 2013
Born
09 December 1900 in Ratibor / Racibórz
Occupation
Schneiderin
Deportation
on 01 March 1943 to Auschwitz
Murdered
in Auschwitz

Erich Zlotnicki wurde am 6. Februar 1898 in Berlin, Herta Zlotnicki am 9. Dezember 1900 in Ratibor/Schlesien geboren. <br />
<br />
Herta war Schneiderin und wohnte vor ihrer Eheschließung in Spandau, Obermeierweg 16. Sie hatte eine „Puppenklinik Hertha Freund“. Im Berliner Adressbuch von 1939 ist folgender Eintrag zu finden: Zlotnicki, Herta, Spielwaren, Spandau, Breite Straße 2.<br />
<br />
Wann Erich und Herta Zlotnicki geheiratet haben, ist nicht genau bekannt. Bei der Volkszählung vom Mai 1939 waren sie als verheiratet in der Lothringerstraße 38 gemeldet.<br />
<br />
Ihre letzte Adresse vor der Deportation war Berlin N 58, Buchholzer Straße 9, III, Vorderhaus bei Löwenthal. Dort bewohnten sie seit 1939 ein möbliertes Zimmer, für das sie monatlich 37 RM Miete zahlten. Es könnte sein, dass sie nach der Aberkennung des Kündigungsschutzes für Juden im April 1939 ihre Wohnung in der Lothringer Straße 38 verlassen mussten. Nach dem Verlust des Mietschutzes konnten Juden meistens nur noch eine Wohnung bei jüdischen Hausbesitzern finden oder mussten als Untermieter bei jüdischen Wohnungsinhabern einziehen. <br />
<br />
Erichs letzter Beschäftigungsort als Zwangsarbeiter geht aus den Akten nicht hervor, Herta arbeitete bei Jakubaschke in der Simeonstraße 11 für einen Wochenlohn von 13 RM. Es ist zu vermuten, dass beide im Rahmen der „Fabrik-Aktion“ vom 27. Februar 1943 an ihren Arbeitsplätzen verhaftet wurden und in die Sammelstellen zur Deportation verschleppt wurden. Ihre Vermögenserklärungen mussten sie am 28. Februar 1943 ausfüllen.<br />
<br />
Herta Zlotnicki wurde mit dem Transport vom 3. März 1943 mit über 1500 Insassen nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Erich Zlotnicki wurde mit dem Transport vom 1. März 1943 mit 1736 Insassen nach Auschwitz deportiert; dort ist er am 30. Dezember 1944 verstorben, vermutlich vernichtet durch Arbeit.<br />
<br />
Erich Zlotnicki war der älteste Sohn von Theresa Zlotnicki, die in der Fehrbellinerstr. 3 wohnte. Seine Mutter und drei seiner Schwestern (Herta Wolfberg, Danziger Str. 52, Else David, Käthe-Niederkirchner-Str. 25, und Vera Kohn, Mahlsdorferstr. 94, Köpenick) wurden ebenfalls mit ihren Ehemännern und Kindern deportiert und ermordet. Einige Angehörige hatten noch versucht, nach Argentinien zu fliehen, hatten aber kein Einreisevisum bekommen. Die einzige Überlebende der großen Familie war Erichs jüngste Schwester Irina, die sich mit ihrem späteren Mann Kurt Rosen nach Palästina retten konnte. Deren in Israel lebende Enkelin Dafna Baygan hat den Wunsch geäußert, für die 16 ermordeten Angehörigen ihrer Familie Stolpersteine zu verlegen.

Erich Zlotnicki wurde am 6. Februar 1898 in Berlin, Herta Zlotnicki am 9. Dezember 1900 in Ratibor/Schlesien geboren.

Herta war Schneiderin und wohnte vor ihrer Eheschließung in Spandau, Obermeierweg 16. Sie hatte eine „Puppenklinik Hertha Freund“. Im Berliner Adressbuch von 1939 ist folgender Eintrag zu finden: Zlotnicki, Herta, Spielwaren, Spandau, Breite Straße 2.

Wann Erich und Herta Zlotnicki geheiratet haben, ist nicht genau bekannt. Bei der Volkszählung vom Mai 1939 waren sie als verheiratet in der Lothringerstraße 38 gemeldet.

Ihre letzte Adresse vor der Deportation war Berlin N 58, Buchholzer Straße 9, III, Vorderhaus bei Löwenthal. Dort bewohnten sie seit 1939 ein möbliertes Zimmer, für das sie monatlich 37 RM Miete zahlten. Es könnte sein, dass sie nach der Aberkennung des Kündigungsschutzes für Juden im April 1939 ihre Wohnung in der Lothringer Straße 38 verlassen mussten. Nach dem Verlust des Mietschutzes konnten Juden meistens nur noch eine Wohnung bei jüdischen Hausbesitzern finden oder mussten als Untermieter bei jüdischen Wohnungsinhabern einziehen.

Erichs letzter Beschäftigungsort als Zwangsarbeiter geht aus den Akten nicht hervor, Herta arbeitete bei Jakubaschke in der Simeonstraße 11 für einen Wochenlohn von 13 RM. Es ist zu vermuten, dass beide im Rahmen der „Fabrik-Aktion“ vom 27. Februar 1943 an ihren Arbeitsplätzen verhaftet wurden und in die Sammelstellen zur Deportation verschleppt wurden. Ihre Vermögenserklärungen mussten sie am 28. Februar 1943 ausfüllen.

Herta Zlotnicki wurde mit dem Transport vom 3. März 1943 mit über 1500 Insassen nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Erich Zlotnicki wurde mit dem Transport vom 1. März 1943 mit 1736 Insassen nach Auschwitz deportiert; dort ist er am 30. Dezember 1944 verstorben, vermutlich vernichtet durch Arbeit.

Erich Zlotnicki war der älteste Sohn von Theresa Zlotnicki, die in der Fehrbellinerstr. 3 wohnte. Seine Mutter und drei seiner Schwestern (Herta Wolfberg, Danziger Str. 52, Else David, Käthe-Niederkirchner-Str. 25, und Vera Kohn, Mahlsdorferstr. 94, Köpenick) wurden ebenfalls mit ihren Ehemännern und Kindern deportiert und ermordet. Einige Angehörige hatten noch versucht, nach Argentinien zu fliehen, hatten aber kein Einreisevisum bekommen. Die einzige Überlebende der großen Familie war Erichs jüngste Schwester Irina, die sich mit ihrem späteren Mann Kurt Rosen nach Palästina retten konnte. Deren in Israel lebende Enkelin Dafna Baygan hat den Wunsch geäußert, für die 16 ermordeten Angehörigen ihrer Familie Stolpersteine zu verlegen.