Elise Block née Seligmann

Location 
Leopoldstr. 32
District
Kaulsdorf
Stone was laid
30 November 2013
Born
23 March 1867 in Emden
Deportation
on 14 September 1942 to the Ghetto Theresienstadt
Murdered
26 September 1942 im Ghetto Theresienstadt

Elise Block wurde als Elise Seligmann am 23. März 1867 im ostfriesischen Emden geboren. Nachdem ihr erster Ehemann, von dem nur der Nachname Rappaport bekannt ist, gestorben war, heiratete sie den ebenfalls verwitweten Kaufmann Otto Block, der 1861 im schlesischen Namslau (heute: Namysłów) geboren wurde. Mit ihm lebte sie bis zu seinem Tod im Juli 1919 in Berlin-Moabit in der Levetzowstraße 14. Die beiden Söhne Walter und Heinz, die 1901 und 1908 geboren wurden, stammten vermutlich aus der ersten Ehe von Otto Block mit Klara Block (geborene Fischer), die 1912 in Berlin verstorben ist.<br />
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Etwa ab 1922 wohnte Elise Block in der Leopoldstraße 10a, deren Nummer 1935 in 32 geändert wurde. Aus den Berliner Adressbüchern geht hervor, dass sie Eigentümerin und einzige Bewohnerin des Anfang der 1920er Jahre errichteten Neubaus war. Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme wurde sie Ende der 1930er Jahre gezwungen, das Haus zu verkaufen. Sie plante, ihrem Sohn Heinz zu folgen, der mit seiner Frau Susana, geborene Zuttermann, nach Paraguay ausgewandert war. Ihre Möbel und Wertsachen hatte sie bereits nach Hamburg transportieren lassen, um von dort die Überfahrt nach Südamerika anzutreten. Durch das im Oktober 1941 verhängte Auswanderungsverbot für Juden wurden ihre Pläne durchkreuzt.<br />
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Ihren letzten Wohnsitz hatte Elise Block in Berlin-Charlottenburg in der Schillerstraße 6, wo sie zur Untermiete bei Käte Bermann wohnte. Von dort wurde sie am 14. September 1942 mit dem zweiten großen Alterstransport nach Theresienstadt deportiert. Elise Block starb dort am 26. September 1942, elf Tage nach ihrer Ankunft. Als Todesursache wird in der vom Ältestenrat des Ghettos Theresienstadt ausgestellten Todesfallanzeige akuter Darmkatarh angegeben. Von den 999 Menschen, die mit Elise Block deportiert wurden, überlebten nur 57.<br />
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Elise Blocks (Stief-)Sohn Walter wurde im Januar 1942 nach Riga deportiert und dort ermordet. Sein jüngerer Bruder Heinz überlebte im südamerikanischen Exil. In Paraguay kamen 1943 und 1948 Elise Blocks Enkel Pedro Ismael und Walter Maximiliano zur Welt. Heinz Block starb 1949 in Montevideo (Uruguay). <br />

Elise Block wurde als Elise Seligmann am 23. März 1867 im ostfriesischen Emden geboren. Nachdem ihr erster Ehemann, von dem nur der Nachname Rappaport bekannt ist, gestorben war, heiratete sie den ebenfalls verwitweten Kaufmann Otto Block, der 1861 im schlesischen Namslau (heute: Namysłów) geboren wurde. Mit ihm lebte sie bis zu seinem Tod im Juli 1919 in Berlin-Moabit in der Levetzowstraße 14. Die beiden Söhne Walter und Heinz, die 1901 und 1908 geboren wurden, stammten vermutlich aus der ersten Ehe von Otto Block mit Klara Block (geborene Fischer), die 1912 in Berlin verstorben ist.

Etwa ab 1922 wohnte Elise Block in der Leopoldstraße 10a, deren Nummer 1935 in 32 geändert wurde. Aus den Berliner Adressbüchern geht hervor, dass sie Eigentümerin und einzige Bewohnerin des Anfang der 1920er Jahre errichteten Neubaus war. Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme wurde sie Ende der 1930er Jahre gezwungen, das Haus zu verkaufen. Sie plante, ihrem Sohn Heinz zu folgen, der mit seiner Frau Susana, geborene Zuttermann, nach Paraguay ausgewandert war. Ihre Möbel und Wertsachen hatte sie bereits nach Hamburg transportieren lassen, um von dort die Überfahrt nach Südamerika anzutreten. Durch das im Oktober 1941 verhängte Auswanderungsverbot für Juden wurden ihre Pläne durchkreuzt.

Ihren letzten Wohnsitz hatte Elise Block in Berlin-Charlottenburg in der Schillerstraße 6, wo sie zur Untermiete bei Käte Bermann wohnte. Von dort wurde sie am 14. September 1942 mit dem zweiten großen Alterstransport nach Theresienstadt deportiert. Elise Block starb dort am 26. September 1942, elf Tage nach ihrer Ankunft. Als Todesursache wird in der vom Ältestenrat des Ghettos Theresienstadt ausgestellten Todesfallanzeige akuter Darmkatarh angegeben. Von den 999 Menschen, die mit Elise Block deportiert wurden, überlebten nur 57.

Elise Blocks (Stief-)Sohn Walter wurde im Januar 1942 nach Riga deportiert und dort ermordet. Sein jüngerer Bruder Heinz überlebte im südamerikanischen Exil. In Paraguay kamen 1943 und 1948 Elise Blocks Enkel Pedro Ismael und Walter Maximiliano zur Welt. Heinz Block starb 1949 in Montevideo (Uruguay).