Johanna Böhm

Location 
Birkbuschgarten 15
District
Steglitz
Stone was laid
14 November 2015
Born
11 November 1881 in Lublinitz (Schlesien) / Lubliniec
Deportation
on 26 September 1942 to Raasiku
Murdered
in Raasiku

Frau Johanna Böhm wurde am 11. November 1881 in Lublinitz/Schlesien (poln. Lubliniec) geboren. Bei der Volkszählung am 17. Mai 1939 war sie unter der Adresse Birkbuschgarten 15 gemeldet. Bereits vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wurden Juden in Deutschland aus ihren Wohnungen verdrängt und in so genannten Judenhäusern untergebracht. So musste auch Johanna Böhm unter dem Druck der nationalsozialistischen Stadtverwaltung in die Bayreuther Straße 41, später in die Wartburgstraße 24 umziehen. Von dort wurde sie am 26. September 1942 ins Baltikum deportiert.<br />
<br />
Über das weitere Schicksal der deportierten Menschen sind wir oftmals nur durch Zeugenaussagen der Frauen und Männer unterrichtet, die nach Ankunft der Deportationszüge zur Zwangsarbeit ausgesucht wurden (Selektion) und den Holocaust überlebt haben. Im Fall der damals fast 61-jährigen Johanna Böhm muss man davon ausgehen, dass sie am 30. September unmittelbar nach der Ankunft in Raasiku (nahe Tallinn/Reval in Estland) zu einem in der Nähe gelegenen Sand- und Waldgebiet namens Kalevi Liiva getrieben wurde. Dort wurde sie zusammen mit anderen Menschen im Auftrag der deutschen Besatzungsmacht von Mitgliedern der estnischen Hilfspolizei erschossen.<br />
<br />
Die Informationen über Johanna Böhm stammen in erster Linie aus den Akten des nationalsozialistischen Regimes. Neben den Melderegistern und den Deportationslisten sind vor allem die Akten der deutschen Finanzverwaltung zu nennen. So musste Johanna Böhm für die Berliner Finanzverwaltung am 19. September 1942 – eine Woche vor ihrer Deportation – eine Vermögenserklärung ausfüllen. Ihr gesamtes Vermögen in Höhe von 635 Reichsmark wurde daraufhin vom Oberfinanzpräsidenten Berlin-Brandenburg eingezogen.

Frau Johanna Böhm wurde am 11. November 1881 in Lublinitz/Schlesien (poln. Lubliniec) geboren. Bei der Volkszählung am 17. Mai 1939 war sie unter der Adresse Birkbuschgarten 15 gemeldet. Bereits vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wurden Juden in Deutschland aus ihren Wohnungen verdrängt und in so genannten Judenhäusern untergebracht. So musste auch Johanna Böhm unter dem Druck der nationalsozialistischen Stadtverwaltung in die Bayreuther Straße 41, später in die Wartburgstraße 24 umziehen. Von dort wurde sie am 26. September 1942 ins Baltikum deportiert.

Über das weitere Schicksal der deportierten Menschen sind wir oftmals nur durch Zeugenaussagen der Frauen und Männer unterrichtet, die nach Ankunft der Deportationszüge zur Zwangsarbeit ausgesucht wurden (Selektion) und den Holocaust überlebt haben. Im Fall der damals fast 61-jährigen Johanna Böhm muss man davon ausgehen, dass sie am 30. September unmittelbar nach der Ankunft in Raasiku (nahe Tallinn/Reval in Estland) zu einem in der Nähe gelegenen Sand- und Waldgebiet namens Kalevi Liiva getrieben wurde. Dort wurde sie zusammen mit anderen Menschen im Auftrag der deutschen Besatzungsmacht von Mitgliedern der estnischen Hilfspolizei erschossen.

Die Informationen über Johanna Böhm stammen in erster Linie aus den Akten des nationalsozialistischen Regimes. Neben den Melderegistern und den Deportationslisten sind vor allem die Akten der deutschen Finanzverwaltung zu nennen. So musste Johanna Böhm für die Berliner Finanzverwaltung am 19. September 1942 – eine Woche vor ihrer Deportation – eine Vermögenserklärung ausfüllen. Ihr gesamtes Vermögen in Höhe von 635 Reichsmark wurde daraufhin vom Oberfinanzpräsidenten Berlin-Brandenburg eingezogen.