Walter Merory

Location 
Düppelstr. 39 a
District
Steglitz
Stone was laid
07 September 2017
Born
03 July 1899 in Berlin
Occupation
Bäcker
Deportation
on 19 November 1940 to the KZ Sachsenhausen
Later deported
to the KZ Neuengamme
Later deported
on 30 May 1941 to the KZ Dachau
Dead
18 May 1942 in der Tötungsanstalt Hartheim

Walter Siegbert Merory kam am 3. Juli 1899 in Berlin als Sohn des Buchhalters Isidore Merory und seiner Frau Amalie Maria, geborene Bogen, zur Welt. <br />
<br />
Walter hatte vier ältere Geschwister und sechs jüngere. Einer der Brüder war jedoch bereits vor Walters Geburt mit einem Jahr gestorben. Eine der Schwestern starb kurz nach ihrer Geburt, und ein älterer Bruder starb mit 22 Jahren.<br />
<br />
Alle Familienmitglieder hatten die polnische Staatsangehörigkeit. <br />
<br />
Die Familie wohnte ab 1918 in Steglitz in der Bismarckstraße in einer 5-Zimmer-Wohnung. Der Vater Isidore Merory war Buchhalter bei der Schultheiß-Patzenhofer-Brauerei und verdiente gut.<br />
<br />
Walter Merory wurde Bäcker. Er heiratete am 29. März 1926 in Steglitz die nichtjüdische Hausangestellte Maria Magdalena Häring. Am 28. Februar 1928 wurde die Tochter Ingeburg geboren. Die Familie wohnte in der Göttinger Straße in Steglitz. In den dreißiger Jahren zogen sie in die Düppelstraße 39a. <br />
<br />
Am 31. Januar 1939 starb seine Frau Maria Magdalena. <br />
<br />
Im Mai 1939 hatte er eine Untermieterin: die nichtjüdische Gertrud Heidrich mit ihrer 1927 geborenen Tochter Maria.<br />
<br />
Am 13. September 1939 wurde Walter Merory verhaftet und in das KZ Sachsenhausen gebracht, von dort kam er in das KZ Neuengamme und von dort am 30. Mai 1941 bis zum 18. Mai 1942 in das KZ Dachau. Am 18. Mai 1942 wurde er in der Tötungsanstalt Hartheim ermordet, wahrscheinlich, weil er nicht mehr arbeitsfähig war. Walter Merory, so ist zu vermuten, hatte sich politisch betätigt, das ist aufgrund seiner Verhaftung bereits 1939 und Internierung im KZ Sachsenhausen wahrscheinlich. <br />
<br />
Sein „Vermögen“ wurde mit Hinweis auf den Erlass des „Führers“ über die Verwertung von Vermögen von Reichsfeinden vom 29.5.1941 zu Gunsten des Deutschen Reiches eingezogen. Einziger Besitz von Walter Merory war eine Armbanduhr – weiß – mit Lederband. Sie wurde versteigert und erbrachte einen Erlös von 81,93 Reichsmark. <br />
<br />
Seine verwitwete Mutter und seine Schwestern Sophie und Rosa wurden gemeinsam aus der Yorkstraße am 19. Januar 1942 nach Riga deportiert und dort ermordet.<br />
<br />
Drei Brüder Walter Merorys, Martin, Siegbert und Joseph wurden im Oktober 1938 nach Polen abgeschoben. Von dort sind sie in die Sowjetunion geflohen, wo sie starben. Die Umstände und Zeitpunkte ihres Todes sind nicht bekannt.<br />
Sein Bruder Martin war Schauspieler und verheiratet mit der Nichtjüdin Ella. Sie hatten drei Töchter: Lieselotte, Margarete und Eva Klara, geboren zwischen 1920 und 1927. Die Töchter verließen nach dem Krieg Deutschland und wohnten in den 1960er Jahren in Kalifornien. <br />
<br />
Auch sein Bruder Herbert und seine Schwester Hildegard emigrierten.<br />
<br />
Die erst 11 Jahre alte Tochter Walter Merorys, Ingeburg, blieb nach der Verhaftung ihres Vaters alleine zurück, erst nach drei Monaten schickte das zuständige Jugendamt sie zu ihrer Großmutter mütterlicherseits in das Riesengebirge. Sie wurde von Ingeburg Tante Martha genannt. <br />
Von dort floh sie nach Kriegsende durch die von Polen besetzten Gebiete nach Sande in Niedersachsen. Von dort schrieb sie am 8.Mai 1946 an das ITS nach Arolsen, sie sei am 20. April 1946 vollständig ausgeplündert dort angekommen. Später wurden ihr zwei Söhne geboren, Joachim und Klaus. 1967 heiratete sie Friedrich Wilhelm Ücker in Neustadt im Schwarzwald. Dort starb sie im Jahr 2013.

Walter Siegbert Merory kam am 3. Juli 1899 in Berlin als Sohn des Buchhalters Isidore Merory und seiner Frau Amalie Maria, geborene Bogen, zur Welt.

Walter hatte vier ältere Geschwister und sechs jüngere. Einer der Brüder war jedoch bereits vor Walters Geburt mit einem Jahr gestorben. Eine der Schwestern starb kurz nach ihrer Geburt, und ein älterer Bruder starb mit 22 Jahren.

Alle Familienmitglieder hatten die polnische Staatsangehörigkeit.

Die Familie wohnte ab 1918 in Steglitz in der Bismarckstraße in einer 5-Zimmer-Wohnung. Der Vater Isidore Merory war Buchhalter bei der Schultheiß-Patzenhofer-Brauerei und verdiente gut.

Walter Merory wurde Bäcker. Er heiratete am 29. März 1926 in Steglitz die nichtjüdische Hausangestellte Maria Magdalena Häring. Am 28. Februar 1928 wurde die Tochter Ingeburg geboren. Die Familie wohnte in der Göttinger Straße in Steglitz. In den dreißiger Jahren zogen sie in die Düppelstraße 39a.

Am 31. Januar 1939 starb seine Frau Maria Magdalena.

Im Mai 1939 hatte er eine Untermieterin: die nichtjüdische Gertrud Heidrich mit ihrer 1927 geborenen Tochter Maria.

Am 13. September 1939 wurde Walter Merory verhaftet und in das KZ Sachsenhausen gebracht, von dort kam er in das KZ Neuengamme und von dort am 30. Mai 1941 bis zum 18. Mai 1942 in das KZ Dachau. Am 18. Mai 1942 wurde er in der Tötungsanstalt Hartheim ermordet, wahrscheinlich, weil er nicht mehr arbeitsfähig war. Walter Merory, so ist zu vermuten, hatte sich politisch betätigt, das ist aufgrund seiner Verhaftung bereits 1939 und Internierung im KZ Sachsenhausen wahrscheinlich.

Sein „Vermögen“ wurde mit Hinweis auf den Erlass des „Führers“ über die Verwertung von Vermögen von Reichsfeinden vom 29.5.1941 zu Gunsten des Deutschen Reiches eingezogen. Einziger Besitz von Walter Merory war eine Armbanduhr – weiß – mit Lederband. Sie wurde versteigert und erbrachte einen Erlös von 81,93 Reichsmark.

Seine verwitwete Mutter und seine Schwestern Sophie und Rosa wurden gemeinsam aus der Yorkstraße am 19. Januar 1942 nach Riga deportiert und dort ermordet.

Drei Brüder Walter Merorys, Martin, Siegbert und Joseph wurden im Oktober 1938 nach Polen abgeschoben. Von dort sind sie in die Sowjetunion geflohen, wo sie starben. Die Umstände und Zeitpunkte ihres Todes sind nicht bekannt.
Sein Bruder Martin war Schauspieler und verheiratet mit der Nichtjüdin Ella. Sie hatten drei Töchter: Lieselotte, Margarete und Eva Klara, geboren zwischen 1920 und 1927. Die Töchter verließen nach dem Krieg Deutschland und wohnten in den 1960er Jahren in Kalifornien.

Auch sein Bruder Herbert und seine Schwester Hildegard emigrierten.

Die erst 11 Jahre alte Tochter Walter Merorys, Ingeburg, blieb nach der Verhaftung ihres Vaters alleine zurück, erst nach drei Monaten schickte das zuständige Jugendamt sie zu ihrer Großmutter mütterlicherseits in das Riesengebirge. Sie wurde von Ingeburg Tante Martha genannt.
Von dort floh sie nach Kriegsende durch die von Polen besetzten Gebiete nach Sande in Niedersachsen. Von dort schrieb sie am 8.Mai 1946 an das ITS nach Arolsen, sie sei am 20. April 1946 vollständig ausgeplündert dort angekommen. Später wurden ihr zwei Söhne geboren, Joachim und Klaus. 1967 heiratete sie Friedrich Wilhelm Ücker in Neustadt im Schwarzwald. Dort starb sie im Jahr 2013.