Lucie Löwenstein née Löwenstein

Location 
Suarezstraße 21
District
Charlottenburg
Stone was laid
10 November 2013
Born
01 October 1886 in Berlin
Deportation
on 02 March 1943 to Auschwitz
Murdered
in Auschwitz

Lucie Löwenstein, geb. Löwenstein, wurde am 1.Oktober 1886 in Berlin geboren und lebte bis zu ihrer Heirat 1910 bei ihren Eltern in der Krausnickstraße 9 in Berlin-Mitte. Mit ihrem Ehemann Hermann Löwenstein (siehe dort) zog sie in eine Zweieinhalb-Zimmerwohnung im Gartenhaus der Suarezstraße 21, in der 1913 auch ihr Sohn Alfred 1913 geboren wurde. Er war ihr einziges Kind.<br />
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Sie führte den Haushalt in dieser wie in der 1930 bezogenen größeren Wohnung im Vorderhaus. Die Entrechtung und Isolierung der jüdischen Menschen nach der Machtübernahme Hitlers 1933 brachte sie sicher auch dazu, den Ausreiseplan ihres Sohnes Alfred zu unterstützen. Ihm gelang die Flucht in die USA noch vor 1938. Dort nahm er den Namen Fred Lowe an und lebte und arbeitete in Madison in Wisconsin. 1959 stellte er als einziger Nachkomme einen Entschädigungsantrag in Berlin und erhielt eine geringe „Entschädigung“ für Vermögens- und Berufsschaden.<br />
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Nach dem Novemberpogrom 1938 erließen die Nazis weitere „Judengesetze“, in deren Folge Lucie und Hermann Löwenstein u.a. ihre Wohnung räumen, als Untermieter einer jüdischen Familie in die Spichernstraße ziehen und Teile der Wohnungseinrichtung und das Warenlager verkaufen mussten. Lucie Löwenstein unterstützte sicher ihre gemeinsamen Ausreisepläne und den Versuch, dafür Devisen zu beschaffen. Der Versuch scheiterte und ihr Ehemann musste wegen Devisenvergehens ein Jahr Haft in Bonn verbüßen. Befreundete Nachbarn versorgten sie ab dieser Zeit mit Lebensmitteln.<br />
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Die Familie musste 1942 nochmals umziehen in die Prinzregentenstraße 75. Nachdem Hermann Löwenstein bereits am 1.9.1942 von der Gestapo verhaftet worden war, wurde Lucie am 2. März 1943 ebenfalls von der Gestapo „abgeholt“ und mit mehr als 1700 ZwangsarbeiterInnen aus „kriegswichtigen Betrieben“ (die berüchtigte „Fabrikaktion“) vom Güterbahnhof Moabit in der Putlitzstraße mit dem sog. „32. Osttransport“ in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert. Nur 45 Frauen wurden als Häftlinge in das Lager eingewiesen. Alle anderen wurden sofort zu den Gaskammern gebracht und ermordet.<br />
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Lucie Löwenstein wurde am 2. März 1943 nach Auschwitz deportiert und sofort nach Ankunft in den Gaskammern ermordet.<br />
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Lucie Löwenstein, geb. Löwenstein, wurde am 1.Oktober 1886 in Berlin geboren und lebte bis zu ihrer Heirat 1910 bei ihren Eltern in der Krausnickstraße 9 in Berlin-Mitte. Mit ihrem Ehemann Hermann Löwenstein (siehe dort) zog sie in eine Zweieinhalb-Zimmerwohnung im Gartenhaus der Suarezstraße 21, in der 1913 auch ihr Sohn Alfred 1913 geboren wurde. Er war ihr einziges Kind.

Sie führte den Haushalt in dieser wie in der 1930 bezogenen größeren Wohnung im Vorderhaus. Die Entrechtung und Isolierung der jüdischen Menschen nach der Machtübernahme Hitlers 1933 brachte sie sicher auch dazu, den Ausreiseplan ihres Sohnes Alfred zu unterstützen. Ihm gelang die Flucht in die USA noch vor 1938. Dort nahm er den Namen Fred Lowe an und lebte und arbeitete in Madison in Wisconsin. 1959 stellte er als einziger Nachkomme einen Entschädigungsantrag in Berlin und erhielt eine geringe „Entschädigung“ für Vermögens- und Berufsschaden.

Nach dem Novemberpogrom 1938 erließen die Nazis weitere „Judengesetze“, in deren Folge Lucie und Hermann Löwenstein u.a. ihre Wohnung räumen, als Untermieter einer jüdischen Familie in die Spichernstraße ziehen und Teile der Wohnungseinrichtung und das Warenlager verkaufen mussten. Lucie Löwenstein unterstützte sicher ihre gemeinsamen Ausreisepläne und den Versuch, dafür Devisen zu beschaffen. Der Versuch scheiterte und ihr Ehemann musste wegen Devisenvergehens ein Jahr Haft in Bonn verbüßen. Befreundete Nachbarn versorgten sie ab dieser Zeit mit Lebensmitteln.

Die Familie musste 1942 nochmals umziehen in die Prinzregentenstraße 75. Nachdem Hermann Löwenstein bereits am 1.9.1942 von der Gestapo verhaftet worden war, wurde Lucie am 2. März 1943 ebenfalls von der Gestapo „abgeholt“ und mit mehr als 1700 ZwangsarbeiterInnen aus „kriegswichtigen Betrieben“ (die berüchtigte „Fabrikaktion“) vom Güterbahnhof Moabit in der Putlitzstraße mit dem sog. „32. Osttransport“ in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert. Nur 45 Frauen wurden als Häftlinge in das Lager eingewiesen. Alle anderen wurden sofort zu den Gaskammern gebracht und ermordet.

Lucie Löwenstein wurde am 2. März 1943 nach Auschwitz deportiert und sofort nach Ankunft in den Gaskammern ermordet.