Rosalie Wolff née Semmel

Location 
Deitmerstr. 6
District
Steglitz
Stone was laid
29 October 2020
Born
07 January 1871 in Borek / Borek Wielkopolski
Occupation
Näherin
Deportation
on 10 August 1942 to Theresienstadt
Murdered
06 January 1943 in Theresienstadt

Rosalie Wolff kam am 7. Januar 1871 in Borek (heute Borek Wielkopolski in Polen) als Tochter des Kaufmanns Max Semmel und seiner Frau Ernestine, geb. Kobylinska, zur Welt. Sie hatte zwei ältere Geschwister: Josef (*1862) und Luise (*1866), beide wurden in Borek geboren. <br />
In zweiter Ehe war Max Semmel mit Sara, geb. Keil verheiratet, aus dieser Ehe stammten die Kinder Guste (*1880), Martin (*1883) und Adela (*1887). <br />
Rosalie wurde Näherin und lebte 1897 in Dresden, wo sie nichtehelich einen Sohn gebar, Arno Bruno, der einen Monat nach der Geburt starb. <br />
1905 lebte Rosalie in Berlin in der Brunnenstraße 185. Sie war Trauzeugin bei der Heirat ihrer Schwester Adela mit dem Dekorateur Ferdinand Hugo Wilhelm Restin. Rosalie war damals Pelznäherin. Der zweite Trauzeuge bei dieser Heirat war der Schriftsteller und Verlagsbuchhändler Bruno Wolff-Beckh. 18 Jahre später, 1923, heiratete Rosalie Bruno Wolff-Beckh, der damals bereits sehr krank war. Aufgrund eines ärztlichen Attestes entfiel das Aufgebot und die Eheschließung erfolgte in der Wohnung von Bruno Wolff-Beckh. Sie wohnten in der Flensburgerstraße 6 (heute Deitmerstaße 6), um die Ecke zur Düppelstraße 30, wo Rosalies Schwester, Adela Restin, mit ihrer Familie lebte. Bruno Wolf-Beckh starb im Jahr 1925, Adeles Mann Wilhelm im Jahr 1927. So lebten die beiden verwitweten Schwestern in räumlicher Nähe.<br />
Rosalie Wolff musste im März 1942 aus der Flensburgerstraße 6 ausziehen und in die Franseckystraße 2, 1. OG (heute Sredzkistraße) zu Mellinger ziehen. Dort bewohnte sie ein möbliertes Zimmer für eine monatliche Miete von 25 RM, ihre Rente betrug 32,30 RM, hinzu kamen 17,20 RM von der Wohlfahrt. <br />
In der Vermögenserklärung vom 25. Juni 1942 gab sie ihr Barvermögen mit 10,20 Mark an. Die Verwertung ihres Vermögens ergab nichts, die Taxgebühr betrug 2,75 Mark. Aus der Franseckystraße wurde Rosalie Wolff am 10. August 1942 nach Theresienstadt deportiert, wo sie am 6. Januar 1943 ermordet wurde. <br />
Ihre Schwester Adela Restin wurde am 10. Januar 1944 ebenfalls nach Theresienstadt deportiert, deren Sohn Max überlebte. <br />

Rosalie Wolff kam am 7. Januar 1871 in Borek (heute Borek Wielkopolski in Polen) als Tochter des Kaufmanns Max Semmel und seiner Frau Ernestine, geb. Kobylinska, zur Welt. Sie hatte zwei ältere Geschwister: Josef (*1862) und Luise (*1866), beide wurden in Borek geboren.
In zweiter Ehe war Max Semmel mit Sara, geb. Keil verheiratet, aus dieser Ehe stammten die Kinder Guste (*1880), Martin (*1883) und Adela (*1887).
Rosalie wurde Näherin und lebte 1897 in Dresden, wo sie nichtehelich einen Sohn gebar, Arno Bruno, der einen Monat nach der Geburt starb.
1905 lebte Rosalie in Berlin in der Brunnenstraße 185. Sie war Trauzeugin bei der Heirat ihrer Schwester Adela mit dem Dekorateur Ferdinand Hugo Wilhelm Restin. Rosalie war damals Pelznäherin. Der zweite Trauzeuge bei dieser Heirat war der Schriftsteller und Verlagsbuchhändler Bruno Wolff-Beckh. 18 Jahre später, 1923, heiratete Rosalie Bruno Wolff-Beckh, der damals bereits sehr krank war. Aufgrund eines ärztlichen Attestes entfiel das Aufgebot und die Eheschließung erfolgte in der Wohnung von Bruno Wolff-Beckh. Sie wohnten in der Flensburgerstraße 6 (heute Deitmerstaße 6), um die Ecke zur Düppelstraße 30, wo Rosalies Schwester, Adela Restin, mit ihrer Familie lebte. Bruno Wolf-Beckh starb im Jahr 1925, Adeles Mann Wilhelm im Jahr 1927. So lebten die beiden verwitweten Schwestern in räumlicher Nähe.
Rosalie Wolff musste im März 1942 aus der Flensburgerstraße 6 ausziehen und in die Franseckystraße 2, 1. OG (heute Sredzkistraße) zu Mellinger ziehen. Dort bewohnte sie ein möbliertes Zimmer für eine monatliche Miete von 25 RM, ihre Rente betrug 32,30 RM, hinzu kamen 17,20 RM von der Wohlfahrt.
In der Vermögenserklärung vom 25. Juni 1942 gab sie ihr Barvermögen mit 10,20 Mark an. Die Verwertung ihres Vermögens ergab nichts, die Taxgebühr betrug 2,75 Mark. Aus der Franseckystraße wurde Rosalie Wolff am 10. August 1942 nach Theresienstadt deportiert, wo sie am 6. Januar 1943 ermordet wurde.
Ihre Schwester Adela Restin wurde am 10. Januar 1944 ebenfalls nach Theresienstadt deportiert, deren Sohn Max überlebte.