Georg Rosenstock

Location 
Yorckstraße 60
District
Kreuzberg
Stone was laid
22 March 2014
Born
18 November 1879 in Berlin
Deportation
on 03 March 1943 to Auschwitz
Murdered
in Auschwitz

Der am 18. November 1879 in Berlin geborene Georg Rosenstock und die am 5. Oktober 1885 in Zerbst geborene Helene Hagelberg heirateten 1928 im Alter von 49 und 43 Jahren. Sie hatten keine Kinder.<br />
<br />
Seit März 1933 wohnten sie in der Yorckstraße 60, zuletzt in einer 2-Zimmer-Wohnung im 3. Stock.<br />
<br />
Georg Rosenstock machte eine kaufmännische Lehre bei der Firma Wolffs & Jacobi in der Köpenicker Straße, wo er anschließend einige Jahre arbeitete. Daneben absolvierte er eine Ausbildung zum Cellisten an einem Konservatorium und war in verschiedenen Kapellen tätig, zunächst in der Stadtkapelle Lausigk, dann am Stadttheater Bern und schließlich in der Kurkapelle Badenweiler. Seit 1927 arbeitete er als Angestellter bei der LVA Berlin, bis er 1933 aus „rassischen“ Gründen entlassen und dadurch arbeitslos wurde. Gelegentlich war er als Aushilfsmusiker beim bereits seit 1933 bestehenden Jüdischen Kulturbund e.V. tätig, einem Zufluchtsort für viele Künstler, die spätestens nach den Novemberpogromen 1938 arbeitslos geworden waren.<br />
<br />
Seit dem 21. Oktober 1941 leistete Georg Rosenstock Zwangsarbeit bei der Firma „Nordland“ in der Kurfürstenstraße 14, die Schneeketten herstellte. Sein Wochenlohn betrug 30 Reichsmark.<br />
<br />
Es ist zu vermuten, dass Georg und Helene Rosenstock Opfer der sogenannten „Fabrikaktion“ am 28. Februar 1943 wurden, bei der jüdische Zwangsarbeiter am Arbeitsplatz, aus ihren Wohnungen und von der Straße weg verhaftet, in Sammellager gebracht und in mehreren Transporten deportiert wurden. Insgesamt 10.948 jüdische Menschen wurden bei dieser Aktion aus Deutschland nach Auschwitz deportiert, davon ca. 7.000 aus Berlin.<br />
<br />
Helene Rosenstock hatte eine kaufmännische Ausbildung absolviert und arbeitete danach überwiegend als Dolmetscherin und Übersetzerin, zuletzt bei der Palästina Treuhandstelle zur Beratung deutscher Juden G.m.b.H. (Paltreu), bis diese am 3. September 1939 aufgelöst wurde.<br />
<br />
Auch Helene Rosenstock wurde zur Zwangsarbeit verpflichtet und arbeitete für einen wöchentlichen Lohn von 19 Reichsmark bei der Firma „Elite Wäscheverleih“ in Tempelhof.<br />
<br />
Die Eheleute wurden am 3. März 1943 nach Auschwitz deportiert.<br />
<br />
Für beide wurden nach Kriegsende Entschädigungsanträge gestellt und teilweise bewilligt. Für Georg Rosenstock beantragten seine beiden in Schweden lebenden Schwestern Entschädigung. Eine der beiden war Charlotte Ulrika Abelt, geborene Rosenstock, die selbst das Ghetto Thersienstadt überlebt und dort ihrer Enkelin Tana Ross das Leben gerettet hatte. Sie entschied sich, nach der Befreiung aus Theresienstadt gemeinsam mit der Enkelin zu ihrer in Stockholm lebenden Schwester zu ziehen.<br />
<br />
Für Helene Rosenstock stellte ihr in San Francisco lebender Bruder Kurt Hagelberg einen Entschädigungsantrag. Ihm war vermutlich die Flucht über Shanghai geglückt, denn dort füllte er 1946 eine Suchmeldung für seine Schwester aus. Weitere Brüder von Helene Rosenstock waren Alfred Hagelberg, der sich 1939 das Leben nahm, sowie Siegfried und Max Hagelberg, die 1926 und 1933 starben.

Der am 18. November 1879 in Berlin geborene Georg Rosenstock und die am 5. Oktober 1885 in Zerbst geborene Helene Hagelberg heirateten 1928 im Alter von 49 und 43 Jahren. Sie hatten keine Kinder.

Seit März 1933 wohnten sie in der Yorckstraße 60, zuletzt in einer 2-Zimmer-Wohnung im 3. Stock.

Georg Rosenstock machte eine kaufmännische Lehre bei der Firma Wolffs & Jacobi in der Köpenicker Straße, wo er anschließend einige Jahre arbeitete. Daneben absolvierte er eine Ausbildung zum Cellisten an einem Konservatorium und war in verschiedenen Kapellen tätig, zunächst in der Stadtkapelle Lausigk, dann am Stadttheater Bern und schließlich in der Kurkapelle Badenweiler. Seit 1927 arbeitete er als Angestellter bei der LVA Berlin, bis er 1933 aus „rassischen“ Gründen entlassen und dadurch arbeitslos wurde. Gelegentlich war er als Aushilfsmusiker beim bereits seit 1933 bestehenden Jüdischen Kulturbund e.V. tätig, einem Zufluchtsort für viele Künstler, die spätestens nach den Novemberpogromen 1938 arbeitslos geworden waren.

Seit dem 21. Oktober 1941 leistete Georg Rosenstock Zwangsarbeit bei der Firma „Nordland“ in der Kurfürstenstraße 14, die Schneeketten herstellte. Sein Wochenlohn betrug 30 Reichsmark.

Es ist zu vermuten, dass Georg und Helene Rosenstock Opfer der sogenannten „Fabrikaktion“ am 28. Februar 1943 wurden, bei der jüdische Zwangsarbeiter am Arbeitsplatz, aus ihren Wohnungen und von der Straße weg verhaftet, in Sammellager gebracht und in mehreren Transporten deportiert wurden. Insgesamt 10.948 jüdische Menschen wurden bei dieser Aktion aus Deutschland nach Auschwitz deportiert, davon ca. 7.000 aus Berlin.

Helene Rosenstock hatte eine kaufmännische Ausbildung absolviert und arbeitete danach überwiegend als Dolmetscherin und Übersetzerin, zuletzt bei der Palästina Treuhandstelle zur Beratung deutscher Juden G.m.b.H. (Paltreu), bis diese am 3. September 1939 aufgelöst wurde.

Auch Helene Rosenstock wurde zur Zwangsarbeit verpflichtet und arbeitete für einen wöchentlichen Lohn von 19 Reichsmark bei der Firma „Elite Wäscheverleih“ in Tempelhof.

Die Eheleute wurden am 3. März 1943 nach Auschwitz deportiert.

Für beide wurden nach Kriegsende Entschädigungsanträge gestellt und teilweise bewilligt. Für Georg Rosenstock beantragten seine beiden in Schweden lebenden Schwestern Entschädigung. Eine der beiden war Charlotte Ulrika Abelt, geborene Rosenstock, die selbst das Ghetto Thersienstadt überlebt und dort ihrer Enkelin Tana Ross das Leben gerettet hatte. Sie entschied sich, nach der Befreiung aus Theresienstadt gemeinsam mit der Enkelin zu ihrer in Stockholm lebenden Schwester zu ziehen.

Für Helene Rosenstock stellte ihr in San Francisco lebender Bruder Kurt Hagelberg einen Entschädigungsantrag. Ihm war vermutlich die Flucht über Shanghai geglückt, denn dort füllte er 1946 eine Suchmeldung für seine Schwester aus. Weitere Brüder von Helene Rosenstock waren Alfred Hagelberg, der sich 1939 das Leben nahm, sowie Siegfried und Max Hagelberg, die 1926 und 1933 starben.