Hedwig Eppstein née Strauss

Location 
Ludwigkirchstr. 10
District
Wilmersdorf
Stone was laid
21 September 2013
Born
06 January 1903 in Mannheim
Deportation
on 26 January 1943 to Theresienstadt
Later deported
on 28 October 1944 to Auschwitz
Murdered
30 October 1944 in Auschwitz

Hedwig Eppstein, geb. Strauß, wurde am 6. Januar in Mannheim geboren. Ihre Eltern waren der Kaufmann August Strauß aus Binau bei Mosbach und seine Frau Mathilde Oppenheimer aus Schriesheim.<br />
<br />
Nach Schule und Abitur studierte Hedwig und promovierte zum Doktor der Philosophie, war anschließend in Mannheim als Sozialbeamtin tätig und engagierte sich im Jüdischen Frauenbund. Der Vater starb schon 1928. Am 14. August 1930 heiratete sie Paul Eppstein in Ludwigshafen. Sie mussten allerdings 1933 nach Pauls Entlassung aus allen Ämtern ihre Wohnung verlassen und sie zogen bald nach Berlin, wo Paul in den Vorstand der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland berufen wurde. Sie selbst arbeitete bei der Zentralwohlfahrtsstelle der deutschen Juden und ab 1938 organisierte sie bei der Kinder- und Jugend-Alija die Ausreise junger Juden, vor allem nach Palästina. Das Ehepaar hatte mehrfach die Möglichkeit sich selbst in Sicherheit zu bringen, sie blieben aber und kehrten auch von verschiedenen Auslandsreisen wieder zurück. Zitat aus einem Brief Hedwigs an Pauls Bruder Lothar im Pariser Exil vom 3. Dezember 1938:<br />
„ in diesem Augenblick kommt ein Weggehen nicht in Frage. Ein paar Wochen müssen wir hier leisten, was die primitivste Verantwortung verlangt.“ <br />
<br />
Aus ein paar Wochen wurden mehr als vier Jahre, bis die Nationalsozialisten sie im Januar 1943 zusammen mit Leo Baeck in das KZ Theresienstadt deportierten, wo ihr Mann Paul der vorletzte Judenälteste wurde (siehe Biographie Paul Eppstein). Nachdem man Paul Eppstein am 27. Januar 1944 verhaftet und kurz darauf erschossen hatte, täuschte die Lagerleitung über Wochen seine Frau, indem sie Hedwig jeden Tag das Essen für ihren Mann in die kleine Festung bringen ließ. Am 28 . 10. 1944 deportierte man Hedwig Eppstein mit dem letzten Transport von Theresienstadt nach Auschwitz, wo sie ebenfalls ermordet wurde.<br />

Hedwig Eppstein, geb. Strauß, wurde am 6. Januar in Mannheim geboren. Ihre Eltern waren der Kaufmann August Strauß aus Binau bei Mosbach und seine Frau Mathilde Oppenheimer aus Schriesheim.

Nach Schule und Abitur studierte Hedwig und promovierte zum Doktor der Philosophie, war anschließend in Mannheim als Sozialbeamtin tätig und engagierte sich im Jüdischen Frauenbund. Der Vater starb schon 1928. Am 14. August 1930 heiratete sie Paul Eppstein in Ludwigshafen. Sie mussten allerdings 1933 nach Pauls Entlassung aus allen Ämtern ihre Wohnung verlassen und sie zogen bald nach Berlin, wo Paul in den Vorstand der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland berufen wurde. Sie selbst arbeitete bei der Zentralwohlfahrtsstelle der deutschen Juden und ab 1938 organisierte sie bei der Kinder- und Jugend-Alija die Ausreise junger Juden, vor allem nach Palästina. Das Ehepaar hatte mehrfach die Möglichkeit sich selbst in Sicherheit zu bringen, sie blieben aber und kehrten auch von verschiedenen Auslandsreisen wieder zurück. Zitat aus einem Brief Hedwigs an Pauls Bruder Lothar im Pariser Exil vom 3. Dezember 1938:
„ in diesem Augenblick kommt ein Weggehen nicht in Frage. Ein paar Wochen müssen wir hier leisten, was die primitivste Verantwortung verlangt.“

Aus ein paar Wochen wurden mehr als vier Jahre, bis die Nationalsozialisten sie im Januar 1943 zusammen mit Leo Baeck in das KZ Theresienstadt deportierten, wo ihr Mann Paul der vorletzte Judenälteste wurde (siehe Biographie Paul Eppstein). Nachdem man Paul Eppstein am 27. Januar 1944 verhaftet und kurz darauf erschossen hatte, täuschte die Lagerleitung über Wochen seine Frau, indem sie Hedwig jeden Tag das Essen für ihren Mann in die kleine Festung bringen ließ. Am 28 . 10. 1944 deportierte man Hedwig Eppstein mit dem letzten Transport von Theresienstadt nach Auschwitz, wo sie ebenfalls ermordet wurde.