Erna Loewenthal

Location 
Damaschkestr. 32
District
Charlottenburg
Stone was laid
26 April 2013
Born
06 November 1896 in Berlin
Deportation
on 12 March 1943 to Auschwitz
Murdered
March 1943 in Auschwitz

Erna Loewenthal kam am 6. Januar 1896 als eines von vier Kindern des jüdischen Kaufmanns Adolf Loewenthal und dessen Frau Flora, geb. Seidenberg, in Berlin zur Welt. Die leicht behinderte Erna lebte zusammen mit ihren Eltern in der Küstriner Straße 14 (heute Damaschkestraße 32).<br />
1934 zog ihr älterer Bruder Erich, promovierter Philologe und Lehrer an der reformorientierten „Privaten jüdischen Waldschule“ von Toni Lessler in Berlin-Grunewald, in die elterliche Wohnung mit ein. Der Vater Adolf Loewenthal starb vermutlich 1936 oder 1937, er wurde zuletzt im Adressbuch des Jahres 1937 in der Küstriner Straße 14 geführt. Im Haushalt lebten in den Jahren der zunehmenden Entrechtung, Isolation und Verfolgung die Mutter Flora und die Geschwister Erna und Ernst Löwenthal. <br />
Ernst Loewenthal hatte sich um eine Auswanderung bemüht, seine Versuche waren erfolglos, vielleicht aber auch aus Sorge um Mutter und Schwester nicht mit Entschiedenheit unternommen worden. In der ersten Jahreshälfte 1941 wurde die Familie von den Behörden in ein sogenanntes Judenhaus in der Waitzstraße 7 umquartiert. <br />
Am 8. März 1943 wurden Flora, Erna und Erich Loewenthal von der Gestapo abgeholt und in das Deportations-Sammellager in der Großen Hamburger Straße gebracht. Flora Loewenthal kam am 17. März zusammen mit 1341 Menschen nach Theresienstadt, wo sie am 31. März 1943 starb. Erna und Erich Loewenthal wurden am 12. März 1943 vom Bahnhof Putlitzstraße ins Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert. Von den 964 Jüdinnen und Juden, die in diesem Transport des Reichssicherheitshauptamts (RSHA) aus Berlin am 13. März 1943 in Auschwitz ankamen, wurden nach der Selektion an der „Alten Rampe“ nur 218 Männer und 147 Frauen als „arbeitsfähige“ Häftlinge registriert und in das Lager eingewiesen. Erich und Erna Loewenthal wurden in Birkenau nicht mehr als Häftlinge registriert, also vermutlich sofort nach der Ankunft in der Gaskammer ermordet. Auf der überlieferten „Eingangsmeldung“ an das SS-Wirtschafts- und Verwaltungshauptamt in Berlin formulierte der zuständige Leiter der Abteilung Arbeitseinsatz in Auschwitz, SS-Obersturmführer Heinrich Schwarz, im Jargon der Täter: „K. L. Auschwitz meldet Judentransport aus Berlin. Eingang am 13.3.43. Gesamtstärke 964 Juden. Zum Arbeitseinsatz kamen 218 Männer und 147 Frauen. (...). Gesondert wurden 126 Männer u. 473 Frauen u. Kinder untergebracht.“<br />

Erna Loewenthal kam am 6. Januar 1896 als eines von vier Kindern des jüdischen Kaufmanns Adolf Loewenthal und dessen Frau Flora, geb. Seidenberg, in Berlin zur Welt. Die leicht behinderte Erna lebte zusammen mit ihren Eltern in der Küstriner Straße 14 (heute Damaschkestraße 32).
1934 zog ihr älterer Bruder Erich, promovierter Philologe und Lehrer an der reformorientierten „Privaten jüdischen Waldschule“ von Toni Lessler in Berlin-Grunewald, in die elterliche Wohnung mit ein. Der Vater Adolf Loewenthal starb vermutlich 1936 oder 1937, er wurde zuletzt im Adressbuch des Jahres 1937 in der Küstriner Straße 14 geführt. Im Haushalt lebten in den Jahren der zunehmenden Entrechtung, Isolation und Verfolgung die Mutter Flora und die Geschwister Erna und Ernst Löwenthal.
Ernst Loewenthal hatte sich um eine Auswanderung bemüht, seine Versuche waren erfolglos, vielleicht aber auch aus Sorge um Mutter und Schwester nicht mit Entschiedenheit unternommen worden. In der ersten Jahreshälfte 1941 wurde die Familie von den Behörden in ein sogenanntes Judenhaus in der Waitzstraße 7 umquartiert.
Am 8. März 1943 wurden Flora, Erna und Erich Loewenthal von der Gestapo abgeholt und in das Deportations-Sammellager in der Großen Hamburger Straße gebracht. Flora Loewenthal kam am 17. März zusammen mit 1341 Menschen nach Theresienstadt, wo sie am 31. März 1943 starb. Erna und Erich Loewenthal wurden am 12. März 1943 vom Bahnhof Putlitzstraße ins Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert. Von den 964 Jüdinnen und Juden, die in diesem Transport des Reichssicherheitshauptamts (RSHA) aus Berlin am 13. März 1943 in Auschwitz ankamen, wurden nach der Selektion an der „Alten Rampe“ nur 218 Männer und 147 Frauen als „arbeitsfähige“ Häftlinge registriert und in das Lager eingewiesen. Erich und Erna Loewenthal wurden in Birkenau nicht mehr als Häftlinge registriert, also vermutlich sofort nach der Ankunft in der Gaskammer ermordet. Auf der überlieferten „Eingangsmeldung“ an das SS-Wirtschafts- und Verwaltungshauptamt in Berlin formulierte der zuständige Leiter der Abteilung Arbeitseinsatz in Auschwitz, SS-Obersturmführer Heinrich Schwarz, im Jargon der Täter: „K. L. Auschwitz meldet Judentransport aus Berlin. Eingang am 13.3.43. Gesamtstärke 964 Juden. Zum Arbeitseinsatz kamen 218 Männer und 147 Frauen. (...). Gesondert wurden 126 Männer u. 473 Frauen u. Kinder untergebracht.“