Rosa Hepner née Manheimer

Location 
Sächsische Str. 9
District
Wilmersdorf
Stone was laid
02 April 2013
Born
15 March 1863 in Posen / Poznań
Deportation
on 11 August 1942 to Theresienstadt
Murdered
02 October 1942 in Theresienstadt

Rosa Hepner, geb. Manheimer, kam am 15. März 1863 als eines von zehn Kindern der Eheleute Ludwig Manheimer und Henriette, geb. Jolowicz, in Posen (heute: Poznań / Polen) zur Welt.<br />
Rosa heiratete Otto Hepner, einen wohlhabenden Brauereibesitzer. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab er den Betrieb der Brauerei auf, verpachtete sie und die Familie zog nach Berlin-Wilmersdorf in die Sächsische Straße 9. Das Ehepaar Hepner hatte drei Kinder: Gertrud Trude, Paul und Felizia Lizzi. Während Paul ohne Nachkommen 1934 in Argentinien starb, heiratete Gertrud Henry Meyer und Lizzi Ernst Bonwitt.<br />
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Beide Ehepaare hatten je drei Kinder: Gertrud und Henry Meyer den Sohn Witold und die beiden Töchter Sonja und Helga; Lizzi und Ernst Bonwitt die Tochter Doris und zwei Söhne, Daniel und Felix. Felix starb im Alter von 3 Jahren und ist in Berlin-Wedding auf dem Familiengrab Hepner-Meyer beerdigt.<br />
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Die Wohnung in der Sächsischen Straße 9 war gutbürgerlich. Otto Hepner starb 1928, dennoch konnte Rosa in recht gutem Wohlstand leben. So war ihre Wohnung oftmals Mittelpunkt für zahlreiche Verwandte. In der Nazizeit blieb Rosa Hepner lange von Verfolgungen verschont und war immer guten Mutes. Sie lehnte sogar ein Angebot ihres Enkels Witold ab, zu den bäuerlichen Verwandten von Witolds Ehefrau in Bayern umzusiedeln. 1942 wurde sie in das KZ Theresienstadt gebracht. Sie blieb dennoch guter Zuversicht, da sie meinte, Theresienstadt sei doch ein vorbildliches Lager. Das war leider ein schrecklicher Trugschluss. Sie erkrankte kurz nach der Einlieferung an Typhus und starb im Herbst 1942 als ein Opfer der mangelhaften Lagerbedingungen.<br />
<br />
Aufgrund der politischen Zustände in der Nazizeit und der Judenverfolgungen in Deutschland emigrierte 1938 die Familie Bonwitt nach England, wo sie heute noch mit den Ur- und Ururenkeln von Otto und Rosa Hepner lebt.<br />
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Familie Meyer blieb jedoch in Berlin. Sonja war zwar längere Zeit in England, kehrte aber 1938 zurück. Alle Familienmitglieder blieben zunächst von Maßnahmen gegen die Juden verschont. Gertrud wohnte abwechselnd bei verschiedenen Verwandten und Bekannten, Witold war bei der Wehrmacht, vermied es jedoch geschickt, befördert zu werden.<br />
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Auch Sonja, die einen unehelichen Sohn aus Belgien mitbrachte, schaffte es, sich durchzuschlagen. Lediglich Helga kam noch 1944 ins KZ Ravensbrück, wurde nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 befreit und wanderte 1947 in die USA aus. In den letzten Jahren ihres Lebens kehrte sie nach Deutschland zurück und starb 2006 in der Nähe ihrer Verwandten im Raum Frankfurt/Main.<br />
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Sonja, verheiratete Barthel, ist im hohen Alter von 96 Jahren immer noch aktiv und pflegt die Beziehungen zu vielen Verwandten.

Rosa Hepner, geb. Manheimer, kam am 15. März 1863 als eines von zehn Kindern der Eheleute Ludwig Manheimer und Henriette, geb. Jolowicz, in Posen (heute: Poznań / Polen) zur Welt.
Rosa heiratete Otto Hepner, einen wohlhabenden Brauereibesitzer. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab er den Betrieb der Brauerei auf, verpachtete sie und die Familie zog nach Berlin-Wilmersdorf in die Sächsische Straße 9. Das Ehepaar Hepner hatte drei Kinder: Gertrud Trude, Paul und Felizia Lizzi. Während Paul ohne Nachkommen 1934 in Argentinien starb, heiratete Gertrud Henry Meyer und Lizzi Ernst Bonwitt.

Beide Ehepaare hatten je drei Kinder: Gertrud und Henry Meyer den Sohn Witold und die beiden Töchter Sonja und Helga; Lizzi und Ernst Bonwitt die Tochter Doris und zwei Söhne, Daniel und Felix. Felix starb im Alter von 3 Jahren und ist in Berlin-Wedding auf dem Familiengrab Hepner-Meyer beerdigt.

Die Wohnung in der Sächsischen Straße 9 war gutbürgerlich. Otto Hepner starb 1928, dennoch konnte Rosa in recht gutem Wohlstand leben. So war ihre Wohnung oftmals Mittelpunkt für zahlreiche Verwandte. In der Nazizeit blieb Rosa Hepner lange von Verfolgungen verschont und war immer guten Mutes. Sie lehnte sogar ein Angebot ihres Enkels Witold ab, zu den bäuerlichen Verwandten von Witolds Ehefrau in Bayern umzusiedeln. 1942 wurde sie in das KZ Theresienstadt gebracht. Sie blieb dennoch guter Zuversicht, da sie meinte, Theresienstadt sei doch ein vorbildliches Lager. Das war leider ein schrecklicher Trugschluss. Sie erkrankte kurz nach der Einlieferung an Typhus und starb im Herbst 1942 als ein Opfer der mangelhaften Lagerbedingungen.

Aufgrund der politischen Zustände in der Nazizeit und der Judenverfolgungen in Deutschland emigrierte 1938 die Familie Bonwitt nach England, wo sie heute noch mit den Ur- und Ururenkeln von Otto und Rosa Hepner lebt.

Familie Meyer blieb jedoch in Berlin. Sonja war zwar längere Zeit in England, kehrte aber 1938 zurück. Alle Familienmitglieder blieben zunächst von Maßnahmen gegen die Juden verschont. Gertrud wohnte abwechselnd bei verschiedenen Verwandten und Bekannten, Witold war bei der Wehrmacht, vermied es jedoch geschickt, befördert zu werden.

Auch Sonja, die einen unehelichen Sohn aus Belgien mitbrachte, schaffte es, sich durchzuschlagen. Lediglich Helga kam noch 1944 ins KZ Ravensbrück, wurde nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 befreit und wanderte 1947 in die USA aus. In den letzten Jahren ihres Lebens kehrte sie nach Deutschland zurück und starb 2006 in der Nähe ihrer Verwandten im Raum Frankfurt/Main.

Sonja, verheiratete Barthel, ist im hohen Alter von 96 Jahren immer noch aktiv und pflegt die Beziehungen zu vielen Verwandten.