Leo Israel

Location 
Bleibtreustr. 50
District
Charlottenburg
Stone was laid
01 April 2014
Born
15 April 1877 in Gromaden / Gromadno
Deportation
on 29 January 1943 to Auschwitz
Murdered
in Auschwitz

Leo Israel wurde am 15. April 1877 in Gromaden (Gromadno) in der Region Posen (Poznan) geboren. Er war von Beruf Schuhmacher, 1939 war er in der Bleibtreustraße 50 gemeldet, 1940 war er dort im Adressbuch eingetragen. Danach musste er mit seiner Familie in die Kantstraße 33 umziehen, wo sie für 68,60 Reichsmark Miete im Erdgeschoss des Gartenhauses 2 ½ Zimmer und Küche bewohnten.<br />
<br />
In Leo Israels Haushalt lebten, wie er in seiner Vermögenserklärung am 12.1.1943 angab: seine Tochter Gerda mit ihrem Mann Rudolf Rosenbaum und ihrer Tochter Gittel. Ob die ältere Tochter Felicia Israel auch dort unterkam, ist nicht zweifelsfrei zu klären. Als Zwangsarbeiter bei den Lima Besohlwerkstätten verdiente Leo Israel zu dieser Zeit 20 Reichsmark in der Woche.<br />
<br />
In der Vermögenserklärung, die allen zur Deportation bestimmten Juden damals abverlangt wurde und die er am 12.1.1943 ausfüllte, trug er weder Geld- nach Sachwerte ein. In einer „Inventarbewertung“ der Wohnung wurden neben einem Gartenstuhl und einem Tischchen ein „kleiner Posten Wäsche“ sowie Kinderkleider und eine Schaukelente (sicherlich seiner Enkeltochter zuzurechnen) aufgeführt, den Gesamtwert bezifferte der Obergerichtsvollzieher am 26.2.43 auf 63,50 RM, wovon er 7,50 RM behielt. In einer weiteren „Inventarbewertung“ vom 18.3.1943 tauchten Kleinigkeiten wie ein Spiegelspindchen, ein Hocker und eine Kinderbettstelle auf, was wohl der jungen Familie Rosenbaum gehörte und auf insgesamt 90 RM taxiert wurde, wofür der Obergerichtsvollzieher Gebühren und Auslagen von 10,10 RM berechnete. Am 15.5.1943 wurde die bescheidene Wohnung geräumt.<br />
<br />
Leo Israel war am 29. Januar 1943 zusammen mit seinem Schwiegersohn Rudolf Rosenbaum (geboren am 12. Juli 1914 in Berlin), dessen Frau Gerda, geb. Israel (geboren am 10. Juni 1910 in Berlin) und der erst zwei Jahre alten Tochter Gittel (geboren am 31. März 1940 in Berlin) nach Auschwitz deportiert worden. Als Todesdatum Rudolf Rosenbaums wird der 12. Februar 1943 genannt. Gerda Rosenbaums Schwester Felicia Israel (geboren am 6. Mai 1906 in Berlin) war schon am 12. Januar 1943 ebenfalls nach Auschwitz deportiert worden.

Leo Israel wurde am 15. April 1877 in Gromaden (Gromadno) in der Region Posen (Poznan) geboren. Er war von Beruf Schuhmacher, 1939 war er in der Bleibtreustraße 50 gemeldet, 1940 war er dort im Adressbuch eingetragen. Danach musste er mit seiner Familie in die Kantstraße 33 umziehen, wo sie für 68,60 Reichsmark Miete im Erdgeschoss des Gartenhauses 2 ½ Zimmer und Küche bewohnten.

In Leo Israels Haushalt lebten, wie er in seiner Vermögenserklärung am 12.1.1943 angab: seine Tochter Gerda mit ihrem Mann Rudolf Rosenbaum und ihrer Tochter Gittel. Ob die ältere Tochter Felicia Israel auch dort unterkam, ist nicht zweifelsfrei zu klären. Als Zwangsarbeiter bei den Lima Besohlwerkstätten verdiente Leo Israel zu dieser Zeit 20 Reichsmark in der Woche.

In der Vermögenserklärung, die allen zur Deportation bestimmten Juden damals abverlangt wurde und die er am 12.1.1943 ausfüllte, trug er weder Geld- nach Sachwerte ein. In einer „Inventarbewertung“ der Wohnung wurden neben einem Gartenstuhl und einem Tischchen ein „kleiner Posten Wäsche“ sowie Kinderkleider und eine Schaukelente (sicherlich seiner Enkeltochter zuzurechnen) aufgeführt, den Gesamtwert bezifferte der Obergerichtsvollzieher am 26.2.43 auf 63,50 RM, wovon er 7,50 RM behielt. In einer weiteren „Inventarbewertung“ vom 18.3.1943 tauchten Kleinigkeiten wie ein Spiegelspindchen, ein Hocker und eine Kinderbettstelle auf, was wohl der jungen Familie Rosenbaum gehörte und auf insgesamt 90 RM taxiert wurde, wofür der Obergerichtsvollzieher Gebühren und Auslagen von 10,10 RM berechnete. Am 15.5.1943 wurde die bescheidene Wohnung geräumt.

Leo Israel war am 29. Januar 1943 zusammen mit seinem Schwiegersohn Rudolf Rosenbaum (geboren am 12. Juli 1914 in Berlin), dessen Frau Gerda, geb. Israel (geboren am 10. Juni 1910 in Berlin) und der erst zwei Jahre alten Tochter Gittel (geboren am 31. März 1940 in Berlin) nach Auschwitz deportiert worden. Als Todesdatum Rudolf Rosenbaums wird der 12. Februar 1943 genannt. Gerda Rosenbaums Schwester Felicia Israel (geboren am 6. Mai 1906 in Berlin) war schon am 12. Januar 1943 ebenfalls nach Auschwitz deportiert worden.