Kurt Stein

Location 
Duisburger Str. 10
District
Wilmersdorf
Stone was laid
20 May 2014
Born
16 March 1921 in Berlin
Escape
1938 Flucht in die Niederlande
Deportation
1941 to Mauthausen
Murdered
30 September 1941 in Mauthausen

Kurt Stein kam am 16. März 1921 in Berlin als Sohn von Richard Stein, geboren am 16. September 1893 und Dora Stein (geb. Sand), geboren am 16. September 1894, beide in Berlin, zur Welt. Kurt hatte eine ältere Schwester Johanna, genannt Hanna/Hanni, die am 12. Oktober 1919 ebenfalls in Berlin geboren wurde.<br />
<br />
Richard Stein war während des Ersten Weltkriegs Soldat in der deutschen Armee und danach Besitzer einer 1926 ins Firmenregister eingetragenen Textilfabrik für Blusen und Kleider am Hausvogteiplatz 1 (Mitte) in Berlin-Mitte. Sie wurde 1938 zunächst an einen „arischen“ Eigentümer transferiert und im gleichen Jahr liquidiert. Die Familie wohnte zunächst in der Auguste-Viktoria-Straße 62 und ab 1937 in der Duisburger Straße 10. Im Juli 1938, nach der Enteignung, flüchteten Richard und Dora Stein mit ihrem Sohn Kurt zunächst in die Tschechoslowakei und von dort über die Schweiz nach Holland, wo sie zunächst in Amsterdam unterkamen. Kurts Schwester Johanna war von ihren Eltern nach der Schulzeit in Berlin zunächst nach England geschickt worden. Um ihr Studium zu beenden, kam sie 1938 noch einmal nach Berlin zurück, emigrierte jedoch noch in demselben Jahr nach Israel.<br />
<br />
Im Juni 1941 wurde Kurt bei einer Razzia der SS oder der Gestapo in Amsterdam festgenommen. Zu dieser Zeit befand er sich wegen einer Blinddarmentzündung, die eine Operation erforderlich machte, in einem Krankenhaus. Von dort wurde er zunächst in das Lager Schoorl und von dort in das Konzentrationslager Mauthausen verschleppt, wo er am 30. September 1941 ermordet wurde.<br />
<br />
Richard und Dora Stein fanden in einem holländischen Dorf Menschen, die sie von 1942 bis zu ihrer Emigration nach Israel 1945/46 in einer Dachkammer versteckten. Richard Stein kehrte zurück nach Deutschland, wo er am 12. Februar 1950 starb. Seine Frau Dora blieb mit ihrer Tochter Johanna in Israel. Dora starb 1987 in Tel Aviv.<br />
<br />
Kurts Schwester Johanna heiratete in Israel Menahem Emanuel Neumann, bekam vier Kinder und ist am 26. Oktober 1996 gestorben. Isaac Neumann, Pate des an der Duisburger Straße 10, dem letzten freiwilligen Wohnort der Familie, verlegten Stolpersteins, ist eines dieser Kinder.

Kurt Stein kam am 16. März 1921 in Berlin als Sohn von Richard Stein, geboren am 16. September 1893 und Dora Stein (geb. Sand), geboren am 16. September 1894, beide in Berlin, zur Welt. Kurt hatte eine ältere Schwester Johanna, genannt Hanna/Hanni, die am 12. Oktober 1919 ebenfalls in Berlin geboren wurde.

Richard Stein war während des Ersten Weltkriegs Soldat in der deutschen Armee und danach Besitzer einer 1926 ins Firmenregister eingetragenen Textilfabrik für Blusen und Kleider am Hausvogteiplatz 1 (Mitte) in Berlin-Mitte. Sie wurde 1938 zunächst an einen „arischen“ Eigentümer transferiert und im gleichen Jahr liquidiert. Die Familie wohnte zunächst in der Auguste-Viktoria-Straße 62 und ab 1937 in der Duisburger Straße 10. Im Juli 1938, nach der Enteignung, flüchteten Richard und Dora Stein mit ihrem Sohn Kurt zunächst in die Tschechoslowakei und von dort über die Schweiz nach Holland, wo sie zunächst in Amsterdam unterkamen. Kurts Schwester Johanna war von ihren Eltern nach der Schulzeit in Berlin zunächst nach England geschickt worden. Um ihr Studium zu beenden, kam sie 1938 noch einmal nach Berlin zurück, emigrierte jedoch noch in demselben Jahr nach Israel.

Im Juni 1941 wurde Kurt bei einer Razzia der SS oder der Gestapo in Amsterdam festgenommen. Zu dieser Zeit befand er sich wegen einer Blinddarmentzündung, die eine Operation erforderlich machte, in einem Krankenhaus. Von dort wurde er zunächst in das Lager Schoorl und von dort in das Konzentrationslager Mauthausen verschleppt, wo er am 30. September 1941 ermordet wurde.

Richard und Dora Stein fanden in einem holländischen Dorf Menschen, die sie von 1942 bis zu ihrer Emigration nach Israel 1945/46 in einer Dachkammer versteckten. Richard Stein kehrte zurück nach Deutschland, wo er am 12. Februar 1950 starb. Seine Frau Dora blieb mit ihrer Tochter Johanna in Israel. Dora starb 1987 in Tel Aviv.

Kurts Schwester Johanna heiratete in Israel Menahem Emanuel Neumann, bekam vier Kinder und ist am 26. Oktober 1996 gestorben. Isaac Neumann, Pate des an der Duisburger Straße 10, dem letzten freiwilligen Wohnort der Familie, verlegten Stolpersteins, ist eines dieser Kinder.