Alfred Laskau

Location 
Duisburger Str. 19
District
Wilmersdorf
Stone was laid
20 May 2014
Born
18 September 1881 in Grünberg i. Schlesien / Zielona Góra
Deportation
on 14 November 1941 to Minsk
Murdered
in Minsk

Dr. Alfred Laskau, geboren am 18. September 1881 in Grünberg (Niederschlesien), war Rechtsanwalt und Landwirt. Sein Vater war Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde in Grünberg, der vorletzte in der Geschichte dieser Gemeinde. Nach dem Niederbrennen der Synagoge am 10. November 1938 war Alfred Laskau – gezwungenermaßen – Mitunterzeichner des Vertrags über den Verkauf des Grundstücks an die Stadt Grünberg. Zum Zeitpunkt der Volkszählung 1939 wohnt der ledige Alfred Laskau in der Mommsenstraße 3. Wahrscheinlich wurde er gezwungen, seine eigene Wohnung aufzugeben und lebte seit 2.9.1940 in der Duisburger Straße 19. Dort bewohnte er ein möbliertes Zimmer 1 ½ Treppen hoch bei Flesch zur Untermiete. <br />
<br />
Alfred Laskau war vermögend, seinen Anteil an einem Grundstück in Grünberg musste er an die Hamburger Firma Olff, Köpcke & Co., Obst- und Gemüsehandel, verkaufen. Der Grundbucheintrag war auf den 11.9.1941 datiert. In der Vermögensaufstellung vom 9.11.1941 wurde außerdem ein Vermögen von ca. 50 000 Reichsmark, verteilt auf etliche Bankkonten, Depots und Versicherungen, angegeben. Der Einzug des Vermögens zu Gunsten des Reichs wurde am 11.11.1941 verfügt, nur drei Tage später wurde Alfred Laskau unter der Nummer 1171 mit dem von den Nazi-Behörden als 5. Osttransport bezeichneten Zug von Grunewald nach Minsk deportiert. Noch bis in den Januar 1945 waren die Reichsbehörden damit beschäftigt, seine Konten aufzulösen und von Schuldnern Alfred Laskaus Geld einzutreiben. <br />
<br />
Bis 21. Dezember 1938 war er im Konzentrationslager Sachsenhausen, also gehörte er wahrscheinlich zu jenen, die nach der Reichpogromnacht am 9./10. November willkürlich verhaftet wurden. Nach Angaben des Gedenkbuchs der jüdischen Opfer des Nationalsozialismus (Freie Universität Berlin) ist er am 14. November 1941 vom Bahnhof Grunewald mit 956 Juden aus Berlin nach Minsk (Weißrussland) deportiert worden. Vier Tage war dieser Zug für die 1 120 Kilometer lange Strecke unterwegs. Die meisten wurden nach der Ankunft ermordet. In einem Gedenkblatt vom 18.9.1977, das seine Schwägerin Kate Mankin aus Los Angeles an die Yad Vashem-Opferdatei schickte, hat sie Alfred Laskaus Schicksal als „unbekannt“ bezeichnet.

Dr. Alfred Laskau, geboren am 18. September 1881 in Grünberg (Niederschlesien), war Rechtsanwalt und Landwirt. Sein Vater war Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde in Grünberg, der vorletzte in der Geschichte dieser Gemeinde. Nach dem Niederbrennen der Synagoge am 10. November 1938 war Alfred Laskau – gezwungenermaßen – Mitunterzeichner des Vertrags über den Verkauf des Grundstücks an die Stadt Grünberg. Zum Zeitpunkt der Volkszählung 1939 wohnt der ledige Alfred Laskau in der Mommsenstraße 3. Wahrscheinlich wurde er gezwungen, seine eigene Wohnung aufzugeben und lebte seit 2.9.1940 in der Duisburger Straße 19. Dort bewohnte er ein möbliertes Zimmer 1 ½ Treppen hoch bei Flesch zur Untermiete.

Alfred Laskau war vermögend, seinen Anteil an einem Grundstück in Grünberg musste er an die Hamburger Firma Olff, Köpcke & Co., Obst- und Gemüsehandel, verkaufen. Der Grundbucheintrag war auf den 11.9.1941 datiert. In der Vermögensaufstellung vom 9.11.1941 wurde außerdem ein Vermögen von ca. 50 000 Reichsmark, verteilt auf etliche Bankkonten, Depots und Versicherungen, angegeben. Der Einzug des Vermögens zu Gunsten des Reichs wurde am 11.11.1941 verfügt, nur drei Tage später wurde Alfred Laskau unter der Nummer 1171 mit dem von den Nazi-Behörden als 5. Osttransport bezeichneten Zug von Grunewald nach Minsk deportiert. Noch bis in den Januar 1945 waren die Reichsbehörden damit beschäftigt, seine Konten aufzulösen und von Schuldnern Alfred Laskaus Geld einzutreiben.

Bis 21. Dezember 1938 war er im Konzentrationslager Sachsenhausen, also gehörte er wahrscheinlich zu jenen, die nach der Reichpogromnacht am 9./10. November willkürlich verhaftet wurden. Nach Angaben des Gedenkbuchs der jüdischen Opfer des Nationalsozialismus (Freie Universität Berlin) ist er am 14. November 1941 vom Bahnhof Grunewald mit 956 Juden aus Berlin nach Minsk (Weißrussland) deportiert worden. Vier Tage war dieser Zug für die 1 120 Kilometer lange Strecke unterwegs. Die meisten wurden nach der Ankunft ermordet. In einem Gedenkblatt vom 18.9.1977, das seine Schwägerin Kate Mankin aus Los Angeles an die Yad Vashem-Opferdatei schickte, hat sie Alfred Laskaus Schicksal als „unbekannt“ bezeichnet.