Charlotte Noafeldt née Markus

Location 
Schönhauser Allee 113
District
Prenzlauer Berg
Stone was laid
25 April 2014
Born
19 March 1894 in Budapest
Deportation
on 28 October 1942 to Theresienstadt
Later deported
on 16 October 1944 to Auschwitz
Murdered
1944 in Auschwitz

Charlotte Noafeldt wurde am 19. März 1894 in Budapest geboren. Sie war verheiratet mit dem Gärtner Alfred Noafeldt, geboren am 6 November 1898 in Neumark im damaligen Westpreußen (heute Nowe Miasto / Polen). Die Eheleute zogen spätestens Mitte der 1920er Jahre nach Berlin. Das Ehepaar hatte eine Tochter, Margot, die am 13. November 1927 zur Welt kam. Die Familie lebte in den 1930er Jahren in der Pilckemstraße (heute Ritzestraße) in Prenzlauer Berg und ab 1937 in der Schönhauser Allee 113. Alfred Noafeldt arbeitete zu dieser Zeit als Angestellter der Jüdischen Gemeinde Berlin, die Tochter Margot war im Jüdischen Altenheim in der Gerlachstraße 21 beschäftigt.<br />
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Bis 1942 blieben die Mitarbeiter der Jüdischen Gemeinde und ihre engere Familie in der Regel vor Deportationen bewahrt. Doch ab 1941 wurde der Mitarbeiterstab schrittweise reduziert und entlassene Angestellte deportiert. Im Oktober 1942 musst Alfred Noafeldt zur einer Vollversammlung der Belegschaft erscheinen. Er wurde im Rahmen der „Gemeindeaktion“ – der bis dahin größten Deportationswelle von Mitarbeitern der Jüdischen Gemeinde – zur Deportation selektiert. Mit seiner Familie musste er sich unverzüglich in der Sammelstelle Große Hamburger Straße 36 einfinden, von dort wurden alle am 28. Oktober 1942 in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Nach zwei Jahren in den unmenschlichen Bedingungen des Ghettos wurden die Eheleute Noafeldt am 16. Oktober 1944 in Viehwaggons weiter in das Vernichtungslager Auschwitz verschleppt. Sehr wahrscheinlich wurden sie unmittelbar nach Ankunft des Transportes an der Rampe zur Vernichtung selektiert und in den Gaskammern von Auschwitz-Birkenau ermordet.<br />
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Ihre Tochter Margot wurde drei Tage später, am 19. Oktober 1944, ebenfalls nach Auschwitz deportiert und als „arbeitsfähig“ in das Stammlager Auschwitz selektiert. Als eine der wenigen Überlebenden wurde sie im Januar 1945 durch die sowjetischen Truppen im Lager befreit. Im Dezember 1945 emigrierte sie zu ihrer Tante Frieda Epstein, die in den USA lebte. Diese war die einzige der Geschwister von Alfred Noafeldt, die überlebt hatte. Amalie Noafeldt, die Oberin der deutsch-israelitischen Gemeinde in Hamburg gewesen war, wurde 1942 nach Theresienstadt deportiert und schwerkrank 1944 in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert, wo sie ermordet wurde. Rosa Timmler, geb. Noafeldt, wurde 1943 aus ihrem Wohnort Algermissen bei Hannover nach Auschwitz deportiert und ermordet. 1973 reiste Margot Noafeldt nach Israel. In der Gedenkstätte Yad Vashem füllte sie Gedenkblätter für ihre ermordeten Eltern aus, um an diese zu erinnern.

Charlotte Noafeldt wurde am 19. März 1894 in Budapest geboren. Sie war verheiratet mit dem Gärtner Alfred Noafeldt, geboren am 6 November 1898 in Neumark im damaligen Westpreußen (heute Nowe Miasto / Polen). Die Eheleute zogen spätestens Mitte der 1920er Jahre nach Berlin. Das Ehepaar hatte eine Tochter, Margot, die am 13. November 1927 zur Welt kam. Die Familie lebte in den 1930er Jahren in der Pilckemstraße (heute Ritzestraße) in Prenzlauer Berg und ab 1937 in der Schönhauser Allee 113. Alfred Noafeldt arbeitete zu dieser Zeit als Angestellter der Jüdischen Gemeinde Berlin, die Tochter Margot war im Jüdischen Altenheim in der Gerlachstraße 21 beschäftigt.

Bis 1942 blieben die Mitarbeiter der Jüdischen Gemeinde und ihre engere Familie in der Regel vor Deportationen bewahrt. Doch ab 1941 wurde der Mitarbeiterstab schrittweise reduziert und entlassene Angestellte deportiert. Im Oktober 1942 musst Alfred Noafeldt zur einer Vollversammlung der Belegschaft erscheinen. Er wurde im Rahmen der „Gemeindeaktion“ – der bis dahin größten Deportationswelle von Mitarbeitern der Jüdischen Gemeinde – zur Deportation selektiert. Mit seiner Familie musste er sich unverzüglich in der Sammelstelle Große Hamburger Straße 36 einfinden, von dort wurden alle am 28. Oktober 1942 in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Nach zwei Jahren in den unmenschlichen Bedingungen des Ghettos wurden die Eheleute Noafeldt am 16. Oktober 1944 in Viehwaggons weiter in das Vernichtungslager Auschwitz verschleppt. Sehr wahrscheinlich wurden sie unmittelbar nach Ankunft des Transportes an der Rampe zur Vernichtung selektiert und in den Gaskammern von Auschwitz-Birkenau ermordet.

Ihre Tochter Margot wurde drei Tage später, am 19. Oktober 1944, ebenfalls nach Auschwitz deportiert und als „arbeitsfähig“ in das Stammlager Auschwitz selektiert. Als eine der wenigen Überlebenden wurde sie im Januar 1945 durch die sowjetischen Truppen im Lager befreit. Im Dezember 1945 emigrierte sie zu ihrer Tante Frieda Epstein, die in den USA lebte. Diese war die einzige der Geschwister von Alfred Noafeldt, die überlebt hatte. Amalie Noafeldt, die Oberin der deutsch-israelitischen Gemeinde in Hamburg gewesen war, wurde 1942 nach Theresienstadt deportiert und schwerkrank 1944 in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert, wo sie ermordet wurde. Rosa Timmler, geb. Noafeldt, wurde 1943 aus ihrem Wohnort Algermissen bei Hannover nach Auschwitz deportiert und ermordet. 1973 reiste Margot Noafeldt nach Israel. In der Gedenkstätte Yad Vashem füllte sie Gedenkblätter für ihre ermordeten Eltern aus, um an diese zu erinnern.