Clara Lesser née Engel

Location 
Grunewaldstr. 12
District
Schöneberg
Stone was laid
20 December 2014
Born
10 May 1872 in Schwetz a.d. Weichsel (Westpreußen) / Świecie
Deportation
on 03 October 1942 to Theresienstadt
Murdered
10 February 1943 in Theresienstadt

Clara Engel kam am 10. Mai 1872 als Tochter von Jakob Engel und dessen Ehefrau Rahel, geborene Buchowzer, in Schwetz/Westpreußen zur Welt. Sie hatte noch zwei ältere Geschwister, die ebenfalls in Schwetz/Westpreußen geboren wurden: Robert Engel (s. dort) am 9. September 1868 und Eva Engel am 26. September 1870. Ansonsten wissen wir nicht viel über ihr Leben. Sie war seit 1903 mit einem Mann namens Lesser verheiratet. Die Eheschließung fand in Schönlanke statt. Die Ehe blieb vermutlich kinderlos. Zu Beginn der 1930er Jahre verstarb vermutlich ihr Mann. Ab ca. 1936 wohnte sie bei ihrer Schwester Eva Rosenberg (s. dort), dem Schwager Leopold (s. dort) und dem Neffen Fritz (s. dort) in der Grunewaldstraße 12 im Vorderhaus, 1. Etage. In der Fünfzimmer-Wohnung bewohnte sie ein möbliertes Zimmer. Am 27. September 1942 füllte sie ihre Vermögenserklärung aus. Nach ihren Angaben besaß sie bei der Dresdner Bank noch ein Konto in Höhe von 2.250,-- RM. In der Rubrik "Höhe des jetzigen Gesamt-vermögens" machte sie jedoch eine Rechnung auf, nach der sie kein Vermögen mehr besaß:<br />
2.280,--<br />
ab Pflegegeld pw. 200,--<br />
2.080,--<br />
Heimkauf 2.080,--<br />
0<br />
Was sie mit Pflegegeld und Heimkauf meinte, ist nicht ersichtlich. Möglicherweise hatte sie sich zusammen mit ihrer Schwester und ihrem Schwager dazu entschlossen, in ein Altersheim zu gehen und befand sich zu diesem Zeitpunkt bereits in dem jüdischen Seniorenheim in der Gerlachstraße 19-22, denn am 30. September 1942 wurde ihr dorthin die Verfügung zugestellt mit dem Hinweis, dass ihr gesamtes Vermögen dem Staat zugefallen sei. <br />
Clara Lesser wurde am 3. Oktober 1942 zusammen mit ihrer Schwester Eva und ihrem Schwager Leopold mit dem 3. großen Alterstransport nach Theresienstadt verfrachtet. In Theresienstadt trafen die beiden Schwestern ihre Kusine Fanny Brenner wieder, die am 26. Juni 1942 mit dem 11. Alterstransport dorthin deportiert worden war. Clara Lesser starb am 10. Februar 1943 um 15.30 Uhr in Zimmer 42 des Gebäudes A II. Als Todesursuche wurde "Altersschwäche – Marasmus senilis" nach vorheriger "Lungenerweiterung – Emphysema pulmonum" diagnostiziert. Ihre Schwester starb bereits am 22. Oktober 1942, ihr Schwager am 15. August 1944. Ihre Kusine überlebte sie um knapp ein Jahr. Sie starb am 13. Januar 1944. <br />
Am 17. November 1944 wollte die Vermögensverwertungsstelle nun endlich Clara Lessers Bankguthaben einziehen. Die Dresdner Bank wurde aufgefordert, bis zum 20. Dezember 1944 den Betrag zu überweisen. Die Dresdner Bank jedoch stellte sich unwissend. Am 2. Dezember 1944 erklärte sie, dass man von einem Konto Clara Lesser keine Kenntnis habe. Am 8. März 1945 stellte ein eifriger Beamter der Vermögensver-wertungsstelle eine interne Aktennotiz aus, dass der fällige Betrag noch immer nicht überwiesen worden sei. Er bat deshalb um entsprechende Veranlassung. <br />
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Clara Engel kam am 10. Mai 1872 als Tochter von Jakob Engel und dessen Ehefrau Rahel, geborene Buchowzer, in Schwetz/Westpreußen zur Welt. Sie hatte noch zwei ältere Geschwister, die ebenfalls in Schwetz/Westpreußen geboren wurden: Robert Engel (s. dort) am 9. September 1868 und Eva Engel am 26. September 1870. Ansonsten wissen wir nicht viel über ihr Leben. Sie war seit 1903 mit einem Mann namens Lesser verheiratet. Die Eheschließung fand in Schönlanke statt. Die Ehe blieb vermutlich kinderlos. Zu Beginn der 1930er Jahre verstarb vermutlich ihr Mann. Ab ca. 1936 wohnte sie bei ihrer Schwester Eva Rosenberg (s. dort), dem Schwager Leopold (s. dort) und dem Neffen Fritz (s. dort) in der Grunewaldstraße 12 im Vorderhaus, 1. Etage. In der Fünfzimmer-Wohnung bewohnte sie ein möbliertes Zimmer. Am 27. September 1942 füllte sie ihre Vermögenserklärung aus. Nach ihren Angaben besaß sie bei der Dresdner Bank noch ein Konto in Höhe von 2.250,-- RM. In der Rubrik "Höhe des jetzigen Gesamt-vermögens" machte sie jedoch eine Rechnung auf, nach der sie kein Vermögen mehr besaß:
2.280,--
ab Pflegegeld pw. 200,--
2.080,--
Heimkauf 2.080,--
0
Was sie mit Pflegegeld und Heimkauf meinte, ist nicht ersichtlich. Möglicherweise hatte sie sich zusammen mit ihrer Schwester und ihrem Schwager dazu entschlossen, in ein Altersheim zu gehen und befand sich zu diesem Zeitpunkt bereits in dem jüdischen Seniorenheim in der Gerlachstraße 19-22, denn am 30. September 1942 wurde ihr dorthin die Verfügung zugestellt mit dem Hinweis, dass ihr gesamtes Vermögen dem Staat zugefallen sei.
Clara Lesser wurde am 3. Oktober 1942 zusammen mit ihrer Schwester Eva und ihrem Schwager Leopold mit dem 3. großen Alterstransport nach Theresienstadt verfrachtet. In Theresienstadt trafen die beiden Schwestern ihre Kusine Fanny Brenner wieder, die am 26. Juni 1942 mit dem 11. Alterstransport dorthin deportiert worden war. Clara Lesser starb am 10. Februar 1943 um 15.30 Uhr in Zimmer 42 des Gebäudes A II. Als Todesursuche wurde "Altersschwäche – Marasmus senilis" nach vorheriger "Lungenerweiterung – Emphysema pulmonum" diagnostiziert. Ihre Schwester starb bereits am 22. Oktober 1942, ihr Schwager am 15. August 1944. Ihre Kusine überlebte sie um knapp ein Jahr. Sie starb am 13. Januar 1944.
Am 17. November 1944 wollte die Vermögensverwertungsstelle nun endlich Clara Lessers Bankguthaben einziehen. Die Dresdner Bank wurde aufgefordert, bis zum 20. Dezember 1944 den Betrag zu überweisen. Die Dresdner Bank jedoch stellte sich unwissend. Am 2. Dezember 1944 erklärte sie, dass man von einem Konto Clara Lesser keine Kenntnis habe. Am 8. März 1945 stellte ein eifriger Beamter der Vermögensver-wertungsstelle eine interne Aktennotiz aus, dass der fällige Betrag noch immer nicht überwiesen worden sei. Er bat deshalb um entsprechende Veranlassung.