Betty Stenger née Kupferstein

Location 
Seesener Straße 50
District
Halensee
Stone was laid
28 April 2015
Born
22 February 1896 in Berlin
Deportation
on 13 June 1942 to Sobibór
Murdered
in Sobibór

Siegfried Stenger wurde am 19. Juli 1898 in Kriescht/Kreis Osterburg geboren. Seine Frau war Betty Stenger, geb Kupferstein, geboren am 22. Februar 1896 in Berlin Das Ehepaar hatte im Jahr 1923 geheiratet und blieb kinderlos. Siegfried und Betty Stenger wohnten seit 1938 in der Seesener. Straße 50.<br />
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Siegfried war der Sohn des Pferdehändlers Sally Stenger und von Henriette Stenger, geb. Bock, geboren am 14. August 1856 in Malta. Sally starb am 19. Juli 1914. Henriette wurde uim Alter von 85 Jahren am 5. August 1942 von ihrer letzten Adresse Hufelandstraße 28 in Prenzlauer Berg abgeholt und mit einem von den NS-Behörden als 39. Alterstransport registrierten Reichsbahnzug nach Theresienstadt deportiert. Sally und Henriette Stenger hatten sechs Kinder: Selma (geboren 1885, gestorben 1936 in Berlin), Harry (geboren 1887, gestorben im März 1939 in Berlin), Arthur (geboren am 9. September 1892 in Kriescht; gestorben 1947 in Berlin), Fritz (geboren am 21. Juli 1900 in Berlin, gestorben am 19. April 1943 in Berlin), Frieda (geboren am 7. Mai 1889, gestorben in den 1960er Jahren in Chicago). Siegfrieds Schwester Frieda überlebte den Krieg in Neukölln, wo sie bis 1947 bei einer Familie Clebowski lebte. Dann zog sie nach Chicago.<br />
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Siegfrieds Werdegang gibt es nur als ungefähre Rekonstruktion: Er war Kaufmann und arbeitete möglicherweise als höherer Angestellter in der Konfektion bei der Firma Moritz Fabian in Berlin. Dort war er 1923 bereits in der höchsten Gehaltsklasse laut BfA-Unterlagen 1913-23, danach hat er sich entweder als Kaufmann selbständig gemacht oder ist in eine höhere Gehaltsklasse aufgestiegen, die von der BfA nicht mehr erfasst wird. Stengers hatten sich mit dem Umzug in die Seesener Straße auch räumlich verbessert. Sie waren offenbar wohlhabend und legten großen Wert auf eine gediegene Umgebung. Das geht aus den Erinnerungen zweier überlebender Nichten hervor, die den Onkel oft besuchten. Nichte Ilse ging dort während ihrer Lehrzeit regelmäßig zum Mittagessen.<br />
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Das Ehepaar Stenger wurde am 13. Juni 1942 von Berlin-Grunewald aus mit einem Transport von 748 Menschen nach Polen ins Vernichtungslager Sobibor deportiert. Siegfried Stenger kam von dort aus nach Majdanek und wurde am 26. September 1942 dort ermordet, er wurde 44 Jahre alt. Betty Stenger war, als sie in Sobibor uzmgebracht wurde, 46 Jahre alt.<br />
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Zum Ehepaar Stenger gibt es keine weiteren Details in den Archiven. Der Hausverwalter Walter Schauer beantragte für ihre Wohnung Mietausfall, da diese nach der Deportation zwei Monate leer stand. In die Wohnung wurden am 15.8.1942 Siegbert Weber und Ehefrau vom Generalbauinspektor eingewiesen.

Siegfried Stenger wurde am 19. Juli 1898 in Kriescht/Kreis Osterburg geboren. Seine Frau war Betty Stenger, geb Kupferstein, geboren am 22. Februar 1896 in Berlin Das Ehepaar hatte im Jahr 1923 geheiratet und blieb kinderlos. Siegfried und Betty Stenger wohnten seit 1938 in der Seesener. Straße 50.

Siegfried war der Sohn des Pferdehändlers Sally Stenger und von Henriette Stenger, geb. Bock, geboren am 14. August 1856 in Malta. Sally starb am 19. Juli 1914. Henriette wurde uim Alter von 85 Jahren am 5. August 1942 von ihrer letzten Adresse Hufelandstraße 28 in Prenzlauer Berg abgeholt und mit einem von den NS-Behörden als 39. Alterstransport registrierten Reichsbahnzug nach Theresienstadt deportiert. Sally und Henriette Stenger hatten sechs Kinder: Selma (geboren 1885, gestorben 1936 in Berlin), Harry (geboren 1887, gestorben im März 1939 in Berlin), Arthur (geboren am 9. September 1892 in Kriescht; gestorben 1947 in Berlin), Fritz (geboren am 21. Juli 1900 in Berlin, gestorben am 19. April 1943 in Berlin), Frieda (geboren am 7. Mai 1889, gestorben in den 1960er Jahren in Chicago). Siegfrieds Schwester Frieda überlebte den Krieg in Neukölln, wo sie bis 1947 bei einer Familie Clebowski lebte. Dann zog sie nach Chicago.

Siegfrieds Werdegang gibt es nur als ungefähre Rekonstruktion: Er war Kaufmann und arbeitete möglicherweise als höherer Angestellter in der Konfektion bei der Firma Moritz Fabian in Berlin. Dort war er 1923 bereits in der höchsten Gehaltsklasse laut BfA-Unterlagen 1913-23, danach hat er sich entweder als Kaufmann selbständig gemacht oder ist in eine höhere Gehaltsklasse aufgestiegen, die von der BfA nicht mehr erfasst wird. Stengers hatten sich mit dem Umzug in die Seesener Straße auch räumlich verbessert. Sie waren offenbar wohlhabend und legten großen Wert auf eine gediegene Umgebung. Das geht aus den Erinnerungen zweier überlebender Nichten hervor, die den Onkel oft besuchten. Nichte Ilse ging dort während ihrer Lehrzeit regelmäßig zum Mittagessen.

Das Ehepaar Stenger wurde am 13. Juni 1942 von Berlin-Grunewald aus mit einem Transport von 748 Menschen nach Polen ins Vernichtungslager Sobibor deportiert. Siegfried Stenger kam von dort aus nach Majdanek und wurde am 26. September 1942 dort ermordet, er wurde 44 Jahre alt. Betty Stenger war, als sie in Sobibor uzmgebracht wurde, 46 Jahre alt.

Zum Ehepaar Stenger gibt es keine weiteren Details in den Archiven. Der Hausverwalter Walter Schauer beantragte für ihre Wohnung Mietausfall, da diese nach der Deportation zwei Monate leer stand. In die Wohnung wurden am 15.8.1942 Siegbert Weber und Ehefrau vom Generalbauinspektor eingewiesen.