Else Zamory née Winter

Location 
Hirtenstr. / Karl Liebknecht Str.
Historical name
Weberstr. 58
District
Mitte
Stone was laid
October 2011
Born
25 January 1882 in Rummelsburg
Deportation
on 03 February 1943 to Auschwitz
Murdered
in Auschwitz

Else Winter wurde am 25. Januar 1882 im heutigen Berliner Ortsteil Rummelsburg als jüngste Tochter des jüdischen Ehepaars Ida (geb. Loewenberg) und Heymann Winter geboren. Vermutlich wuchs sie mit ihren zwei älteren Geschwistern Martha und Salli in ihrem Heimatort auf. Über ihre Kindheit und Jugend sind keine Informationen überliefert. Es ist auch nicht bekannt, ob sie einen Beruf ausgeübt hat, bevor sie im Februar 1919, kurz nach ihrem 37. Geburtstag, auf dem Standesamt Rummelsburg Josef (Joseph) Zamory heiratete. Ihr Mann stammte aus der westpreußischen Ortschaft Berent (heute: Kościerzyna / Polen).<br />
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Zwischen 1920 und 1924 kamen ihre drei Kinder Leo, Willy und Helga in Rummelsburg zur Welt. Ihr Sohn Willy starb 1932 mit nur etwa zehn Jahren aus unbekannten Gründen. Er wurde auf dem Friedhof in Rummelsburg beerdigt. Die Tochter Helga war Schülerin des Jüdischen Landschulheims Caputh bei Potsdam, bis es während der Novemberpogrome 1938 durch die SA verwüstet wurde. Der älteste Sohn Leo lebte Ende der 1930er-Jahre im Hachschara-Landwerk Ahrensdorf in der Uckermark. Ihm gelang die Flucht nach Palästina. Mit seiner Frau Gerda (geb. Behr) und zwei Kindern lebte er später in Tel Aviv und arbeitete als Tischler.<br />
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Else Zamory wohnte zum Zeitpunkt der Volkszählung am 17. Mai 1939 mit ihrem Mann in der Weberstraße 58 im Berliner Stadtteil Friedrichshain, den die Nationalsozialisten in Horst-Wessel-Stadt umbenannt hatten. Die Straße existiert heute nicht mehr. Im Berliner Adressbuch gibt es nur in der Ausgabe von 1940 einen Eintrag zu Joseph Zamory, der demnach als Hauswart in der Artilleriestraße 14 (heute Tucholskystraße) wohnte. Er starb am 27. November 1941 im Jüdischen Krankenhaus Berlin im Alter von 57 Jahren. Dem Sterberegistereintrag des Standesamts Wedding ist zu entnehmen, dass er an Lungenentzündung und Kreislaufschwäche infolge einer Darmoperation starb. Als Beruf ist in dem Dokument Heizer und als Adresse Hirtenstraße 1/2 angegeben. Von dieser Adresse (heute die Freifläche Hirtenstraße, Ecke Karl-Liebknecht-Straße) in Berlin-Mitte wurde die damals 61-jährige Else Zamory am 3. Februar 1943 zusammen mit ihrer 18-jährigen Tochter Helga nach Auschwitz deportiert. Dort wurden beide zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet.

Else Winter wurde am 25. Januar 1882 im heutigen Berliner Ortsteil Rummelsburg als jüngste Tochter des jüdischen Ehepaars Ida (geb. Loewenberg) und Heymann Winter geboren. Vermutlich wuchs sie mit ihren zwei älteren Geschwistern Martha und Salli in ihrem Heimatort auf. Über ihre Kindheit und Jugend sind keine Informationen überliefert. Es ist auch nicht bekannt, ob sie einen Beruf ausgeübt hat, bevor sie im Februar 1919, kurz nach ihrem 37. Geburtstag, auf dem Standesamt Rummelsburg Josef (Joseph) Zamory heiratete. Ihr Mann stammte aus der westpreußischen Ortschaft Berent (heute: Kościerzyna / Polen).

Zwischen 1920 und 1924 kamen ihre drei Kinder Leo, Willy und Helga in Rummelsburg zur Welt. Ihr Sohn Willy starb 1932 mit nur etwa zehn Jahren aus unbekannten Gründen. Er wurde auf dem Friedhof in Rummelsburg beerdigt. Die Tochter Helga war Schülerin des Jüdischen Landschulheims Caputh bei Potsdam, bis es während der Novemberpogrome 1938 durch die SA verwüstet wurde. Der älteste Sohn Leo lebte Ende der 1930er-Jahre im Hachschara-Landwerk Ahrensdorf in der Uckermark. Ihm gelang die Flucht nach Palästina. Mit seiner Frau Gerda (geb. Behr) und zwei Kindern lebte er später in Tel Aviv und arbeitete als Tischler.

Else Zamory wohnte zum Zeitpunkt der Volkszählung am 17. Mai 1939 mit ihrem Mann in der Weberstraße 58 im Berliner Stadtteil Friedrichshain, den die Nationalsozialisten in Horst-Wessel-Stadt umbenannt hatten. Die Straße existiert heute nicht mehr. Im Berliner Adressbuch gibt es nur in der Ausgabe von 1940 einen Eintrag zu Joseph Zamory, der demnach als Hauswart in der Artilleriestraße 14 (heute Tucholskystraße) wohnte. Er starb am 27. November 1941 im Jüdischen Krankenhaus Berlin im Alter von 57 Jahren. Dem Sterberegistereintrag des Standesamts Wedding ist zu entnehmen, dass er an Lungenentzündung und Kreislaufschwäche infolge einer Darmoperation starb. Als Beruf ist in dem Dokument Heizer und als Adresse Hirtenstraße 1/2 angegeben. Von dieser Adresse (heute die Freifläche Hirtenstraße, Ecke Karl-Liebknecht-Straße) in Berlin-Mitte wurde die damals 61-jährige Else Zamory am 3. Februar 1943 zusammen mit ihrer 18-jährigen Tochter Helga nach Auschwitz deportiert. Dort wurden beide zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet.