Siegmund Gross

Location 
Dahlmannstraße 30
District
Charlottenburg
Stone was laid
28 September 2016
Born
08 February 1888 in Kölpin / Kiełpino
Occupation
Verkäufer für Herrenbekleidung
Deportation
on 06 March 1943 to Auschwitz
Murdered
in Auschwitz

Siegmund Groß wurde am 8. Februar 1888 in Kölpin, Kreis Neustettin, in Pommern geboren. Wann Siegmund Groß nach Berlin zog, ist nicht bekannt. Er machte eine kaufmännische Lehre und wurde Verkäufer für Herrenbekleidung als Angestellter bei der Kaufhauskette Jandorf in Wilmersdorf und im KaDeWe.<br />
<br />
Seine Frau Paula Groß geb. Gotha, wurde am 10. Februar 1895 in Damitz, Kreis Kolberg, in Pommern geboren. Wir kennen nicht das Hochzeitsdatum und wissen nicht, wann die Familie in das Haus Dahlmannstraße 30 in Charlottenburg einzog, nach den Aufzeichnungen des Neffen (?) Jacob Groß in eine großzügige und gut eingerichtete Mehrzimmerwohnung.<br />
<br />
Die Tochter Ilse Groß, die nach ihrer Heirat Ilse Schönfeld hieß, wurde am 30. Dezember 1922 und der Sohn Alfred Groß am 9. November 1928 geboren.<br />
<br />
1935 wurde Siegmund Groß vom KaDeWe entlassen, vermutlich aus Verfolgungsgründen. Die Familie musste 1936 in eine wesentlich kleinere Wohnung in die Wielandstraße 43 umziehen.<br />
Siegmund Groß musste Zwangsarbeit annehmen. Er ist in den Akten zuletzt als Arbeiter bei der Firma Katadyn GmbH, Galvanistraße, Charlottenburg, erwähnt.<br />
<br />
Ilse Groß verließ 1937 die Schule ohne Zeugnis. Das geschah wohl kaum freiwillig. Es gibt eine Schüler-Karteikarte, aber ohne Zensureneintrag und ohne Hinweis darauf, ob und an welchem Religionsunterricht sie teilnahm. <br />
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Sie heiratete Hans Schönfeld, der am 24. August 1916 in Zürich geboren ist und Schweizer Staatsbürger war. Bei der Volkszählung 1939 war er wie Siegmund, Paula und Alfred Groß in der Wielandstrasse 43 gemeldet. Im Volkszählungsregister war aber auch als zeitweilige Adresse die Herbertstrasse 15 – das Familienheim Ochs, genannt: Ochs-Villa – in Grunewald angegeben. <br />
<br />
Vermutlich arbeitete er dort. Dieses Haus wurde zwischen 1933 und 1939 von Emmi Ochs, der Adoptivtochter eines 1933 geflüchteten jüdischen Verlegers, als privates Wohnheim für überwiegend sehr alte jüdische Menschen, die sich häufig verstecken mussten, geführt.<br />
<br />
Berl Schönfeld wurde als Sohn von Ilse und Hans Schönfeld am 26. Juli 1942 in Berlin geboren. Aber Hans Schönfeld hat seinen Sohn nicht mehr gesehen, er war bereits am 14. April 1942 in das Warschauer Ghetto deportiert worden. Sein Todesdatum ist unbekannt. Ilse und Berl Schönfeld mussten noch vor ihrer Deportation in das Haus Giesebrechtstraße 18 umziehen. Am 6. März 1943 wurde die Familie nach Auschwitz in das Vernichtungslager deportiert. Von ihnen allen ist das Todesdatum unbekannt. Siegmund Groß war 55 Jahre alt, Paula Groß war 48 Jahre alt, Alfred Groß war 14 Jahre alt. Ilse Schönfeld, geborene Groß war 20 Jahre alt und Berl war erst sieben Monate alt.<br />
<br />
Auch die Eltern von Paula Groß, Emma und Wilhelm Gotha und die Schwester von Siegmund Groß, Bertha Jonass geb. Groß wurden mit diesem Transport nach Auschwitz in den Tod geschickt. Auch von ihnen gibt es keine Todesdaten. Für Bertha Jonass ist ein Stolperstein an der Dresdener Straße 19 in Kreuzberg verlegt worden.<br />
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Siegmund Groß wurde am 8. Februar 1888 in Kölpin, Kreis Neustettin, in Pommern geboren. Wann Siegmund Groß nach Berlin zog, ist nicht bekannt. Er machte eine kaufmännische Lehre und wurde Verkäufer für Herrenbekleidung als Angestellter bei der Kaufhauskette Jandorf in Wilmersdorf und im KaDeWe.

Seine Frau Paula Groß geb. Gotha, wurde am 10. Februar 1895 in Damitz, Kreis Kolberg, in Pommern geboren. Wir kennen nicht das Hochzeitsdatum und wissen nicht, wann die Familie in das Haus Dahlmannstraße 30 in Charlottenburg einzog, nach den Aufzeichnungen des Neffen (?) Jacob Groß in eine großzügige und gut eingerichtete Mehrzimmerwohnung.

Die Tochter Ilse Groß, die nach ihrer Heirat Ilse Schönfeld hieß, wurde am 30. Dezember 1922 und der Sohn Alfred Groß am 9. November 1928 geboren.

1935 wurde Siegmund Groß vom KaDeWe entlassen, vermutlich aus Verfolgungsgründen. Die Familie musste 1936 in eine wesentlich kleinere Wohnung in die Wielandstraße 43 umziehen.
Siegmund Groß musste Zwangsarbeit annehmen. Er ist in den Akten zuletzt als Arbeiter bei der Firma Katadyn GmbH, Galvanistraße, Charlottenburg, erwähnt.

Ilse Groß verließ 1937 die Schule ohne Zeugnis. Das geschah wohl kaum freiwillig. Es gibt eine Schüler-Karteikarte, aber ohne Zensureneintrag und ohne Hinweis darauf, ob und an welchem Religionsunterricht sie teilnahm.

Sie heiratete Hans Schönfeld, der am 24. August 1916 in Zürich geboren ist und Schweizer Staatsbürger war. Bei der Volkszählung 1939 war er wie Siegmund, Paula und Alfred Groß in der Wielandstrasse 43 gemeldet. Im Volkszählungsregister war aber auch als zeitweilige Adresse die Herbertstrasse 15 – das Familienheim Ochs, genannt: Ochs-Villa – in Grunewald angegeben.

Vermutlich arbeitete er dort. Dieses Haus wurde zwischen 1933 und 1939 von Emmi Ochs, der Adoptivtochter eines 1933 geflüchteten jüdischen Verlegers, als privates Wohnheim für überwiegend sehr alte jüdische Menschen, die sich häufig verstecken mussten, geführt.

Berl Schönfeld wurde als Sohn von Ilse und Hans Schönfeld am 26. Juli 1942 in Berlin geboren. Aber Hans Schönfeld hat seinen Sohn nicht mehr gesehen, er war bereits am 14. April 1942 in das Warschauer Ghetto deportiert worden. Sein Todesdatum ist unbekannt. Ilse und Berl Schönfeld mussten noch vor ihrer Deportation in das Haus Giesebrechtstraße 18 umziehen. Am 6. März 1943 wurde die Familie nach Auschwitz in das Vernichtungslager deportiert. Von ihnen allen ist das Todesdatum unbekannt. Siegmund Groß war 55 Jahre alt, Paula Groß war 48 Jahre alt, Alfred Groß war 14 Jahre alt. Ilse Schönfeld, geborene Groß war 20 Jahre alt und Berl war erst sieben Monate alt.

Auch die Eltern von Paula Groß, Emma und Wilhelm Gotha und die Schwester von Siegmund Groß, Bertha Jonass geb. Groß wurden mit diesem Transport nach Auschwitz in den Tod geschickt. Auch von ihnen gibt es keine Todesdaten. Für Bertha Jonass ist ein Stolperstein an der Dresdener Straße 19 in Kreuzberg verlegt worden.