Joseph Bornstein

Location 
Joachim-Friedrich-Straße 21
District
Halensee
Stone was laid
21 April 2016
Born
06 March 1871 in Krotoschin (Posen) / Krotoszyn
Occupation
Konfektion / Kaufmann
Deportation
on 19 November 1942 to Theresienstadt
Murdered
21 February 1943 in Theresienstadt

Joseph Bornstein wurde am 6. März 1871 in Krotoschin (Krotoszyn) im Süden der Provinz Posen (Poznan) geboren. Die Eltern hießen Lesser und Henriette geb. Wolf. Am 23. Januar 1907 wurde ein Sohn geboren, der Ismar hieß. Die Familie wohnte von 1934 an in Wilmersdorf in der Joachim-Friedrich-Straße 21.<br />
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Als seinen Beruf ließ sich Joseph Bornstein als „Konfektionär“ eintragen. Wahrscheinlich war er also mit der industriellen, serienmäßigen Herstellung von Kleidungsstücken beschäftigt. Im Adressbuch stand er als „Kaufmann“.<br />
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Kurz vor der Deportation musste das Ehepaar Bornstein zwangsweise in die Dahlmannstraße 24 ziehen, dann mussten sie in ein Sammellager in der Gerlachstraße 21, ein ehemaliges jüdisches Altersheim. Deportiert wurden beide am 19. November 1942 vom Anhalter Bahnhof mit 100 Menschen, von denen 90 ermordet worden sind, nach Theresienstadt. <br />
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In Theresienstadt lag er zuletzt in der Schleusenkrankenstube –das waren kümmerliche Räume für Schwerkranke und Sterbende – im Gebäude L 124 – einem ehemaligen Schulhaus – auf Zimmer 19, während seine Frau Clara, die zu diesem Zeitpunkt noch lebte, nebenan auf Zimmer 18 unter fürchterlichen Umständen dahinvegetierte. An seinem Todestag, dem 21. Februar 1943, wurde ihm eine „Enteritis acuta“, ein Darmkatarrh, als Todesursache bescheinigt. Dies war die in dem Ghetto übliche Umschreibung für die grauenvollen hygienischen und sanitären Zustände, die dort herrschten. Der Totenschein ist in Theresienstadt erhalten: http://www.holocaust.cz/de/datenba… />
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Der Sohn Ismar Bornstein, dem in den 1930er Jahren die Auswanderung gelang und der in Long Beach, Kalifornien/USA lebte, stellte 1959 einen Antrag auf Entschädigung für<br />
Bankguthaben, Wertpapiere, Gold, Silber, Schmuck, Pelzwaren, Radio, elektrische oder optische Geräte, sonstige Wohnungseinrichtung und Textilbestände, die wahrscheinlich aus dem Bekleidungsgeschäft stammten.<br />
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Joseph Bornstein wurde am 6. März 1871 in Krotoschin (Krotoszyn) im Süden der Provinz Posen (Poznan) geboren. Die Eltern hießen Lesser und Henriette geb. Wolf. Am 23. Januar 1907 wurde ein Sohn geboren, der Ismar hieß. Die Familie wohnte von 1934 an in Wilmersdorf in der Joachim-Friedrich-Straße 21.

Als seinen Beruf ließ sich Joseph Bornstein als „Konfektionär“ eintragen. Wahrscheinlich war er also mit der industriellen, serienmäßigen Herstellung von Kleidungsstücken beschäftigt. Im Adressbuch stand er als „Kaufmann“.

Kurz vor der Deportation musste das Ehepaar Bornstein zwangsweise in die Dahlmannstraße 24 ziehen, dann mussten sie in ein Sammellager in der Gerlachstraße 21, ein ehemaliges jüdisches Altersheim. Deportiert wurden beide am 19. November 1942 vom Anhalter Bahnhof mit 100 Menschen, von denen 90 ermordet worden sind, nach Theresienstadt.

In Theresienstadt lag er zuletzt in der Schleusenkrankenstube –das waren kümmerliche Räume für Schwerkranke und Sterbende – im Gebäude L 124 – einem ehemaligen Schulhaus – auf Zimmer 19, während seine Frau Clara, die zu diesem Zeitpunkt noch lebte, nebenan auf Zimmer 18 unter fürchterlichen Umständen dahinvegetierte. An seinem Todestag, dem 21. Februar 1943, wurde ihm eine „Enteritis acuta“, ein Darmkatarrh, als Todesursache bescheinigt. Dies war die in dem Ghetto übliche Umschreibung für die grauenvollen hygienischen und sanitären Zustände, die dort herrschten. Der Totenschein ist in Theresienstadt erhalten: http://www.holocaust.cz/de/datenba…

Der Sohn Ismar Bornstein, dem in den 1930er Jahren die Auswanderung gelang und der in Long Beach, Kalifornien/USA lebte, stellte 1959 einen Antrag auf Entschädigung für
Bankguthaben, Wertpapiere, Gold, Silber, Schmuck, Pelzwaren, Radio, elektrische oder optische Geräte, sonstige Wohnungseinrichtung und Textilbestände, die wahrscheinlich aus dem Bekleidungsgeschäft stammten.