Margarete Wedell née Glogauer

Location 
Hohenzollerndamm 111
District
Schmargendorf
Stone was laid
24 March 2014
Born
30 March 1892 in Berlin
Deportation
on 25 January 1942 to Riga
Murdered
30 January 1942 in Riga

Margarete Wedell wurde am 30. März 1892 in Berlin geboren. Ihre Eltern hießen Nathan und Bianca Glogauer.<br />
Nach dem Tod ihres Mannes Georg Wedell 1938 ist sie an den Hohenzollerndamm 111 gezogen. Wedell war Inhaber einer 1921 gegründeten Holz- und Kohlengroßhandlung. Diese Firma lag auf der Morsestraße 10a im Spreebogen in Charlottenburg. Mit seiner Familie wohnte er in einer gemieteten Villa in Dahlem in der Kronberger Straße 1. Der Großhandel wurde 1937 zwangsverkauft und dann aufgelöst. Margarete Wedell musste das Ersparte und sonstigen Besitz abliefern.<br />
Von ihrer nicht weit entfernten Ersatzwohnung am Hohenzollerndamm in der Nähe des Rosenecks wurde sie in die Sammelstelle in der ehemaligen Synagoge Levetzowstraße gebracht und dann am 25. Januar 1942 am Güterbahnhof Moabit in einen dort bereitstehenden Zug nach Riga getrieben. Darin sind 1 044 Menschen deportiert worden. Unmittelbar nach ihrer Ankunft am 30. Januar 1942 ist Margarete Wedell – zwei Monate vor ihrem 50. Geburtstag – erschossen worden.<br />
Die Familie war wohl recht wohlhabend. Eine Tochter Margarete Wedells, die offenbar nach Schweden flüchten konnte, Doris Gladnikoff, geboren am 27. September 1914 in Berlin, machte 1950 beim Entschädigungsamt in Berlin Ansprüche auf Kontoguthaben und Wertpapiere bei der Deutschen Bank, Gold, Silber, Schmuck, die Wohnungseinrichtung und Hausrat geltend. Außerdem verlangte sie Wiedergutmachung für ein Hypothekendarlehen auf ein Grundstück Berlin-Mariendorf, Zastrowstraße 169/171, sowie Zinsen aus einem Darlehen an einen Walter Klewer. Ferner forderte sie die von ihren Großeltern geleistete „Judenvermögensabgabe“ zurück. Von dem Außenhandelsreeder Cäsar Wollheim verlangte sie den Wert von Parzellen auf der verlängerten Morsestraße, wo ihr Vater Georg Wedell sein Geschäft besessen hatte. Das Entschädigungsverfahren zog sich bis 1957 hin.<br />
Eine Enkeltochter Margarete Wedells namens Marianne Gladnikoff, die in Stockholm lebte, schrieb 1988 für das zentrale Holocaust-Archiv Yad Vashem in Jerusalem ein Gedenkblatt für ihre Großmutter.

Margarete Wedell wurde am 30. März 1892 in Berlin geboren. Ihre Eltern hießen Nathan und Bianca Glogauer.
Nach dem Tod ihres Mannes Georg Wedell 1938 ist sie an den Hohenzollerndamm 111 gezogen. Wedell war Inhaber einer 1921 gegründeten Holz- und Kohlengroßhandlung. Diese Firma lag auf der Morsestraße 10a im Spreebogen in Charlottenburg. Mit seiner Familie wohnte er in einer gemieteten Villa in Dahlem in der Kronberger Straße 1. Der Großhandel wurde 1937 zwangsverkauft und dann aufgelöst. Margarete Wedell musste das Ersparte und sonstigen Besitz abliefern.
Von ihrer nicht weit entfernten Ersatzwohnung am Hohenzollerndamm in der Nähe des Rosenecks wurde sie in die Sammelstelle in der ehemaligen Synagoge Levetzowstraße gebracht und dann am 25. Januar 1942 am Güterbahnhof Moabit in einen dort bereitstehenden Zug nach Riga getrieben. Darin sind 1 044 Menschen deportiert worden. Unmittelbar nach ihrer Ankunft am 30. Januar 1942 ist Margarete Wedell – zwei Monate vor ihrem 50. Geburtstag – erschossen worden.
Die Familie war wohl recht wohlhabend. Eine Tochter Margarete Wedells, die offenbar nach Schweden flüchten konnte, Doris Gladnikoff, geboren am 27. September 1914 in Berlin, machte 1950 beim Entschädigungsamt in Berlin Ansprüche auf Kontoguthaben und Wertpapiere bei der Deutschen Bank, Gold, Silber, Schmuck, die Wohnungseinrichtung und Hausrat geltend. Außerdem verlangte sie Wiedergutmachung für ein Hypothekendarlehen auf ein Grundstück Berlin-Mariendorf, Zastrowstraße 169/171, sowie Zinsen aus einem Darlehen an einen Walter Klewer. Ferner forderte sie die von ihren Großeltern geleistete „Judenvermögensabgabe“ zurück. Von dem Außenhandelsreeder Cäsar Wollheim verlangte sie den Wert von Parzellen auf der verlängerten Morsestraße, wo ihr Vater Georg Wedell sein Geschäft besessen hatte. Das Entschädigungsverfahren zog sich bis 1957 hin.
Eine Enkeltochter Margarete Wedells namens Marianne Gladnikoff, die in Stockholm lebte, schrieb 1988 für das zentrale Holocaust-Archiv Yad Vashem in Jerusalem ein Gedenkblatt für ihre Großmutter.