Dora Binasch

Location 
Prenzlauer Promenade 178
District
Pankow
Stone was laid
22 March 2017
Born
23 December 1927 in Berlin-Weißensee
Forced Labour
Arbeiterin (Zeiss Ikon Berlin-Zehlendorf)
Deportation
on 04 March 1943 to Auschwitz
Murdered
in Auschwitz

Dora Binasch wurde am 23. Dezember 1927 in Berlin-Weißensee geboren, ihre Schwester Margot 1923 in Berlin-Pankow. Die Eltern waren Erich und Ida Binasch, geborene Vandamme. Über Doras Kindheit wissen wir leider nichts. Schon früh haben sich die Eltern scheiden lassen. Ob diese Scheidung damit zu tun hatte, dass die Mutter sogenannte Arierin war und der Vater Jude, ist nicht bekannt. Während der Nazizeit galt eine solche Ehe als Mischehe, und beide Ehepartner wurden unter Druck gesetzt, eine Scheidung herbeizuführen. Ida Binasch nahm nach der Scheidung ihren Mädchennamen „Vandamme“ wieder an, während die beiden Töchter den Familiennamen „Binasch“ behalten mussten.<br />
Der Vater, Erich Binasch, war 1899 als jüngstes von vier Kindern in Berlin-Weißensee geboren worden. Sein Vater Karl arbeitete als Kultus- und Verwaltungsbeamter auf dem jüdischen Friedhof in Weißensee. Erich Binasch selbst wurde Kraftwagenführer und wohnte zunächst mit seiner Familie ganz in der Nähe, in der Prenzlauer Promenade 191, gewohnt. Im Jahr 1932 heiratete Erich Binasch ein zweites Mal in Berlin-Wilmersdorf. Als seine letzte Adresse in Berlin wurde die Wichertstraße am Prenzlauer Berg angegeben. Erich Binasch wurde am 2. März 1943 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Fast seine gesamte Familie wurde in Auschwitz ermordet.<br />
In der Prenzlauer Promenade 178 wohnten seit 1913 die Großmutter der beiden Mädchen und andere Mitglieder der Familie Vandamme. Hier lebte in den 1930er-Jahren auch Ida Vandamme mit ihren Töchtern Margot und Dora. In der Volkszählung von 1939 ist die Großmutter und Witwe Marie Vandamme als Haushaltsvorstand der Familie eingetragen. Im Berliner Adressbuch von 1939 ist aber auch Ida Vandamme als Arbeiterin in der Prenzlauer Promenade 178 vermerkt.<br />
Nachdem die Deutschen den Krieg begonnen hatten, wurde im Jahr 1940 die gesamte Industrie auf Kriegswirtschaft umgestellt. So wurden auch die beiden Mädchen als sogenannte Halbjüdinnen zur Zwangsarbeit verpflichtet worden. Dora musste als noch ganz junges Mädchen bei der Firma Zeiss Ikon in Zehlendorf schwere Arbeit leisten. <br />
Im Januar 1943 wurden Margot und Dora Binasch während ihrer Arbeit, im Zuge der sogenannten Fabrikaktion, verhaftet. Diese Aktion wurde gleichzeitig ohne Vorankündigung in allen Berliner Fabriken, in denen „jüdische“ und auch „halbjüdische“ Menschen arbeiten mussten, von der Gestapo durchgeführt. Nur wenige Personen sind vorher gewarnt worden und konnten sich retten. Die Menschen wurden, zum Teil auf offenen Lastwagen, direkt aus den Fabriken zu den Sammelstellen transportiert. <br />
Am 4. März 1943 wurden Dora und Margot Binasch von Berlin nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Dora war bei der Deportation 15 Jahre alt.<br />

Dora Binasch wurde am 23. Dezember 1927 in Berlin-Weißensee geboren, ihre Schwester Margot 1923 in Berlin-Pankow. Die Eltern waren Erich und Ida Binasch, geborene Vandamme. Über Doras Kindheit wissen wir leider nichts. Schon früh haben sich die Eltern scheiden lassen. Ob diese Scheidung damit zu tun hatte, dass die Mutter sogenannte Arierin war und der Vater Jude, ist nicht bekannt. Während der Nazizeit galt eine solche Ehe als Mischehe, und beide Ehepartner wurden unter Druck gesetzt, eine Scheidung herbeizuführen. Ida Binasch nahm nach der Scheidung ihren Mädchennamen „Vandamme“ wieder an, während die beiden Töchter den Familiennamen „Binasch“ behalten mussten.
Der Vater, Erich Binasch, war 1899 als jüngstes von vier Kindern in Berlin-Weißensee geboren worden. Sein Vater Karl arbeitete als Kultus- und Verwaltungsbeamter auf dem jüdischen Friedhof in Weißensee. Erich Binasch selbst wurde Kraftwagenführer und wohnte zunächst mit seiner Familie ganz in der Nähe, in der Prenzlauer Promenade 191, gewohnt. Im Jahr 1932 heiratete Erich Binasch ein zweites Mal in Berlin-Wilmersdorf. Als seine letzte Adresse in Berlin wurde die Wichertstraße am Prenzlauer Berg angegeben. Erich Binasch wurde am 2. März 1943 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Fast seine gesamte Familie wurde in Auschwitz ermordet.
In der Prenzlauer Promenade 178 wohnten seit 1913 die Großmutter der beiden Mädchen und andere Mitglieder der Familie Vandamme. Hier lebte in den 1930er-Jahren auch Ida Vandamme mit ihren Töchtern Margot und Dora. In der Volkszählung von 1939 ist die Großmutter und Witwe Marie Vandamme als Haushaltsvorstand der Familie eingetragen. Im Berliner Adressbuch von 1939 ist aber auch Ida Vandamme als Arbeiterin in der Prenzlauer Promenade 178 vermerkt.
Nachdem die Deutschen den Krieg begonnen hatten, wurde im Jahr 1940 die gesamte Industrie auf Kriegswirtschaft umgestellt. So wurden auch die beiden Mädchen als sogenannte Halbjüdinnen zur Zwangsarbeit verpflichtet worden. Dora musste als noch ganz junges Mädchen bei der Firma Zeiss Ikon in Zehlendorf schwere Arbeit leisten.
Im Januar 1943 wurden Margot und Dora Binasch während ihrer Arbeit, im Zuge der sogenannten Fabrikaktion, verhaftet. Diese Aktion wurde gleichzeitig ohne Vorankündigung in allen Berliner Fabriken, in denen „jüdische“ und auch „halbjüdische“ Menschen arbeiten mussten, von der Gestapo durchgeführt. Nur wenige Personen sind vorher gewarnt worden und konnten sich retten. Die Menschen wurden, zum Teil auf offenen Lastwagen, direkt aus den Fabriken zu den Sammelstellen transportiert.
Am 4. März 1943 wurden Dora und Margot Binasch von Berlin nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Dora war bei der Deportation 15 Jahre alt.